Irgendwas mit… Kindern

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Als Kind hatten wir alle noch eine sehr konkrete Vorstellung davon, welchen Beruf wir als Erwachsene*r mal ausüben würden: Polizist, Gärtnerin, Feuerwehrfrau oder einfach Prinz. Dann kam uns irgendwas dazwischen – vielleicht die Pubertät – und die Berufswünsche wurden schwammiger: Irgendwas mit Kindern, irgendwas mit Medizin, irgendwas mit Sprachen oder doch lieber irgendwas mit Sport. Wenn Sie auch kurz vor dem Schulabschluss stehen und nur so ungefähr wissen, womit Sie künftig Ihr Geld verdienen und – noch wichtiger – den Großteil Ihrer Zeit verbringen wollen, kommt unsere neue Serie gerade richtig. In den kommenden vier Wochen nehmen wir die genannten Bereiche unter die Lupe und stellen Ihnen spannende Berufsbilder daraus vor.

Sie haben sich schon früher liebevoll um Ihre Puppenfamilie gekümmert? Und auch, wenn das Wickeln Ihrer jüngeren Geschwister anstand, haben Sie nie die Nase gerümpft? Ihre Cousine, die im Rollstuhl sitzt, war Ihre liebste Spielkameradin und Sie unterstützen sie noch heute bei Behördengängen? Kinderlärm ist Gesang in Ihren Ohren? Wenn Sie jetzt mindestens einmal innerlich „Ja“ geschrien haben, dann ist „irgendwas mit Kindern“ genau das Richtige für Sie. Denn Sie haben nicht nur eine soziale Ader, sondern auch pädagogisches Geschick. Diese Talente können Sie in ganz verschiedenen Berufen gut gebrauchen.

Erzieher*innen prägen unsere Gesellschaft

Erzieher*innen betreuen unsere Kleinsten. Sie übernehmen Verantwortung für die nächste Generation, prägen diese bewusst, indem sie „erziehen“ und unbewusst, indem sie als Vorbild agieren. Deshalb ist es wichtig, dass Sie als Erzieher*in selbst eine stabile Persönlichkeit vorweisen und den Kindern Führung und Halt geben können. Außerdem sollten Sie musische Fähigkeiten besitzen, am besten sogar ein Instrument beherrschen oder zumindest ein bisschen kreativ sein. Doch Erzieher*innen machen mehr als mit den Kleinen zu basteln. Wenn Sie auf der Suche nach einer abwechslungsreichen Ausbildung sind, die Ihnen nach erfolgreichem Abschluss den Zugang zu einer facettenreichen Berufswelt eröffnet, müssen Sie vielleicht gar nicht mehr weitersuchen. Denn Erzieher*innen werden nicht nur in Kindergärten und Kitas, sondern sowohl in der vorschulischen Bildung oder der Ganztagsbetreuung als auch in der Jugendarbeit oder Heimerziehung eingesetzt – die Arbeitsfelder sind vielfältig. Weitere Arbeitsbereiche können außerdem Familien- oder Suchtberatungsstellen sein. Sie sind sich nicht sicher, ob Erzieher*in der richtige Beruf für Sie ist? An der Euro Akademie Altenburg gibt es einen Eignungstest, der Ihnen Ihre Unsicherheit nimmt.

Heilerziehungspfleger*innen entdecken Talente

Insbesondere im Beruf des*der Heilerziehungspfleger*in sind musische und soziale Fähigkeiten gefragt. Heilerziehungspfleger*innen kümmern sich um Menschen mit Behinderungen und besonderen Anforderungen. Dabei steht nicht nur die Pflege im Mittelpunkt. Wie alle anderen Menschen auch haben Menschen mit Behinderungen Talente und Interessen, die gefördert werden wollen. Die einen lieben es zu tanzen, die anderen mögen Holzarbeiten oder töpfern gerne. Deshalb ist es wichtig, dass auch ihre Betreuungskräfte Hobbies haben, die sie in den Alltag im Wohnheim einbringen können. Wer selbst mit Hingabe Gitarre spielt, kann andere begeistern, mitreißen und sie in diesem Fach unterrichten. Mögliche Einsatzorte für staatlich anerkannte Fachkräfte sind Tagesstätten, Wohn- oder Pflegeheime, Kliniken, ambulanten Dienste, Förderschulen oder Kindergärten. Dort ist oft Schichtarbeit nötig, die manchmal schlauchen kann. Aber die meisten Heilerziehungspfleger*innen lieben ihren Beruf, weil die Arbeit mit besonderen Menschen ihnen besonders viel zurückgibt.

