Wenn Glück auf vier Pfoten daher kommt

Das Weihnachtsfest steht wieder vor der Tür. Aber was verbinden Menschen in der heutigen Zeit damit? Ist es nach wie vor das (Online-)Shoppen von Geschenken, das im Vordergrund steht und unsere Lieben glücklich machen soll? Oder rückt der ursprüngliche Gedanke der Nächstenliebe wieder mehr in den Fokus?

Sixten und seine Geschichte

Dass der Weihnachtsgedanke nicht nur auf einen Monat oder Tag begrenzt ist, sondern im ganzen Jahr ein Herz bewegt, zeigt das Beispiel einer jungen Frau aus dem sächsischen Gastewitz und eines tapferen, kleinen Jungen aus Grimma. Beide kannten sich bis vor kurzem noch nicht. Der vierjährige Sixten aus Grimma ist schwer krank. Er hat die seltene Krankheit Tuberöse Sklerose (TSC2). TSC2 greift nahezu alle Organe sowie das Gehirn an, es kommt zur Bildung von gutartigen Tumoren. Leider kann Sixten seinen Eltern nicht sagen, wenn ihm etwas weh tut. Dazu fehlen ihm die Worte. Um sich mitzuteilen braucht er einen Therapiehund. Dieser soll Sixten beschützen und beruhigen, wenn Anfälle kommen.

Monique und ihre Hundeliebe

Monique Schneider absolviert gerade das erste Jahr in der Ausbildung zum Erzieher an der Euro Akademie Rochlitz. Sie arbeitet sehr gern mit Menschen, insbesondere mit Kindern, deshalb entschied sie sich für diese Ausbildung. Für die Zukunft wünscht sich die junge, empathische Frau zunächst einen guten Ausbildungsabschluss und hofft, dass sie in ihrem Beruf viele schöne Jahre arbeiten kann. Eventuell möchte Monique später noch die Zusatzqualifikation zur Heilerzieherin machen. Sie wohnt zusammen mit ihren Eltern und zwei kleineren Geschwistern auf dem Land. Aufgewachsen ist sie mit Tieren, wobei sie Hunde besonders gern mag. Daher wundert es nicht, dass sie sich von ihrem ersten angesparten Geld eine Labradorhündin namens "Sunny" kaufte. Anfang des Jahres brachte Sunny in ihrem ersten Wurf zehn gesunde schokobraune Welpen zur Welt. "Sky", der jetzt für Sixten da ist, gehört dazu.

Es sind die ohne Schuhe, die jeden Weg mit uns gehen

Inzwischen unterstützen drei Welpen ihrer Hündin Sunny kranke Menschen und das macht Monique besonders stolz. Sky hilft Sixten und zwei andere Welpen werden als Blindenhunde ausgebildet. Bei der Abgabe der Welpen war es ihr wichtig, die neuen Partner der Welpen vorab kennenzulernen und sich intensiv mit ihnen auseinanderzusetzen. Sie wollte, dass ihre Schützlinge ein tolles und vor allem lebenslanges Zuhause finden: „Außerdem bin ich der Meinung, dass ein Hund der beste Freund des Menschen ist. Die Hunde fühlen so viel und geben gleichzeitig so viel zurück. Gerade die Rasse Labrador ist für mich etwas ganz besonderes. Es sind einfach wunderbare Familienhunde, aufgeweckte aber auch total tapsige Hunde. Für mich einfach die tollste Hunderasse mit einem klasse Charakter. Auch das wollte ich gern an andere Menschen weitergeben und ihnen Freude mit einem neuen Freund fürs Leben weitergeben.“

Tapsiger Vierbeiner statt Geldspende

Auf Sixten aufmerksam geworden ist Monique durch Facebook. Dort haben seine Eltern eine spezielle Seite für ihn eingerichtet und einen Aufruf für Spenden gestartet. Diese Spenden sollten für einen Therapiehund sein: „Eigentlich war es mehr oder weniger Zufall, dass ich darauf gestoßen bin und dann bemerkt habe, dass die Familie ganz in meiner Nähe wohnt. Ich habe die Geschichte von Sixten gelesen und sie hat mich sehr berührt. Ich habe ein paar Tage darüber nachgedacht und wollte ursprünglich selbst gern etwas spenden. Dann kam mir in den Kopf, dass ich ja gerade selbst Hundewelpen zu Hause habe. Also habe ich mich mit der Mama von Sixten in Verbindung gesetzt und sie gefragt, ob es ihnen auch helfen würde, wenn man einen Hund spendet“, beschreibt die 19-Jährige mit leuchtenden Augen und heller Stimme den ersten Kontakt.

Freude bei der Familie von Sixten

„Die Freude der Familie über mein Angebot war riesig und dann ging es so langsam vorwärts, bis zur Übergabe des Welpen. Der Hund wird speziell für Sixtens Krankheiten ausgebildet. Er soll bei Epilepsieanfällen reagieren, bei seinen Verhaltensstörungen generell für ihn da sein und richtig reagieren, als Ruhepol dienen und ihm auf seinem Weg Sicherheit bieten. Eben ein guter Freund sein“, erklärt sie sehr gefühlvoll und kompetent das Herzensanliegen und berichtet weiter:
"Sky ist nun seit einigen Wochen bei der Familie von Sixten. Der Junge und er sind ein tolles Team. Sky hat seine Aufgabe als Begleithund und Freund von Sixten auch super angenommen und erkannt. Ab Samstag, den 22. Dezember 2018 kommt der Welpe für ein Jahr in eine Pflegefamilie. Dort absolviert er zunächst die Grundausbildung, die Hundeschule.

Langjährige Ausbildung zum Therapiehund

„Die Erziehung eines Welpen ist natürlich sehr aufwendig und die Pflege und Betreuung von Sixten erfordert viel Zeit, deshalb haben sie sich dafür entschieden, Sky für ein Jahr abzugeben. Während dieser Zeit besucht Sixten zusammen mit seiner Familie Sky so oft wie möglich, damit auch unser tapferer Kämpfer seinen Freund nicht vergisst. Nach einem Jahr kommt Sky dann wieder zurück und es beginnt die Ausbildung für die speziellen Krankheiten. Diese wird ungefähr drei Jahre bis zum perfekten Reagieren auf die Krankheiten und Auffälligkeiten dauern“, gibt Monique genau Auskunft, denn sie steht selbst in engem Kontakt mit der Familie und besucht Sky ab und an.

Für alle, die gern helfen möchten

Die einjährige Grundausbildung des Hundes wird von den Trainern spendiert. Danach kommt die Ausbildung für die bestimmten Krankheiten. Die Kosten dafür sind sehr hoch, circa 20.000 bis 30.000 Euro insgesamt. Aus diesem Grund entstand der Spendenaufruf von Sixtens Familie. Allein können sie dies nicht stemmen und sind dankbar über jede kleine Spende:

Kontoinhaber: Sixten Dießner
IBAN: DE75 8605 0200 1241 2078 32
Sparkasse Muldental
Verwendungszweck: Spende

Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text nur eine Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.