Schwarz-weiß Bild des lächelnden Absolventen Samir Derbali, der eine Brille und einen Oberlippenbart trägt.

Alumni im Gespräch: Interview mit Samir Derbali

19. März 2025

Samir Derbali ist Absolvent der Euro Akademie Bamberg und hat im Jahr 2020 erfolgreich seine Ausbildung als staatlich geprüfter Fremdsprachenkorrespondent abgeschlossen. Erfahrt im Interview, wie seine Ausbildung ihn auf seinen jetzigen Beruf vorbereitet hat und was ihn während dieser Zeit besonders inspiriert und geprägt hat.

I. Persönliche & berufliche Entwicklung

1. Könntest du dich bitte kurz vorstellen?

„Mein Name ist Samir Derbali, ich bin 26 Jahre alt und habe meine Ausbildung als staatlich geprüfter Fremdsprachenkorrespondent an der Euro Akademie in Bamberg 2020 erfolgreich absolviert.”  

2. Was hat dich damals dazu bewogen, an der Euro Akademie deine Ausbildung zu absolvieren?

„Die Kombination aus wirtschaftlichen Themen und meiner Leidenschaft für Sprachen hat mich besonders angesprochen. Mein langfristiges Ziel war es, eine Position bei einer Botschaft zu erreichen. Da ich kein Abitur hatte und somit nicht direkt studieren konnte, war diese Ausbildung für mich der perfekte Einstieg.”

3. Wie sah dein Karriereweg nach dem erfolgreichen Abschluss aus? Welche Stationen hast du durchlaufen?

„Direkt nach meiner Ausbildung erhielt ich die Möglichkeit, an der University of Central Lancashire (UCLan) in Preston, UK, weiterzustudieren. Ich wurde auf diese Universität durch einen Informationstag an der Euro Akademie aufmerksam und habe mich dort beworben. Innerhalb eines Jahres absolvierte ich meinen Bachelor und schloss anschließend in einem weiteren Jahr meinen Master ab. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland schrieb ich meine Masterarbeit und begann gleichzeitig, in Vollzeit als HR-Recruiter zu arbeiten.”

4. In welcher Position und in welchem Unternehmen/Branche arbeitest du derzeit?

„Aktuell arbeite ich bei der Aquitas als HR-Recruiter.”

II. Studium & Einfluss auf den Karriereweg

5. Inwiefern hat deine Ausbildung dich auf deinen jetzigen Beruf vorbereitet?

„Besonders im Bereich Schriftverkehr und Kundenkorrespondenz hat mich die Ausbildung optimal vorbereitet. Die fundierten sprachlichen Kenntnisse, die ich dort erworben habe, sind im Berufsalltag von großem Vorteil. Besonders in Vorstellungsgesprächen auf Englisch und Französisch konnte ich von meinem hohen Fachvokabular profitieren. Am meisten greife ich heute auf die Fähigkeiten im schriftlichen Austausch und in der formellen Korrespondenz zurück.”

6. Gab es bestimmte Kurse, Projekte oder Lehrkräfte, die dich besonders geprägt haben?

„Ja, absolut. Besonders mein Englisch-Dozent Donald Smith hat mich nachhaltig geprägt. Wir haben nach wie vor eine sehr gute Beziehung. Fachlich war er äußerst kompetent und eine beeindruckende Persönlichkeit – er spricht gefühlt 20 Sprachen, hat eine beeindruckende Karriere hinter sich, war sogar früher Berufspilot und hat Übersetzungen in diesem Bereich gemacht, bevor er Lehrer wurde. Seine Erfahrung und sein Werdegang haben mich inspiriert und letztlich auch dazu motiviert, meinen eigenen Weg zu gehen.”

