Masseure und Physiotherapeuten dringend gesucht
Der Fachkräftemangel betrifft in der Gesundheitswirtschaft nicht nur Pflegeberufe, sondern auch Tätigkeiten, die sich mit Rehabilitierung und Prävention beschäftigen. Wer über einen Abschluss in den staatlich anerkannten Ausbildungsberufen Masseur und medizinischer Bademeister oder Physiotherapeut verfügt, wird händeringend gesucht.
Betroffene Berufe bedürfen mehr Aufmerksamkeit und Förderung
Die Bedeutung dieser Ausbildungsberufe für die Gesundheitswirtschaft will die Euro Akademie Berlin zusammen mit Partnern aus der Berufspraxis nun mehr ins Bewusstsein der Akteure der Fachkräftesicherung rücken. Dazu sind unter anderem in den kommenden Wochen Gespräche mit Physiotherapiepraxen geplant. Kürzlich fanden schon Abstimmungen mit Weiterbildungskoordinatoren aus Berliner Arbeitsagenturen und Jobcentern zur Förderfähigkeit der Berufe statt.
Der Masseur und medizinische Bademeister ist durch eine seit vielen Jahren bestehende Ausnahmegenehmigung nach AZAV mit Bildungsgutschein förderfähig, obwohl es sich um keine verkürzbare Ausbildung/Umschulung handelt. Der Physiotherapeut ist förderfähig, wenn er verkürzt angeboten wird. Beide Ausbildungen werden an der Euro Akademie Berlin mit staatlichem Abschluss durchgeführt. Für Kurzentschlossene ist der Einstieg bei den Masseuren noch bis Ostern möglich. Der nächste Ausbildungsstart ist der 1. September 2018.
Vorhandene Netzwerke werden genutzt
Durch die Vernetzung im Regionalen Ausbildungsverbund Reinickendorf, dessen Leitbetrieb die Euro-Schulen Berlin sind, wurde die Wichtigkeit der Gesundheitsfachberufe auch im Rahmen des Jour fixe des "Netzwerk Regionale Ausbildungsverbünde Berlin" (www.nrav.de) thematisiert. Im Konferenzzentrum „Altes Heizhaus“ im Unfallkrankenhaus UKB Berlin-Marzahn wurden dabei alle Ausbildungsberufe des riesigen Krankenhauskonzerns der Unfallkasse vorgestellt. Die Euro Akademie Berlin kooperiert schon lange mit dem Rehazentrum im Krankenhaus im Rahmen der Ausbildungen zum Masseur und Physiotherapeuten.
Während der Führung durch diverse Krankenhausbereiche (Notaufnahme, Schockraum, Stationen, Rehazentrum) wurden die Netzwerker vor Ort über den Bedarf informiert. Eine Leiterin aus dem Rehabereich mit hochmodernen Gerätschaften und einem Schwimmbad teilte hier mit: „Masseure werden bei uns händeringend gesucht.“ Nach Unfällen sind Rehabilitanden teilweise bis zu einem Jahr im Krankenhaus und benötigen dementsprechend ausreichend Personal, das sie pflegt und in der Rehabilitation betreut. Das spannende Berufsfeld benötigt dringend weiteren Nachwuchs und Quereinsteiger, die sich dieser wichtigen beruflichen Herausforderung stellen.
Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text nur eine Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.
