Linktipp: Gewalt in Seniorenheimen

0

Wo sind nur all die Altenpfleger und Altenpflegehelfer hin? In Seniorenheimen finden sich auf jeden Fall nur noch wenige und die Zustände für die Fachkräfte und die Betreuten werden immer schwieriger.

Es gibt zu wenig Pflegepersonal. Das ist aber mittlerweile schon der Normalzustand. Man kann sich nicht mehr an eine Zeit erinnern, zu der das mal anders war. Positiv gesehen: Während es in manchen Berufssparten einfach keine freien Stellen gibt, haben Altenpfleger und Altenpflegehelfer auf dem Arbeitsmarkt die freie Auswahl. Natürlich treten dabei Probleme auf, die weitaus schwerwiegender sind als ein Mangel an Pflegeplätzen.

Umfrage deckt Gewalt in Seniorenheimen auf

Einige dieser Probleme zeigt eine neue Umfrage des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP). Die Ergebnisse liegen sueddeutsche.de bereits vor der offiziellen Veröffentlichung vor und werden im Artikel „Übergriffe im Pflegeheim“ vom 14. Juni 2017 vorgestellt. Wenn Sie sich dort mit den Zahlen auseinandersetzen, werden Sie erschreckend feststellen, wie oft sich Pflegekräfte nicht mehr zu helfen wissen und zu härteren Mitteln greifen.

Dabei beschränkt sich die Gewalt in Seniorenheimen nicht auf körperliche Misshandlungen, schließt diese aber mit ein. Im Zuge der Befragung wurde zudem erfasst, wie häufig verbale Attacken, unnötige Fixierungen von Betreuten und Vernachlässigungen vorkommen. All das sollten eigentlich Ausnahmefälle sein, die Konsequenzen nach sich ziehen. Doch in der Realität ist das Personal häufig zu überlastet, um sich Zeit zu nehmen, behutsam vorzugehen und nach Lehrbuch zu arbeiten.

Ist das Problem lösbar?

Laut dem Artikel auf sueddeutsche.de ist das Problem in den Augen von Ralf Suhr, Chef des ZQP, teilweise mit einer umfassenden Gewaltprävention zu lösen. Die einzelnen Einrichtungen sollten demnach die Gewalt in Seniorenheimen bei den Mitarbeitern thematisieren. Kurse könnten Handlungsalternativen oder Möglichkeiten zum Stressabbau abhalten.

Das immerwährende Problem: Auch hierfür braucht es Arbeitskräfte, die nicht vorhanden sind. Zusätzlich stellt sich doch die Frage, warum mal wieder eine Reaktion auf das Problem gesucht wird, anstatt dieses an der Wurzel zu packen und zu beheben. Und wie sieht diese Wurzel aus? Wir wissen schon lange: Geld ist die Wurzel allen Übels. Und so auch im Gesundheitsmanagement: Es gibt zu wenig Pflegepersonal.

Foto: Damaris / pixelio.de

Autor

Redaktion

Die Redaktion des Euro Akademie Magazins hält Sie regelmäßig mit hintergründigen Artikeln auf dem Laufenden. Auf Basis einer fundierten Recherche und mit Spaß am Schreiben erstellen die Redakteur*innen informative und unterhaltsame Inhalte für Sie.