Linktipp: Mit Bewerbungsvideo zum Traumjob?

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Anschreiben und Lebenslauf waren gestern, heute wird ein Bewerbungsvideo gedreht. Zumindest bewegen sich einige Unternehmen langsam in diese Richtung. Die Vorteile für Arbeitgeber und Bewerber sind nicht von der Hand zu weisen.

Wie lange schon quälen sich ganze Generationen von Schülern mit dem Verfassen des perfekten Anschreibens herum? Andauernd ändern sich die Trends und die festen Regeln. Das Layout muss zur Stelle passen und der Stil zum Unternehmen. Und am Ende landet die ganze Bewerbung dann doch im Müll des Personalers, weil dieser vorab erstmal nach Fotos aussortiert. Oder Moment: Heutzutage sollte man ja wegen der Gefahr der Diskriminierung gar kein Foto mehr einbinden. Oder doch?

Die Absolventen ansprechen

Die Folge von diesem großen Aufwand und den zahlreichen Änderungen ist laut Benjamin Maischak, Gründer des Berliner Startups JobUFO, unter anderem, dass viele Ausbildungsstellen nicht besetzt werden können. Das erzählt er im Interview in Gero Hesses Artikel „Videobewerbung für die Generation Snapchat“ vom 12. April 2017 auf saatkorn.com. Die Unternehmen müssten sich mit ihren Anforderungen eben besser auf die Zielgruppe „Absolventen“ einstellen, damit es mehr Bewerber überhaupt wagen, sich vorzustellen.

Und was macht diese Gruppe Heranwachsender aus? Sie verbringen einen Großteil ihres Tages mit dem Smartphone, mit modernen Medien und sozialen Netzwerken. Aber sie schreiben sich keine Briefe mehr und Postkarten nur sehr selten. Stattdessen wird gechattet, gesnapt, ein Statement aufgenommen und gepostet. Will man nun also diese Zielgruppe als Mitarbeiter einstellen, würde es sich anbieten, anstatt eines Anschreibens ein Bewerbungsvideo anzunehmen.

Die Vorteile der Videobewerbung

Maischak ist überzeugt, dass diese Form wesentlich ehrlicher ist. Das Unternehmen erhält einen kurzen Einblick in die Persönlichkeit des Bewerbers und überzeugt sich von dessen Individualität. Für kreative Branchen können die Absolventen in der Videogestaltung zu richtigen Höchstleistungen auflaufen, während sie sich bei Stellen mit Kundenkontakt in einem Video wesentlich nahbarer darstellen können als in einem Anschreiben.

Was dabei für manch einen Personaler vielleicht etwas befremdlich wirkt, ist für die heutigen Schüler selbstverständlich. Häufig drehen sie in der Freizeit kleine Videos für Snapchat oder YouTube. Dadurch fällt es ihnen deutlich leichter, sich in dieser Form auszudrücken. Der Weg dahin, dass ein Bewerbungsvideo bei einem Großteil der Stellen eingereicht werden darf, dürfte allerdings noch lang sein. Doch für viele Bewerber wäre es ein Gewinn.

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