Berufspraktikum: Basel

Annabel gehört zu den Schülerinnen, die schon einige Mal den Blick über den Tellerrand gewagt haben. Einen großen Schritt unternahm sie bereits, als sie sich entschloss, die Ausbildung nicht in ihrer Heimatstadt sondern in Tauberbischofsheim zu absolvieren. Einen noch größeren Schritt ging sie jetzt nicht nur in eine andere Stadt, sondern in ein anderes Land mit vielen Überraschungen. Es fordert Mut und bedarf einiger Organisation, ein berufspraktisches Jahr im Ausland zu machen. Belohnt wird man mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen.

Das Kinderhaus St. Jakob
Das Kinderhaus St. Jakob in Basel ist eine Ganztageseinrichtung für 60 Kinder von 3 Monaten bis 12 Jahren. Das Kinderhaus bietet eine Betreuung von 6.30 bis 18.30 Uhr an. Ganz neu hat das Erziehungsdepartement Basel mit dem Kinderhaus das Projekt „erweiterte Tagesbetreuung morgens und abends“ gestartet, das sich an Eltern richtet, die aufgrund ihrer Arbeits- oder Ausbildungszeiten eine Betreuung frühmorgens oder abends brauchen. So besteht die Möglichkeit, im Kinderhaus eine Betreuung von 6.00 bis 20.00 Uhr in Anspruch zu nehmen.

Eine anspruchsvolle Aufgabe
Annabel macht seit August 2012 ihr Berufspraktikum im Tagesheim des Kinderhauses St. Jakob in einer Gruppe mit Kindern bis drei Jahren, am Nachmittag kommen zusätzlich noch Kinder aus dem Kindergarten hinzu. Die Öffnungszeiten des Kinderhauses bedeuten auch für Annabel teilweise lange Arbeitstage bis 18.00 Uhr. Gemeinsam mit den schulischen Aufgaben, die zusätzlich erledigt werden müssen, hat sie eine anspruchsvolle Aufgabe übernommen, die sie souverän meistert. „Es war eine gute Entscheidung, in Basel mein letztes Jahr der Ausbildung zu verbringen“ ist sie überzeugt.

Kulturelle Vielfalt
Basel ist eine multikulturelle Stadt, in der viele Eltern aus beruflichen Gründen zugezogen sind. Auch das Kinderhaus zeigt sich kulturell und sprachlich vielfältig, so dass Annabel sowohl schwitzerdütsch verstehen und sprechen lernte als auch viele Kinder mit zweisprachiger Erziehung betreut.

Freude an kreativen Angeboten
In die pädagogische Arbeit im Kinderhaus hat Annabel sich schnell eingefunden und konnte ihre Erfahrungen aus der Ausbildung integrieren. An ihren Praxisbesuchen hat sie mit vier Kindern die Murmeltechnik ausprobiert und eine offene kreative Beschäftigung zum Thema Katzen angeboten. Es war spürbar, dass die Kinder Annabel als Vertrauensperson anerkennen und mit Freude an ihren Angeboten teilnehmen.

Familiäre Atmosphäre
Im Kinderhaus erlebt sie als besonders, dass in der Einrichtung eine familiäre Atmosphäre besteht, in der die Kinder mit Ruhe, und Gelassenheit durch den Tag begleitet werden. Als Bereicherung des Alltags empfindet sie die Ausflüge in kulturelle Einrichtungen und Ausstellungen der Stadt Basel, durch diese die Kinder ihre Umgebung und Geschichte kennen lernen.

Fazit
Das Fazit von Annabel zu ihrem Anerkennungsjahr ist, dass sie als Berufspraktikantin pädagogische Impulse im Kinderhaus setzen und sie sich im Gegenzug von den Schweizer Erziehern und Erzieherinnen abschauen konnte, dass der Kindergartentag, gestaltet mit Ruhe und Gelassenheit, ihr selbst und auch den Kindern gut tut. Das hat sie sich für ihren Berufsstart in Deutschland ganz fest vorgenommen - diese Erfahrung pädagogisch weiter zu geben. Am Ende ihres Berufspraktikums im August heißt es für Annabel: Uf widerluege Basel!