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28.05.2018

Berührungsängste bei heiklem Thema abbauen

In der Ausbildung zum Sozialassistenten geht es nicht immer nur um Kinder und junge Erwachsene – auch das Leben von hilfsbedürftigen und/oder älteren Menschen spielt im sozialen Berufsfeld sowie in unserer älter werdenden Gesellschaft eine wichtige Rolle. Schließlich bezieht sich der Fachkräftemangel nicht nur auf den Erzieherbereich, sondern sehr stark auch auf den Pflegebereich.

Im Unterrichtsfach P2 - Pflege und Unterstützung von Menschen - können Schüler in der Sozialassistenzausbildung ganz nah und praktisch unterschiedliche Themenbereiche der Pflege und Betreuung kennenlernen, so auch die Inkontinenz.

Was ist überhaupt Inkontinenz?

Menschen mit Inkontinenz haben physische Schwierigkeiten, Urin und Stuhl willentlich zurückzuhalten.
Zunächst kein wirklich „attraktives“ Thema für Schüler, über das man sich gern oder oft unterhält. Vielmehr kostet es Überwindung darüber zu sprechen – insbesondere mit Menschen, die davon selbst betroffen sind.
Umso wichtiger ist das Thema Inkontinenz daher für Auszubildende, die im späteren Berufsleben Menschen auch in schwierigen Lebensphasen und -Situationen begleiten und assistieren sollen.

Mit Praxisübungen Berührungsängste eliminieren

Im Kindergarten bestehen noch kaum Berührungsängste, Windeln bei Kleinkindern zu wechseln, verpasste Toilettengänge anzusprechen oder auch Hilfestellung zu geben. Was aber passiert, wenn der Mensch älter wird und die Situation eventuell unangenehmer?

Im Unterrichtfach P2 erfahren Schüler der Sozialassistenz in verschiedenen Situationen und anhand praktischer Übungen an einem Dummy am Bett, den fachgerechten Umgang mit pflegebedürftigen Menschen.
Den Lehrkräften ist es ein besonderes Anliegen, den Schülern ihre Befürchtungen und Berührungsängste zu nehmen und sie bestmöglich und professionell auf die Praxis vorzubereiten. Das Ausprobieren und Anfassen spielt hierbei eine entscheidende Rolle.

Dazu zwei Schülermeinungen:

„Ich fand das Thema im Unterricht nicht schlimm. Aber ich habe die Befürchtung, dass wenn ich im Pflegepraktikum bin und pflegerisch tätig werden sollte, mir der IKP-Wechsel bei den großen Ausscheidungen schwerfällt und mir schlecht wird. Ich habe keine Angst, mir ist eher unwohl bei dem Gedanken daran. Zudem habe ich Sorge, dass bei mir, natürlich ungewollt, ein gewisser Würgereflex auftritt.“

 „Meine Ängste wären, wie ich was am besten mache, um dem Bewohner maximal helfen zu können, da ich ja nicht weiß, wie ich beim Pflegen anfangen soll, z. B. im Intimbereich zu waschen oder ihn richtig zu bewegen, um die IKP* zu wechseln. Meine Befürchtungen sind auch, wie man zum Bewohner hingeht und wie man ihn behandelt.

Gerade weil die Schüler mit vielen Bedenken und Sorgen belastet sind, ist hier eine gute Aufklärung und Schulung wichtig, insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir alle alt werden und uns möglicherweise später hilfsbereite und sensibilisierte Fachkräfte wünschen, die uns in solchen Situationen unterstützen.  

*Inkontinenzprodukte (IKP) sind z. B. Inkontinenzhosen, auch Pants und Slips genannt, Windeln oder Inkontinenzeinlagen.


Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text nur eine Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.

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