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20.01.2022

Workshop: „Wie erkenne ich eine Kindeswohlgefährdung und wie sollte ich mich anschließend verhalten?“

Die Euro Akademie Berlin verfügt über ein großes Angebot an Aus- und Weiterbildungen, die sich im Bereich „Pädagogik & Soziales“ verorten lassen. Darüber hinaus konzipiert sie auf Anfrage von Arbeitgebern aber auch Seminare, die inhaltlich den ganz speziellen Fortbildungsbedarfen ihrer Mitarbeiter*innen Rechnung tragen.

So etwa geschehen auch Ende Oktober 2021. Im Berliner Ortsteil Hohenschönhausen fand ein 3-tägiger Workshop für sozialpädagogische Fachkräfte statt, die verschiedenen Kindertageseinrichtungen aus dem nordöstlichen Stadtgebiet (u.a. Karow und Lichtenberg) angehören. Im Vordergrund stand bei dieser Firmenschulung die Gesprächsführung im Rahmen von Kinderschutzthemen. In einer kleinen Gruppe wurden dazu unter anderem Verhaltensregeln erarbeitet und diskutiert, die Kita-Mitarbeiter*innen bei Verdacht auf Vorliegen von negativen Einflüssen auf die geistige, seelische oder körperliche Entwicklung eines Kindes befolgen sollten.

Gefährdung des Kindeswohls frühzeitig erkennen

Die Dozentin der Euro Akademie Berlin, die hauptberuflich in der Elternberatung tätig ist und folglich in engem Austausch mit sogenannten „Problemfamilien“ steht, zeigte im Workshop auf, wie sich vermeintlich schleichende Veränderungen des Kindeswohls frühzeitig erkennen lassen, um als Erzieher*in rasch Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dafür war es zunächst jedoch erforderlich, sich mit der Kindeswohlgefährdung im Allgemeinen auseinanderzusetzen, da diese viele unterschiedliche Gesichter haben kann. Auch vermittelte die Lehrgangsleiterin die Grundlagen einer lösungs- und ressourcenorientierten Gesprächsführung. So wurde im Plenum unter anderem die Strategie entwickelt, vor der Kontaktaufnahme mit den Eltern oder gar dem Jugendamt zunächst Beratungen innerhalb des eigenen Kollegiums zu führen. Diesen sollte sich ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Kind anschließen, dessen Wohlergehen als bedroht angesehen wird. Dabei sei unbedingt auf eine kindgerechte Kommunikation zu achten und die Sprache außerdem jederzeit an Alter und Entwicklungsstand des kleinen Gegenübers anzupassen. Die einzelnen Gesprächssituationen wurden mehrere Male durchgespielt. Wichtige Inhalte und Fragen, die in diesen Momenten angeschnitten beziehungsweise gestellt werden sollten, hielten kleine Arbeitsgruppen auf Plakaten als zusätzliche Gedächtnisstütze schriftlich fest.

Professionell und souverän reagieren

Jede*r Erzieher*in gehe anders mit dem sensiblen Thema Kinderschutz um, wie die Dozentin schon in ihrer Einleitung zu bedenken gegeben hatte. Bei vielen Beschäftigen im Arbeitsfeld frühkindliche Bildung – auch bei solchen, die schon einige Jahre Berufserfahrung gesammelt haben – herrschten jedoch (nach wie vor) Ängste und Unsicherheiten. Den Kursteilnehmer*innen wurde daher das  „Handwerkszeug“ vermittelt, mit dem sie künftig professionell und souverän reagieren können insbesondere auf Vorfälle, bei denen psychische Gewalt im Spiel ist, „für die man im ersten Moment keine Worte findet, bei der man aber am Verhalten des Kindes merkt, dass es sie gegeben hat“, wie es eine Teilnehmerin zu Beginn des Workshops ausgedrückt hatte.

Große Zufriedenheit unter den Teilnehmenden

Die Teilnehmer*innen waren mit der Firmenschulung sehr zufrieden. So wurde unter anderem explizit gelobt, dass Übungen und Methodentraining ebenso einen großen Raum eingenommen hatten wie das Besprechen von Praxisbeispielen, die einzelne Anwesende so tatsächlich bereits erlebt hatten. Dadurch sei der praktische Nutzen der Vielzahl an Themen, die an den drei Seminartagen zur Sprache kamen und bearbeitet wurden, sofort deutlich erkennbar gewesen.

Auch die Zusammensetzung und Größe der Lerngruppe sei sehr gut gewesen und habe zu der stets überaus angenehmen Atmosphäre erheblich beigetragen. Eine andere Teilnehmerin befand, dass die im Workshop erarbeiteten „Leitlinien“, an denen sich Kita-Mitarbeiter*innen bei Verdacht auf Vorliegen einer Kindeswohlgefährdung orientieren könnten, gut in die Praxis übertragen ließen und „universell einsetzbar“ seien.

Weitere Betreuung und Austausch durch virtuelle Reflexions- und Feedbackmodule

Im Anschluss an die dreitägige Präsenzveranstaltung in Hohenschönhausen werden derzeit noch an vier weiteren Terminen, die sich über einen Zeitraum von insgesamt sechs Monaten verteilen, Reflexions- und Feedbackmodule virtuell durchgeführt. Hierbei haben die Teilnehmer*innen unter anderem die Möglichkeit, sich als Gruppe über praktische Fälle auszutauschen, die sich im Bereich Kinderschutz zwischen den einzelnen Online-Sitzungen auf ihrer Arbeitsstelle ereignet haben. Die Diskussionen erlauben es den Schulungsteilnehmer*innen zu überprüfen, wo der Übergang von Input zu praktischer Anwendung des erworbenen Wissens bereits geglückt ist.

Text: Maximilian Voigt (Mitarbeiter Weiterbildungsmanagement der Euro Akademie Berlin)

 

Bildquelle Beitragsbild: © Master1305 /shutterstock.com

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