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Entsprechend des neuen Rahmenlehrplans, der für die Fachschulen für Sozialpädagogik in Berlin seit dem Wintersemester 2016/17 in Kraft getreten ist, steht das Lernfeld 3 „Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern“ für die fachliche Auseinandersetzung mit einer multikulturellen, vielfältigen Gesellschaft, deren besondere Anforderungen gerade Erzieher beschäftigt. Im Rahmen dieses Unterrichts sind im kommenden Semester Besuche der Euro Akademie Berlin im Archiv der Jugendkulturen geplant sowie der Ausstellung „der z/weite Blick“. Als Kooperationspartner unterstützt das Archiv der Jugendkulturen unseren Unterricht bereits seit Jahren mit Unterrichtsmaterialien wie etwa detaillierten Plakaten zum Stammbaum der Subkulturen oder Jugendjournalen.
Auf den ersten Blick zeigt die Vielfalt an Jugendkulturen, wie viele verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten sich junge Menschen heute schaffen. So entstehen spannende und reizvolle Dinge – neue Musik, neue Sportarten, Kunst, Mode. Außerdem bieten Jugendkulturen neue Wege, die man gehen kann, um etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.
Auf den zweiten Blick sind Jugendkulturen aber auch nicht frei von Problemen wie beispielsweise Diskriminierungen: Auch hier werden Menschen wegen tatsächlicher oder zugeschriebener Merkmale benachteiligt, ausgeschlossen oder angegriffen, oft weil sie nicht ins Bild passen.
In der Ausstellung "der z/weite Blick" will das Archiv einen Einblick in die Problembereiche von Jugendkulturen geben und den Blick schärfen für verschiedene Formen von Diskriminierung. Es ist ihnen wichtig, dass Benachteiligungen in Jugendkulturen bewusst wahrgenommen werden. Daher haben sie einige Beispiele ausgewählt und wollen anhand dieser zeigen, welche Formen und Aspekte von Diskriminierung es gibt: Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie. Diese Diskriminierungsformen – und andere, die hier nicht erwähnt werden – finden sich meist auch in vielen anderen Jugendkulturen und sind in weiten Teilen der Gesellschaft verbreitet.
Bei der Entstehung der Ausstellung hat sich das Archiv viel mit diesen verschiedenen Formen von Diskriminierung beschäftigt. Sie haben bemerkt, dass wir alle Situationen kennen, in denen wir intolerant anderen gegenüber waren oder selbst benachteiligt worden sind. Wir alle haben Vorurteile, zum Beispiel wenn wir denken "Das ist typisch Mädchen" oder "Das ist typisch Türke". Ob absichtlich oder nicht, diese Vorurteile verletzen oft.
"Der z/weite Blick" soll Anregungen geben, über diese Dinge nachzudenken und die eigene Sicht zu hinterfragen. Es ist manchmal einfacher als gedacht, etwas zu ändern, und Jugendkulturen können hierfür eine wunderbare Plattform bieten.
Autorin: Dr. Maike Krisch
Stellvertretende Schulleiterin berufsbegleitende Ausbildung / Fachschule für Sozialpädagogik
Fachbereichsleiterin Lernfeld 3 - Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern
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