Hospitation an der Freien Waldorfschule in Würzburg-1

Hospitation an der Freien Waldorfschule in Würzburg

15. März 2024

Am 21. Februar 2024 durften wir, die PIA 2 und unsere Lehrkraft Frau Rosin, einen Einblick in den Alltag der Freien Waldorfschule Würzburg gewinnen. Unter der Begleitung von Herrn Hahn, einer Lehrkraft der Schule, erlebten wir einen Tag voller neuer Eindrücke und Erkenntnisse.

Unser Tag begann mit einer herzlichen Begrüßung vor dem Schulgebäude und der Verteilung in verschiedene Klassen der Waldorfschule, da unsere Gruppe nicht gemeinsam in ein Klassenzimmer gepasst hätte. So besuchten jeweils 3 Schüler*innen den Unterricht in den Klassenstufen 1, 3 und 6.

Konzentriert und engagiert

Wir waren alle sehr überrascht zu sehen, dass die Kinder – trotz der Klassengrößen, die auch in den Grundschulklassen 30 bis 36 Schüler*innen umfasste – sehr engagiert und konzentriert am Unterricht teilnahmen, ohne sich von der großen Gruppe oder von unserem Besuch stören zu lassen. Die gesamte Klasse wird jedoch nur im Hauptunterricht gemeinsam unterrichtet, in den Fachstunden wird diese zweigeteilt oder gar gedrittelt.

Epochenunterricht

In den Waldorfschulen wird in Epochen unterrichtet, das heißt in den ersten beiden Schulstunden wird im Hauptunterricht über drei bis vier Wochen hinweg täglich das gleiche Fach unterrichtet. So stand in der ersten Klasse, in dem ein Teil der Klasse hospitiert hat, beispielsweise das Fach Mathematik auf dem Stundenplan. Wir waren beeindruckt von der Selbstständigkeit und Auffassungsgabe der Kinder.

Sie meisterten viele anspruchsvolle Aufgaben wie beispielsweise Rückwärtszählen von 36 bis 0 und konnten eigenständig Linien für ihre Hefteinträge in ihre Mathematikhefte einzeichnen – dies erschien uns im Vergleich zu unseren Erfahrungen mit Regelschulen schon sehr fortgeschritten für eine 1. Klasse.

Selbstständig und kreativ

In der 3. Klasse wurde das Fach „Formenzeichnen“ unterrichten, das typisch für eine Waldorfschule ist. Der Teil unserer Gruppe, der in dieser Klasse hospitierte, durfte sogar aktiv teilnehmen. Schnell merkten wir, dass es gar nicht so einfach ist, wie es klingt. Auch hier hatten wir den Eindruck, dass die Kinder ein hohes Maß an Selbstständigkeit zeigen.

Die letzte Gruppe unserer Klasse hospitierte in der 6. Klasse, in der gerade der Epochenunterricht im Fach „Erdkunde“ stattfindet. Im Vergleich zu den Grundschulklassen saßen die Schüler*innen hier auf Stühlen bzw. an Tischen, wie auch wir es gewohnt sind. Die Kinder konnten sich hier auch künstlerisch ausleben, indem sie Flüsse und die Deutschlandkarte anhand eines Tafelbildes in ihr Heft übertrugen.

Bewegungsfreiheit durch Flexibilität

In den Grundschulklassen 1 bis 3 findet der Unterricht nach dem Konzept des „bewegten Klassenzimmers“ statt. Anstelle von Stühlen und Tischen sind hier Sitzkissen und Bänke zu finden, die Flexibilität für die Umgestaltung des Raumes (Morgenkreis, Unterricht in Reihen) sowie Bewegungsfreiheit ermöglichen. Die Schüler*innen konnten sich frei bewegen und sogar auch mal auf die Tischbänke steigen.

Fragen und Antworten

Nach den Unterrichtsbesuchen führte Herr Hahn uns noch über das weitläufige Schulgebäude – hierbei durften wir spontan auch einen kurzen Blick in den Waldorf-Kindergarten werfen. Herr Hahn beantwortete währenddessen all unsere Fragen und war sehr bemüht, uns einen umfassenden Einblick in die Schule und das Konzept der Waldorfpädagogik zu geben.

Auch kritischen Fragen gegenüber war er sehr offen und hat uns diese beantwortet. Denn natürlich sind die Pädagog*innen überzeugt von der Waldorfpädagogik, jedoch haben sie auch eine realistische Sichtweise der Dinge und bemühen sich, mit der Zeit zu gehen.

Fazit

Besonders beeindruckt waren wir von der Vielfalt der handwerklichen Tätigkeiten bzw. Fähigkeiten der Kinder. Die Kinder und Jugendliche werden hier an praktische Fähigkeiten wie das Nähen, Gartenarbeit oder das Werken mit Holz herangeführt. Darüber hinaus werden sie auch in Steinhauerei, Töpfern, Schmieden oder Malen auf Leinwänden auf Staffeleien im Kunstraum der Schule unterrichtet.

Insgesamt war unser Besuch an der Waldorfschule sehr informativ und bot uns einen praxisnahen Einblick in die Waldorfpädagogik – eine willkommene Abwechslung zum theoretischen Unterricht. Exkursionen dieser Art immer wieder gerne!

Text: Sophie Funk, PIA 2

Fotos/Bilder: PIA 2

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.

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