Fördervereinbarung getroffen: Schulgeldfreiheit für Physiotherapie-Ausbildung soll kommen

Die Ausbildung zur Physiotherapeutin bzw. zum Physiotherapeuten ist seit Langem sehr stark nachgefragt. Erst Anfang dieser Woche haben wir im Beitrag "Willkommen an der Euro Akademie" darüber berichtet, dass für den diesjährigen Schulstart an der Euro Akademie Berlin die Zahl der Bewerbungen die Anzahl der zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze um etwa das Vierfache überstieg – und das, obwohl für diesen Ausbildungsgang – anders als beispielsweise für die Ausbildung zum*r Erzieher*in – keine Schuldgeldfreiheit gilt. Bislang zumindest.

Schulgeldfreiheit soll kommen

Müssen Menschen, die ihre berufliche Zukunft zum Beispiel in einer Praxis für Physiotherapie sehen, für die dafür erforderliche Ausbildung in Berlin derzeit noch eine monatliche Ausbildungsgebühr im mittleren dreistelligen Euro-Bereich zahlen, hat die rot-rot-grüne Landesregierung kürzlich eine Fördervereinbarung auf den Weg gebracht, die Ausbildungsstätten wie der Euro Akademie Berlin eine Schulgeldersatzleistung für die Ausbildung von Fachkräften in Gesundheitsfachberufen ab dem Schuljahr 2022/23 in Aussicht stellt. In Stein gemeißelt ist die Schulgeldfreiheit zwar noch nicht, da seine Finanzierung bislang lediglich im kommenden Haushalt (2022/23) eingeplant ist, nach den Wahlen zum Abgeordnetenhaus (26. September) eine mögliche neue Landesregierung die Umsetzung allerdings auf die lange Bank schieben könnte. Für Auszubildende würde die Schulgeldfreit eine erhebliche finanzielle Entlastung bedeuten, da sie ihre Ausbildung demnächst kostenfrei erhalten könnten.

Senat verspricht sich Trendwende beim Fachkräftemangel

Der Berliner Senat verspricht sich von den neu geschaffenen Fördermöglichkeiten, mit Blick auf den seit Jahren beobachtbaren und sich stetig verschärfenden Fachkräftemangel bei den Berufsgruppen der Physiotherapeut*innen, aber auch der Logopäd*innen und Ergotherapeut*innen eine Trendwende herbeiführen zu können. Bettina König, Sprecherin der Hauptstadt-SPD beim Thema Aus- und Weiterbildung, teilt hierzu mit:  „Wir brauchen […] Fachkräfte [in den Gesundheitsfachberufen] und dafür müssen wir die Ausbildungsgänge so attraktiv wie möglich machen und dazu gehört ganz sicher auch, dass die Auszubildenden von der Sorge, das Schulgeld aufbringen zu müssen, befreit sind.“

Die vollständige Pressemitteilung, die die SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus zu diesem Thema veröffentlicht hat, kann hier nachgelesen werden: Gemeinsame Presseerklärung der Koalitionsfraktionen: Berlin übernimmt Schulgeld. 

Text: Maximilian Voigt (Marketingbeauftragter des ESO Bildungsraums Berlin Brandenburg)

Bildquelle Beitragsbild: © Kzenon /shutterstock.com

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.