Fit ins Vorstellungsgespräch

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Freuen Sie sich, wenn die Einladung zum Vorstellungsgespräch Sie erreicht, denn nun haben Sie die erste Hürde im Bewerbungsmarathon gemeistert. Wie Sie die zweite nehmen, erfahren Sie hier.

Die ersten Schritte

Ihre erste Handlung sollte sein, die Einladung zu bestätigen. Hier können Sie gleich ein paar Fragen klären. Was erwartet Sie in dem Gespräch? Wer wird alles dabei sein? In welchem Rahmen wird es stattfinden? Müssen Sie etwas vorbereiten? Nicht immer erhalten Sie eine zufriedenstellende Antwort, aber Fragen ist erlaubt. Deshalb sollten Sie alles ansprechen, das Ihnen hilft, sich positiv auf das Gespräch einzustimmen.

Bei längeren Anfahrten sollten Sie bei der Bestätigung auch das Thema der Fahrtkosten im Vorfeld klären, um nicht auf den Ausgaben sitzen zu bleiben. Zwar sind die Unternehmen nach BGB verpflichtet, die Kosten zu übernehmen, doch nicht immer halten sie sich daran.

Wieso laden die Unternehmen Bewerber zum Gespräch ein?

Primär geht es den Unternehmen um die Frage, ob Ihre „Nase“ ins Unternehmen passt. Ihre Persönlichkeit wird dahingehend hinterfragt, ob Sie mit der Unternehmens- und Mitarbeiterkultur harmoniert. Oft gibt es mehrere Gespräche, in denen Persönlichkeit und fachliche Eignung abgefragt werden, bevor die Unternehmensvertreter eine Entscheidung treffen.

Was erwartet das Unternehmen von Ihnen?

Das Unternehmen erwartet, das Sie eine fundierte Selbsteinschätzung abgeben. Sie sollten also Ihre Stärken und Kompetenzen kennen und anschaulich darüber erzählen können. Die Informationen und der Eindruck von Ihrer Persönlichkeit sollten stringent sein, also auch bei Stressfragen zu Ihrer Person ein einheitliches Bild vermitteln.

Darauf müssen Sie sich gut vorbereiten. Sie sollten mindestens drei bis fünf Minuten anschaulich über Ihre Kompetenzen und Erfahrungen reden können. Sie sollten selbstsicher alle Fragen der Unternehmen zu Ihrer Person beantworten zu können. Es hilft, bei der Vorbereitung auch mit Freunden und Familie über sich zu sprechen und deren Sichtweise mit einzubeziehen.

Die Unternehmen erwarten auch Fragen von Ihrer Seite. Sie sollten sich also im Vorfeld überlegen, welche Details zum Unternehmen und zur ausgeschriebenen Stelle noch geklärt werden müssen. Mein Tipp: Notieren Sie alle Unklarheiten und nehmen sie den Zettel zum Vorstellungsgespräch mit. Es wäre zwar gut, wenn Sie sie im Kopf haben, aber so ein Notanker in der Tasche beruhigt ungemein.

Knigge & Co.

Informieren Sie sich, welche Umgangsformen und welcher Dresscode im Unternehmen vorherrschen. Grundsätzlich gilt der Businesslook zum Gespräch, aber dieser ist je nach Branche etwas anders definiert. Es ist besser, overdressed zum Gespräch zu gehen, als zu lässig gekleidet zu sein.

Pünktlichkeit ist oberstes Gebot. Eventuelle Verspätungen der Bahn oder einen Verkehrsstau müssen Sie einplanen. Es gilt, lieber fünf Minuten zu früh da zu sein, als eine Minute zu spät. Und wenn Sie frühzeitig ankommen, haben Sie die Gelegenheit, sich schon einmal umzusehen. Bei der Begrüßung immer daran denken, dass der Ranghöhere die Hand zuerst reicht und bitte den Blickkontakt nicht vergessen.

Der Gesprächsverlauf

Ein Bewerbungsgespräch beginnt immer mit dem Small Talk. Er dient dazu, sich einzufinden und locker zu werden. Bitte hier immer einen positiven Rahmen schaffen und nicht zum Beispiel über die unpünktliche Bahn lästern. Wissen zu dem Ort und Umfeld des Unternehmens kann hilfreich für den Small Talk sein. Auch sollten Sie allgemein über gesellschaftspolitische Themen informiert sein, aber vermeiden Sie es bitte, extreme Meinungen zu äußern. Bevor es losgeht, bietet man Ihnen üblicherweise etwas zu trinken an. Lehnen Sie nicht ab. Ein Glas Wasser kann nie schaden.

Im Gespräch gibt es immer einen Part, in dem sich das Unternehmen vorstellt und auch mehr zu Ihren Aufgaben erzählt. Sie bekommen immer Gelegenheit, etwas über sich zu erzählen, und müssen natürlich eine Menge zu Ihrer Person und eventuell auch zu Fachthemen beantworten. Fragen zu Ihrer Motivation für das Unternehmen werden sicherlich auch gestellt.

Sie bekommen immer Raum für Ihre eigenen Fragen. Leider dürfen Sie am Ende das Gespräches nicht fragen „Wie war ich?“. Sie sollten aber klären, wie der weitere Verlauf sein wird. Wann wird sich das Unternehmen bei Ihnen melden beziehungsweise die Entscheidung fallen?

Woher bekomme ich noch mehr Informationen zur Vorbereitung?

Da eine gute Vorbereitung das halbe Gespräch ist, möchte ich hier noch auf zwei Bewerbungsratgeber verweisen, die ich maßgeblich mitgestaltet habe. In dem Buch „Berufsstart Bewerbung“ finden Sie unter anderem alle gängigen Fragen, die Unternehmen Ihnen im Vorstellungsgespräch stellen. Sie sind mit Kommentaren zu möglichen Antworten versehen.

Im zweiten Buch „Berufsstart Gehalt“ erfahren Sie alles, was Sie für eine Gehaltsverhandlung benötigen. Beide Bücher stehen als PDF oder eBook zum Gratisdownload auf berufsstart.de zu Verfügung.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg in Ihrem Vorstellungsgespräch.

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Autor

Angela Schütte

Als erfahrene Karriereberaterin unterstützt Dipl.-Ing. (FH) M.A. Angela Schütte seit 20 Jahren junge Menschen während der Ausbildung, im Studium und beim Berufseinstieg. In ihren motivierenden Vorträgen und Seminaren hilft sie jungen Menschen bei ihren ersten Schritten auf der Karriereleiter und gibt ihnen praktische Bewerbungstipps an die Hand. Weitere Informationen zu ihren Angeboten gibt es auf ihrer Internetseite und in ihrem Xing-Profil. Ein Bewerbungsratgeber mit Tipps von Angela Schütte steht auf der Website Berufsstart oder als PDF zum Download zur Verfügung.