Kinderpfleger*innen tragen Verantwortung

Kinderpfleger*in ist kein Job für Kindsköpfe. Zwar gehört auch Quatsch machen, Rumalbern und Spaß haben mit den Kleinen dazu, um diese bei Laune zu halten, aber es kommen auch anspruchsvolle und verantwortungsvolle Aufgaben auf die Auszubildenden im Beruf des*r Kinderpfleger*in zu. Ihnen werden sowohl Säuglinge als auch Jugendliche anvertraut. Das zeigt bereits, wie unterschiedlich die Einsatzfelder in diesem Beruf sein können. Obwohl die Berufsbezeichnung das „Pflegen“ in sich trägt, stehen Kinderpfleger*innen auch Erzieher*innen unterstützend zur Seite, um Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu selbstbewussten, charakterstarken und glücklichen Individuen zu machen. In vielen Bundesländern kann durch die praktische Erfahrung eine anschließende Ausbildung zum*r Erzieher*in verkürzt werden. Kinderpfleger*innen arbeiten sowohl elternergänzend als auch elternersetzend. Das Arbeitsumfeld von Kinderpfleger*innen ist ähnlich dem von Erzieher*innen und Heilerziehungspfleger*innen: Kindergärten und Kita, Kinder- und Jugendheime sowie Wohnheime für Menschen mit Behinderung. In vielen sozialpädagogischen Berufen gehören außerdem auch Privathaushalte zu den möglichen Einsatzgebieten. Als Kinderpfleger*in ist es beispielsweise auch möglich, innerhalb einer Familie als Betreuer*in zu arbeiten. Übrigens gehört der Beruf Kinderpfleger*in zu den Ausbildungsberufen, die Sie auch mit einem Hauptschulabschluss beginnen können.

Auch Assistieren will gelernt sein

Weitere spannende Berufsbilder mit niedrigschwelligem Zugang im Bereich Pädagogik und Soziales sind die des*r Sozialassistent*in und des*r Sozialpädagogischen Assistent*in. Sozialassistent*innen erlangen während ihrer Ausbildung Grundkenntnisse in den Arbeitsfeldern Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe und Pflege und unterstützen Eltern, Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen bei der Erziehung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Sie gestalten mit ihnen gemeinsam den Alltag, entwickeln unter Begleitung der Fachkraft pädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche und übernehmen hauswirtschaftliche Aufgaben. Als Sozialassistent*in kann man sich jedoch auch im Bereich Kranken- und Altenpflege spezialisieren. Anders ist es beim*bei der Sozialpädagogischen Assistent*in – eine Ausbildung, die aktuell nur an der Euro Akademie Hamburg angeboten wird. Hier steht das Kind im Mittelpunkt. Zusammen mit pädagogischen Fachkräften übernehmen die Assistent*innen Aufgaben der Betreuung, Bildung und Erziehung, sei es in Kindergärten und Kitas oder in Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Pflegefachmänner*frauen versorgen kranke Kinder

Aber nicht nur im pädagogischen Bereich können Sie mit Kindern arbeiten. Auch der Bereich Gesundheit und Pflege bietet sich für kinderliebe Menschen an. Man könnte vermuten, dass die generalistische Ausbildung zum*r Pflegefachmann*frau eine Spezialisierung auf den pädiatrischen Bereich unmöglich gemacht hat. Das ist aber keineswegs der Fall. Angehende Auszubildende, die ihre Freude am Umgang mit Kindern mit medizinischem Knowhow verknüpfen möchten, sind in der zunächst allgemein angelegten Ausbildung goldrichtig. Nach der Zwischenprüfung, die am Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfindet, kann man sich entscheiden: Alle, die nicht die allgemeine Ausbildung fortführen wollen, können eine einjährige Vertiefungsphase wählen – entweder zum*r Altenpfleger*in oder zum*r Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in. Die Ausbildung zum*r Pflegefachmann*frau können Sie deutschlandweit an zwölf Standorten absolvieren und damit später problemlos auch im Ausland arbeiten. Denn der vereinheitlichte Berufsabschluss ist EU-weit anerkannt.

Sie haben Gefallen an einer Ausbildung mit medizinischem Hintergrund gefunden, aber der*die Pflegefachmann*frau ist es einfach nicht? Noch ist ihre Vorstellung ziemlich schwammig? Dann schauen Sie nächste Woche wieder rein, wenn es heißt: Irgendwas… mit Medizin.

Verschaffen Sie sich einen Überblick zu allen Ausbildungen und Standorten der Euro Akademie.

Bildquelle Beitragsbild: © Fh Photo/shutterstock.com

Autor

Nadine Elbert

Seit August 2019 schreibt Nadine Elbert hier im Wechsel über Themen aus den Bereichen Ausbildung, Studium und Beruf – und schöpft dabei auch aus ihrem reichhaltigen persönlichen Erfahrungsschatz.