Ton ab! Kamera läuft! Und Action!

Kreatives Arbeiten trotz Corona

Das Planen und Realisieren eines Theaterprojekts zu einem gesellschaftlich relevanten Thema gehörte in den vergangenen Jahren zu den festen Bestandteilen der Ausbildung von Erzieher*innen (Vollzeit) an der Fachschule für Sozialpädagogik der Euro Akademie Berlin. Aktuell erschwert allerdings die Pandemie ein solches Vorhaben, bei dem viel Zeit auf engem Raum (einer Bühne) verbracht wird. Alles sah so aus, als könnten die Schüler*innen der EZ 19/2  – anders als ihre Vorgänger*innen – nicht zu Beginn des dritten Semesters die Schauspielerei als ästhetisches Ausdrucksmittel kennenlernen. Doch unsere Dozentin Heidi Zengerle und ihr Kollege Oscar Axelrod-Naumann taten alles, um den Schüler*innen diese Erfahrung doch zu ermöglichen.

Filmprojekt statt Live-Aufführung

Jede*r in der Klasse sollte die Chance bekommen, die eigene kreative Ader zu entdecken und im Rahmen einer Gruppenarbeit zum Pulsieren zu bringen. Und so entschlossen sich die Lehrkräfte dazu, den Jugendlichen in diesem Jahr den Dreh eines kurzen Films als Prüfungsleistung zu übertragen. Ein Vorteil des Wechsel weg von einer Live-Aufführung hin zu einem mehrteiligen Videoclip liegt auf der Hand: So nämlich waren die angehenden Erzieher*innen in der Lage, trotz coronabedingter Einschränkungen regelmäßig und notfalls auch außerhalb der Schulzeit an ihren Projekten weiterzuarbeiten. Denn ein plötzliches Inkrafttreten von verschärften Kontaktbeschränkungen konnte im Vorfeld nicht ausgeschlossen werden. 

In den vier Wochen, die ihnen für das filmische Umsetzen ihrer Ideen zur Verfügung standen, nahmen sich alle fünf Arbeitsgruppen – wenig überraschend – des Themas an, das 2020 sowohl die Schlagzeilen als auch das Alltagsleben beherrscht hat wie kein anderes: das neuartige Coronavirus, dessen Ausbreitung und nicht zuletzt seine Auswirkungen auf uns Menschen. Der schauspielerische Anteil des Projekts sei laut Herrn Axelrod-Naumann „etwas geschrumpft, dafür aber der technische Anteil explodiert“.

Alle Genres bedient 

Dieser Aussage des Lehrers kann angesichts der Filmlängen nicht widersprochen werden. Selbst die beiden kürzesten Clips boten mit neun Minuten Länge reichlich Inhalt, zwei weitere Produktionen kratzten an der 15-Minuten-Marke. Nur ein sechsköpfiges Team brachte es auf noch mehr Bewegtbildmaterial, das bei der abschließenden Präsentation aller Filmbeiträge abgespielt wurde: Fast 20 Minuten lang fesselten die Macher*innen des Werks „COVID-19 in drei Akten“ die Blicke ihrer Mitschüler*innen an die Leinwand. 

Jeder der fünf Filmbeiträge besaß seinen ganz eigenen Charme. Bei zwei Produktionen kamen die Lachmuskeln der übrigen Klassenmitglieder mächtig auf ihre Kosten, in einem anderen Clip wurde dagegen das düstere Szenario einer Apokalypse entworfen – verursacht durch die COVID-19-Pandemie und den Keil, den sie im Laufe der Zeit zwischen die Menschen getrieben hat. Im einzigen Beitrag, in dem keine Menschen, sondern selbst gemachte Handpuppen zu sehen waren, wurde das Für und Wider beim Thema „Masken tragen am Arbeitsplatz“ aufgegriffen. Das Thema „Tanz“ in Zeiten von Abstandgeboten schließlich war Gegenstand des fünften und letzten Clips, den die Schüler*innen von Frau Zengerle und Herrn Axelrod-Naumann zur Benotung eingereicht hatten.

Bildquelle Beitragsbild: © M2020/shutterstock.com

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