Poetry Slam im Deutschunterricht – What else?
© Vera Berger/Corbis/Getty Images
„Ich bin müde, ich bin ein Pony, ich kann gar nichts.“
Was eigentlich ist Peotry Slam? Poetry Slam ist keine Gattung, Poetry Slam ist eine Plattform! Eine Plattform, um sich im Wettbewerb auf nette Arte und Weise im Gebrauch der deutschen Sprache zu messen.
Es gibt drei Regeln, nach denen der Wettbewerb organisiert ist: 1. Die Texte, die vorgetragen werden, müssen selbst geschrieben sein. 2. Man darf beim Vortrag des Textes keine Hilfsmittel benutzen. 3. Es gibt ein Zeitlimit, innerhalb dessen der Text vorgetragen werden darf (z.B. maximal 5 Minuten). Das Publikum stimmt über den Text/ den Vortrag, der am besten gefallen hat, lautstark Beifall spendend ab.
Was macht Poetry Slam für den Deutschunterricht interessant?
Jeder hat, jeder kann, jeder darf Texte produzieren, vortragen und sich im Poetenwettbewerb mit anderen messen. Jeder ist ein Poet. Da der Vortrag den Text erst zum Leben erweckt, ist die Performance, also die Art und Weise, wie der Text vorgetragen und zum Leben erweckt wird, ein ganz eigener und wichtiger Faktor bei der Wahrnehmung und Bewertung von Geschriebenem. Schreiben und Zuhören hat etwas von Spiel und Verspieltheit. Sagen, was man denkt, meint und fühlt, umhüllt der Nimbus von Leichtigkeit.
Texte zum Leben erwecken
Am 7. Oktober 2016 fand eine Fortbildung zum Thema „Texte zum Leben erwecken – Poetry Slam im Deutschunterricht“ beim Klettverlag statt, an der zwei Lehrkräfte der Euro Akademie Berlin teilnahmen. Ein bekannter Poetry Slammer, Lars Ruppel, führte durch die Veranstaltung, die man nur weiterempfehlen kann, weil Begeisterte begeistern. Über die Lebendigkeit hinaus, die anstecken konnte und angesteckt hat, gab es interessantes und einladendes Material, das im Unterricht der Berufsfachschule für Sozialassistenz bereits zur Anwendung kam. Es lud die Schüler ein, kreativ zu sein und sich im sprachlichen Ausdruck weitestgehend unbefangen zu erproben. Also, warum nicht Poetry Slam im Deutschunterricht?
Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text nur die männliche Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets beide Geschlechter.