7. Welche Kompetenzen oder Soft Skills aus deiner Ausbildung helfen dir heute am meisten?

„Vor allem die professionelle Kommunikation und das tiefere Sprachverständnis haben mir enorm geholfen. Durch die Ausbildung habe ich gelernt, nicht nur zu hören, sondern wirklich zu verstehen – also zwischen den Zeilen zu lesen. Besonders im Bereich Sorgfalt war die Ausbildung wertvoll: Es geht nicht nur darum, einen Satz zu lesen, sondern auch den Kern der Aussage zu erfassen und unnötige Informationen auszublenden.”

8. Hattest du während deiner Ausbildung ein klares Berufsziel oder hat sich dies erst später entwickelt?

„Anfangs wollte ich unbedingt ins Auswärtige Amt und hatte eine Karriere in der Botschaft im Blick. Nach meinem Studium hat sich meine berufliche Laufbahn in eine andere Richtung bewegt und schließlich bin ich im Bereich Recruiting gelandet – es hat sich einfach so ergeben.”

III. Herausforderungen & Erfolge

9. Was waren die größten Herausforderungen auf deinem Karriereweg und wie hast du diese gemeistert?

„Die größte Herausforderung war definitiv die Corona-Zeit – Lockdowns, Ausgangssperren, Isolation. In dieser Phase musste ich einfach durchziehen. Es hat viel Disziplin und Durchhaltevermögen erfordert, aber genau das hat mich stärker gemacht. Eine weitere Herausforderung war die Anpassungsfähigkeit – sei es an unterschiedliche Lehrkräfte mit verschiedenen Dialekten und Akzenten oder an neue Situationen im Studium und Berufsleben. Letztendlich haben mich Motivation, Leidenschaft für meine Themen und die Fähigkeit, flexibel zu bleiben, weitergebracht.”

10. Gibt es ein besonderes Erfolgserlebnis oder einen Meilenstein, auf den du besonders stolz bist?

„Definitiv die Tatsache, dass ich an der Universität angenommen wurde – und das ohne Abitur! Meine Ausbildung hat mir diesen Weg ermöglicht, und ich bin stolz darauf, dass ich die Chance bekommen habe, zu studieren und meinen eigenen Weg zu gehen.”

IV. Rückblick & Tipps für Studierende

11. Wenn du zurückblickst: Was würdest du deinem jüngeren Ich während der Ausbildung raten?

„Sei offen für alles, was kommt, und verschließe dich nicht vor neuen Möglichkeiten. Glaube an dich selbst, auch wenn du manchmal Zweifel hast, ob du es schaffen kannst. Sei nicht zu festgelegt, was deine Zukunft angeht – es gibt viele verschiedene Wege, die du einschlagen kannst. Vernetze dich mit Menschen aus unterschiedlichen Bereichen und löse dich von der Vorstellung, dass dein Berufszweig nur in eine Richtung führt. Die Welt steht dir offen!”

12. Welche Tipps hast du für aktuelle Studierende und junge Absolvent*innen, die eine ähnliche Karriere anstreben?

„Denkt nicht in Schwarz-Weiß-Kategorien – euer Beruf ist nicht nur auf ein einziges Tätigkeitsfeld begrenzt. Die Ausbildung öffnet Türen zu vielen verschiedenen Branchen und Möglichkeiten. Ich bin unglaublich dankbar für das unterstützende Umfeld während meiner Ausbildung – die Dozent*innen und Lehrkräfte haben uns immer motiviert und gefördert. Nutzt diese Unterstützung, nehmt jede Gelegenheit wahr und bringt eure Ideen ein. Ein gutes Beispiel dafür: Einige Schüler*innen wollten Holländisch lernen und unser Dozent hat extra einen Kurs ins Leben gerufen – einfach, weil die Nachfrage da war. Nutzt solche Chancen, seid neugierig und holt das Beste aus eurer Ausbildung heraus!”


Das Interview führte: Jill Semidei
Beitragsbild: Samir Derbali

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.
Schwarz-weiß Bild des lächelnden Absolventen Samir Derbali, der eine Brille und einen Oberlippenbart trägt.