Neuigkeiten
27.04.2020

Homeschooling an der Euro Akademie Berlin

Stressige Zeiten? Herausfordernde Zeiten!

Wie alle Berliner*innen, die eine Schule besuchen, befinden sich auch unsere Schüler*innen der Berufsfachschule Sozialassistenz zur Zeit im Homeschooling.

Digitale Lernplattform statt Frontalunterricht

Wir Dozent*innen arbeiten mit unseren Schülerinnen und Schülern über ein virtuelles Lernmanagementsystem (LMS), das gut funktioniert und sogar Spaß machen kann, wie uns viele unserer Schüler*innen zurückmelden.

Im Lernfeld 2 bearbeiten wir mit dem Jahrgang SoA 21 der angehenden Sozialassistent*innen auf diese Weise gerade das Thema "Stress". Das passt (leider) sehr gut in diese besondere Zeit der Corona-Pandemie, der Isolation, der neuen Art zu lernen, sowohl für sich selbst als auch für die eigenen Kinder.

Herausforderungen

Wir haben viele Herausforderungen zu meistern. Wir wollen lernen, was Stress eigentlich ist? Welche Bedeutung hat er für die eigene Gesundheit? Und: ist Stress immer nur schlecht?
Ich habe, um ein Gefühl für die eigene Situation im Hinblick auf empfundenen Stress zu bekommen, alle Schüler*innen des Jahrgangs gebeten, ihre aktuelle Situation zu schildern.

Feedback von Schüler*innen zum Homeschooling in Corona-Zeiten:

„Dass wir gerade sozusagen Geschichte schreiben mit der Corona-Krise, finde ich schon stressig. Es ist stressig, weil es inzwischen Angst macht. Angst um die Zukunft."

Unsere Schülerin Ipek gewährte uns einen sehr ehrlichen Einblick in ihren neuen Altag: "Es fing an mit den Hausaufgaben meines 7 jährigen Sohnes. Zwei Tage später kamen meine eigenen Hausaufgaben dazu. Mein Sohn ist in der 2. Klasse und er braucht grade sehr viel Förderung. Es ist für mich sowieso nicht leicht gewesen, das alles zu managen. Außerdem habe ich ja noch ein Kind, das nicht mal zwei Jahre alt ist.

Sie können sich also vielleicht vorstellen, was bei mir zuhause los ist. Keine Schule, keine Kita, viel zu viele Hausaufgaben, dann noch der ganze Haushalt, der dazu kommt. Mit einem fast 2 Jährigen der die Wohnung auseinandernimmt, weil er sich nicht genug auspowern kann, meine Aufmerksamkeit will und anfängt Sachen zu machen, die er vorher nie gemacht hat. Klar, weil Mama ihm eben nicht die volle Aufmerksamkeit geben kann. Als ob das alles nicht reichen würde, kamen die Probleme mit der Arbeit von meinem Mann. Und jetzt kam auch noch zu dem ganzen Stress die Existenzangst dazu.

Da war also Angst, Trauer und großer Stress. Ich war am Limit. Am Ende meiner Kräfte. Und mein Mann genauso. Aber wir müssen trotzdem funktionieren. Dieser Stress war unerträglich. Also auf einer Skala von 1-10, definitiv 200. Schlafmangel, Wutausbrüche, Streit, viel Geheule und viel Geschrei. Ich habe mich selbst nicht wiedererkannt. Weder mich noch meinen Mann noch meine Kinder.“

Vielen spricht dieser Text aus der Seele. Doch wir können erkennen, es stellen sich die ersten Strategien heraus, die entwickelt wurden:

„Wie ich also mit Stress umgehe? Ich weiß es nicht. Ohne die Krise habe ich viele Umgangsformen, die auch funktionieren. Aber zurzeit? Ich funktioniere einfach. Inzwischen haben wir die Corona Soforthilfe vom Staat beantragt und auch glücklicherweise bekommen. Das hat uns auf jeden Fall erstmal beruhigt und hat sehr geholfen. Wir haben die Situation hingenommen und uns auch irgendwie dran gewöhnt. Uns blieb ja nichts anderes übrig.

Wir versuchen in letzter Zeit, die Nachrichten zu meiden, weil das auch nur Trauer, Wut und Stress mit sich bringt. Nur das Nötigste versuchen wir zu erfahren. Wir spielen ganz viel zuhause mit den Kindern und lassen uns fast jeden Tag andere Sachen einfallen. Damit es nicht ganz so stressig wird, wechseln wir uns auch mal ab: mal geht mein Mann mit den beiden raus, mal ich. Damit jeder auch eine kleine Ruhephase hat. Mein Mann hat angefangen zu joggen, um den Kopf frei zu bekommen und ich fahre abends Fahrrad mit meiner Schwester. Das baut viel Stress ab.“

Berührendes Fazit der Schülerin:

„Ansonsten versuche ich wirklich viel Geduld aufzubringen. Meine Schwester sagt immer, ich sei Mutter aus Leidenschaft und deswegen kriege ich das alles trotz des vielen Stresses immer hin. Sie hat recht, das bin ich wirklich. Kuscheln mit meinen Kindern hilft immer.“


Was Stress mit uns macht: Wir können über uns hinauswachsen, Kräfte entwickeln und entfalten, die schon in uns steckten, die nur sichtbar wurden, weil Herausforderungen und der Stress sie jetzt aktiviert haben.

Ich bin stolz auf alle meine Schüler*innen, die diese stressigen Zeiten so gut meistern.

Text: Doreen Schirmacher-Hanke (Lernfeld 2, Gesundheits- und Krankheitslehre im Fachbereich Sozialassistenz)

 

Bildquelle Beitragsbild: © Black Jack/shutterstock.com

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