Fachpraktische Erfahrungen in der Ausbildung zur Sozialassistenz

Schule und Ausbildung müssen auch in Pandemie-Zeiten weitergehen. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuell wieder deutlich steigenden Corona-Infektionszahlen, hoffen dieser Tage viele Schüler*innen und Lehrkräfte, noch so lange wie möglich im Präsenzunterricht bleiben zu dürfen. Dieser schließt jedoch auch die schulischen Fachpraktika ein, die zu den zentralen Inhalten der Ausbildung zur Sozialassistenz gehören.

Da im letzten Schuljahr viele Praktika nicht abgeschlossen beziehungsweise teilweise gar nicht erst angetreten werden konnten, war die Erleichterung groß, als feststand, dass mit Beginn des neuen Schuljahres auch die fachpraktische Phase wieder eingeläutet werden kann. Schließlich bildet die direkte Arbeit am und mit dem Menschen die wesentliche Grundlage dieser Ausbildung.

Zunächst überwog die Skepsis auf beiden Seiten

Das erste Praktikum in diesem Halbjahr war für den Jahrgang SoA 21 im Pflegebereich zu absolvieren – ein Beschäftigungsfeld, das bei nicht wenigen unserer angehenden Sozialassistent*innen im Vorfeld mit vielen Sorgen und Berührungsängsten verbunden war.

Obwohl es einigen Schüler*innen anfänglich Schwierigkeiten bereitet hatte, einen Praktikumsplatz zu ergattern, konnte trotzdem für alle eine Pflegeeinrichtung gefunden werden. Verständlicherweise waren viele Einrichtungen sehr vorsichtig gewesen beim Geben von Zusagen für eine Praktikumsstelle, bedeutete das doch einen zusätzlichen Kontakt von außen, der sich über ein längeres Zeitfenster in ihren Räumlichkeiten aufhalten würde.

Zwei Schülerinnen schildern ihre Eindrücke

Stellvertretend dafür, welche neuen und lehrreichen Erfahrungen unsere Schüler*innen in diesem Praktikum gesammelt haben, stehen die beiden nachfolgenden Berichte.

Natascha: „Mitarbeiter des ganzen Hauses wie auch Bewohner müssen einen Mund- und Nasenschutz tragen und müssen sich die Hände desinfizieren. Im Erdgeschoss können sich die Bewohner und Besucher an einen Tisch setzen, für jeden Wohnbereich gibt es ein, zwei Tische und auf den Tischen sind Trennscheiben. Bewohner, die in das Heim einziehen, mussten für 2 Wochen in Quarantäne gesetzt werden, sie bekamen Essen und vieles mehr ins Zimmer. Die Bewohner, die jetzt aus dem Krankenhaus kommen, müssen einen Corona-Abstrich hinterlegen und ausnahmslos im Zimmer bleiben, bis das Ergebnis da ist. Die Bewohner der einzelnen Wohnbereiche dürfen nicht mehr miteinander an Gruppen-Veranstaltungen teilnehmen. Die Gruppenaktivitäten finden zurzeit nur mit den Bewohnern eines Wohnbereichs statt.“

Shanice: „Vor dem Praktikum hatten wir sehr große Angst davor, in das Pflegepraktikum zu gehen, da wir die Senioren nicht anfassen wollten und auch gar keine Lust hatten darauf, da wir der Meinung waren, es wäre eh nichts für uns. Jetzt, wo unser Praktikum fast vorbei ist, können wir sagen, dass wir absolut keine Berührungsängste hatten, wir waren offen gegenüber den Senioren. Wir haben daraus gelernt und können sagen, dass man es erst ausprobieren sollte, um sagen zu können, dass man vor gewissen Dingen Angst hat. Uns hat das so Spaß gemacht, dass wir uns sogar dazu entschieden hatten, unser Praktikum um vier Wochen zu verlängern.“

Text: Martina Schoefer (Akademieleiterin und Leiterin der Berufsfachschule für Sozialassistenz)

Bildquelle Beitragsbild: © Lighthunter/ shutterstock.com

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.