Didaktik 2020: Unterricht im Naturraum

Kreativität und Einsatz

Die Rahmenbedingungen der Berufsausbildung zu Zeiten der Corona-Pandemie sind und bleiben schwierig. Es sind viel Kreativität und Einsatz der Lehrenden und Lernenden gefragt. Das gilt auch für die Ausbildung zum*r Erzieher*in.

Neue Ideen für den Unterrichtsalltag

Peter Zwick, Lehrer der Fachschule für Sozialpädagogik, berichtet aus seinem neuen Unterrichtsalltag: „Die jetzige Situation in der Schule, die Maskenpflicht und die straffen Sitzvorgaben, brachten mich auf neue Ideen, die ich im Unterrichtsalltag sofort ausprobieren wollte. Natürlich hatte ich auch schon in früheren Unterrichtssequenzen den Unterricht im Freien durchgeführt, jedoch nur besondere Orte, Museen etc. zum Anlass genommen, die Schulmauern zu verlassen.

Jetzt, im Wintersemester 2020/21, wollte ich den Auszubildenden das Unterrichtsgeschehen erleichtern und zudem eine neue Perspektive schaffen, die ihnen auch in der Praxis Werkzeuge an die Hand gibt, um den Naturraum mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen besser zu nutzen."

Outdoor-Klassenzimmer

"Da ich den Tegeler Forst um den Flughafensee fast täglich durchwandere und das Ufer des Tegeler Sees durch meine Kajakfahrten gut kenne, konnte ich schnell zwei adäquate 'Klassenräume' identifizieren und lud die Auszubildenden ein, mit mir in die Naturräume zu gehen.

Der Transfer vom Schulgebäude an die beiden Orte wurde in unterschiedlicher Weise zurückgelegt. Der zeitliche Rahmen des Weges war akzeptabel und die Sitzunterlagen wurden zum Beispiel kreisförmig gelegt. Nach einer ersten Eingewöhnungsphase konnten wir ein gutes didaktisches Miteinander entwickeln. Der Lautstärkepegel der Naturgeräusche und etwaige Passanten konnten gut toleriert werden und die Fokussierung auf die Inhalte litt dadurch in meinen Augen nicht."

Die Natur als Stresskiller

"Methodisch zeigte sich, dass alleine die Weite des Raumes, die Arbeit in Gruppen und die darauffolgenden Referate sehr an Qualität gewannen, da die Auszubildenden ohne Probleme einen 'intimen', der intensiven Arbeit an Aufgaben fördernden, Raum vorfanden und so Stressmomente ausblieben, die im enger bemessenen Schulgebäude manchmal auftraten.

Da wissenschaftlich erwiesen ist, dass während des Lernprozesses neben den Inhalten auch Gefühle gelernt werden, die möglichst positiv sein sollten, damit die Lernenden in späteren Situationen gerne auf das Gelernte zurückgreifen, darf ich statuieren, dass das Lob und die lachenden Gesichter nach dem Unterricht auf eine positive Verknüpfung von Wissen und positiver innerer Befindlichkeit hinwiesen."

Fazit

"In Zukunft werde ich die wunderbare Natur um unseren Schulstandort weiter in die Unterrichtsplanung einbeziehen. Ab September diesen Jahres werde ich eine von der ESO unterstützte, unter anderem in Heiligensee stattfindende, Wildnispädagogikausbildung beginnen. Ich hoffe da noch andere Methoden kennenzulernen, um den Unterricht im Freien weiter anzureichern.“

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.