Linktipp: Schüler-Boom – Neue Lehrer braucht das Land

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Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung erfährt Deutschland einen Schüler-Boom. Mehr Nachwuchs ist zwar eigentlich schön, doch das Schulsystem ist überfordert.

Unser Schulsystem ist recht unruhig: Wir führen das achtstufige Gymnasium, das sogenannte G8, ein und sparen uns damit tausende Lehrer. Klassenräume stehen leer. Die Zahl der nachkommenden Schüler wird immer kleiner – der Protest gegen das G8 allerdings größer. Teilweise bieten Einrichtungen schließlich doch wieder eine Variante des G9 an.

Dennoch werden kleine Schulen geschlossen, da sie nicht mehr tragbar sind. Seit 15 Jahren werden die Schüler in Deutschland immer weniger. Vor allem auf dem Land müssen Kinder und Jugendliche nun weite Schulwege in Kauf nehmen. Doch zumindest sind die Ausgaben im Bildungssektor für die einzelnen Länder wesentlich geringer als früher.

Unvorhersehbare Entwicklungen

Doch da haben sich die Verantwortlichen zu früh gefreut. Seit Kurzem gibt es bei uns wieder mehr Nachwuchs. Und nachdem allein 2015 etwa 890.000 Flüchtlinge nach Deutschland eingereist sind und noch heute Schutzsuchende ankommen, die sich hier ein Leben aufbauen wollen, dürfte es keine Überraschung sein: Die Zahl der Schüler wird in Zukunft steigen.

Was eigentlich eine gute Sache sein müsste, trifft die Schulträger und Bundesländer hart. In der aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung zu den Schülerzahlen vom 12. Juli 2017 heißt es, das Schulsystem sei unvorbereitet und es fehlen Zehntausende Lehrer und Klassenzimmer. Das bedeutet, es muss dringend mehr Geld aufgewandt werden, um die Bildung in Deutschland für die Zukunft zu sichern.

Zahlen zum Schüler-Boom

Die Studie geht davon aus, dass uns der Schüler-Boom bis zum Jahr 2025 im Vergleich zu 2015 zusätzliche 300.000 Lernwillige in den Einrichtungen beschert. Insgesamt werden demnach 8,3 Millionen zur Schule gehen. Für diese Zahl gibt es momentan definitiv zu wenige Gebäude und Lehrer. Jetzt muss es mit Grundstücks- und Gebäudeankäufen, Planungen, Bauprojekten und der Ausbildung von Nachwuchskräften fix gehen.

Bis 2030 sollen es nach der Bertelsmann Stiftung noch mehr Schüler werden. Dann muss der Bildungssektor mit einem Anstieg der jährlichen Ausgaben um 4,7 Milliarden Euro rechnen. Wenn so viel Geld aufgewandt werden muss, nur um den Betrieb am Laufen zu halten, bleibt abzuwarten, wie sich der Schüler-Boom auf die Unterrichtsqualität auswirkt.

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