
Erfahrungsbericht Erasmus – Hygge von Janice Weßel
Ganz getreu dem Motto "hygge" habe ich die dänische Kultur während meines vierwöchigen Praktikums bei der Handelsskole in Aalborg erleben dürfen. "Hygge" beschreibt die gemütliche und herzliche Atmosphäre, die man überall antrifft. Es sind die Feinheiten, die einem die kulturellen Unterschiede zeigen. In Dänemark trifft man auf eine enorme Hilfsbereitschaft und offene Arme. Sowohl im Berufs- als auch Privatleben fühlt man sich gut aufgehoben. Ich durfte dieses Abenteuer mithilfe der Mobility Aid Hub Agentur bestreiten, die sich um meinen Praktikumsplatz und meine Unterkunft gekümmert hat.
Arbeitsalltag
Mein Arbeitsalltag begann ganz entspannt um 09:00 Uhr. Zu meiner Überraschung wurde mir ein vollausgestatteter Arbeitsplatz mit zwei Bildschirmen, eigenen Login-Daten und einer Keycard zur Verfügung gestellt. Während meines Praktikums durfte ich einen Blick hinter die organisatorischen Kulissen werfen und selbst Erasmus-Dokumente für Schüler erstellen, überprüfen und in die Datenbank eintragen. Mir wurde auch die Übersetzung von Verträgen und Angeboten anvertraut, wobei mir meine Norwegischkenntnisse sehr geholfen haben. Eine weitere Aufgabe war die Lehrassistenz in einigen Deutsch- und Englischklassen. Um ein wenig Abwechslung zu bekommen, habe ich in den drei verschiedenen Standorten der Aalborg Handelsskole arbeiten dürfen. Gemeinsam mit meiner wundervollen Mentorin Bettina konnte ich in das dänische Mindset eintauchen. Die Dänen arbeiten entspannt, aber dennoch effizient und gezielt. Es ist auch üblich seine Pausen mit seinen Kollegen zu verbringen und gemeinsam zu essen. Mein Arbeitstag endete an den meisten Tagen bereits um 14:00 Uhr, damit ich genug Zeit hatte, einen guten Eindruck von der dänischen Kultur gewinnen zu können. Zum Ende meines Praktikums haben wir auch kleine Abschiedsgeschenke ausgetauscht, was ich besonders herzergreifend fand.
Kultur/Freizeit
Es war eine einmalig schöne Erfahrung, die dänische Kultur richtig erleben zu dürfen. Zwischen unzähligen Museumsbesuchen und Tagesausflügen gab es auch ruhigere Tage. Der öffentliche Nahverkehr in Aalborg war mithilfe einer App sehr einfach zu navigieren. Was nicht mit dem Bus zu erreichen war, konnte sehr einfach in einen Roadtrip mit dem Auto umgewandelt werden. So kam es zu meinem ersten Wochenendausflug nach Skagen, der nördlichsten Region des Jütlands. Skagen bietet nicht nur eine malerische Landschaft, indem dort die Nord- auf die Ostsee trifft, sondern auch die Möglichkeit, Robben aus nächster Nähe beobachten zu können. An meinem zweiten Wochenende in Dänemark ging es für mich nach Aarhus, da die Organisation einen Tagesausflug dorthin organisiert hatte. In Aarhus habe ich mir den Foodmarket, die schöne Innenstadt und das Kunstmuseum angesehen. Neben der modernen Skyline bezaubert Aarhus auch mit historischen Gebäuden, die mit Sicherheit eine lange Geschichte zu erzählen haben. Skagen und Aarhus sind definitiv einen Besuch wert! An meinem dritten Wochenende bin ich gemeinsam mit meinen Mitbewohnerinnen mit der Fähre von Frederikshavn nach Göteborg in Schweden gefahren. Ein kleiner Geheimtipp: bringt hierfür viel Zeit mit, damit ihr auch die schwedische Kultur richtig genießen könnt!
Insgesamt merkt man schnell, dass die Dänen sehr stolz auf ihre Heimat sind und gut auf ihre Umwelt achten. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist deutlich spür- und erkennbar. Mit "hygge" als Motto ist es nicht verwunderlich, dass man sich so leicht in Dänemark verlieben kann.
Mein Tipp: Nutzt eure Chance und macht eure eigene Erasmus-Erfahrung! Ich konnte mich perfekt mit Englisch, Deutsch und Norwegisch verständigen. Die Dänen sind offene und herzliche Menschen. Ich würde jederzeit wieder die Möglichkeit ergreifen und zurück nach Dänemark kehren. Ihr werdet es lieben. Garantiert.
Text: Venlig Hilsen/ Janice Weßel
Bilder: Janice Weßel




