
Die Leipziger Buchmesse – ein Erfahrungsbericht
Unsere angehende Erzieherin Daniela Märtin aus der Klasse EZ 23 b der Euro Akademie Dessau berichtet im Folgenden über ihren Tag auf der Leipziger Buchmesse.
Messebericht
„Am 28. März 2025 hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen des Deutschunterrichts die Leipziger Buchmesse zu besuchen. Es war eine einzigartige Erfahrung, die ich sehr zu schätzen weiß und ich möchte mich herzlich für diese Möglichkeit bedanken. Unter dem Motto „Traum im Frühling" war Norwegen in diesem Jahr das Gastland der Messe. Fast 40 norwegische Autorinnen und Autoren waren angekündigt und die norwegische Kronprinzessin Mette Marit war ebenfalls vor Ort, um das Gastlandprogramm zu eröffnen und den norwegischen Messestand zu besuchen.
Insgesamt wurden 3.000 Veranstaltungen über die drei Messetage hinweg angeboten, darunter Buchpräsentationen, Vorträge, Lesungen und Workshops. Besonders spannend war auch die Manga-Comic-Con, die parallel zur Messe stattfand. Internationale Verlage und Autor*innen aus verschiedenen Ländern und Kulturen waren vertreten und die Besucher hatten die Gelegenheit, in fünf großen Messehallen ihre Lieblingsautoren und -autorinnen zu treffen und ihre Bücher signieren zu lassen.”
Gute und weniger gute Erfahrungen
„Was mich besonders beeindruckte, war die angenehme und offene Atmosphäre der Messe. Diese „Freigeistluft", die die Stadt Leipzig ausstrahlte, gefiel mir sehr. Die Stadt selbst hat dieses freie Flair, das ich so mag. Die Messehallen waren gut ausgeschildert, die Stände ordentlich und geordnet. Trotz der vielen Menschen war es überraschend ruhig und friedlich. Es lag viel Infomaterial aus.
Natürlich gab es auch einige negative Eindrücke, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Es war ärgerlich, als ich nach längerer Suche an einem Stand feststellen musste, dass mir zwei Personen nicht weiterhelfen konnten und der dritte mich an die Informationsstelle verwies, die jedoch leider geschlossen war. Das war etwas irritierend. Auch die langen Warteschlangen am WC und der Müll auf dem Weg zur Bahn auf dem Rückweg, trübten das Erlebnis ein wenig. Besonders überrascht war ich, als ich am Vormittag gegen 10:10 Uhr eine Warteschlange von etwa 450 Metern am Eingangsbereich entdeckte. Dies führte dazu, dass ich meinen ursprünglich geplanten Veranstaltungsbesuch nicht einhalten konnte.
Dennoch gab es viele positive Begegnungen. Besonders beeindruckt hat mich ein Besuch bei Mika, einem jungen deutschen Autor, den ich in Halle 5 traf. Mika ist erst 13 Jahre alt und hat bereits zwei Bücher veröffentlicht: „Die 2 Heiterkeitshelden - Irgendwo im Nirgendwo" und „Zelten mit Opa - Chaos garantiert". Ich sprach mit ihm und war von seiner reifen Art und seinem Engagement, in seinem Alter schon zu schreiben und zu veröffentlichen, begeistert. Ich kaufte ihm die beiden Bücher ab, um sie in meinem Arbeitsbereich zu verwenden. Auch möchte ich ihn unbedingt in seiner Arbeit unterstützen. Es war eine tolle Begegnung, und ich fand es großartig, dass sein Vater ihn so tatkräftig unterstützt.”
Inspirierende Kinderbücher und -verlage
„In Halle 2 entdeckte ich Stände mit Angeboten für auditive Lernhilfen für lernschwache Schüler*innen und Materialien zum Lesenlernen mit Silben, was sehr hilfreich für den Unterricht sein kann. Dort gab es auch einen Bereich zum Basteln, einen Dschungelwerkraum und Stände, die interessante Produkte für die Schule und Kita zum Kauf angeboten haben.
Ein weiterer informativer Stand war der „Was ist was"-Stand von Tessloff. Hier konnte ich mich über die breite Palette an Kinderbüchern informieren, die Wissen in verschiedenen Bereichen wie Polizei, Weltall, Fußball und Regenwald vermitteln. Besonders beeindruckt hat mich die Deko, die mit einem Gorilla auf das letzte Thema aufmerksam machte. Auch der Stand der „Black Edition 2" stach ins Auge, mit seiner mysteriösen schwarz-lila Gestaltung, auch wenn die Bücher nicht meinem Geschmack entsprachen.
Die Hochschulen, darunter die Hochschule Merseburg, stellten sich vor, und auch ein Stand für Landurlaub in Sachsen war vertreten, was ich als eine nette Ergänzung zur Vielfalt der Messe empfand.”
Lesung zu “Egal sagt der Aal”
„Als erstes habe ich mich für die Veranstaltung um 11:00 Uhr aus Gruppe A in Halle 5 entschieden, und zwar für „Egal sagt der Aal". Es ist eine unbeschwerte Geschichte aus dem Bilderbuch, die für Kinder ab 4 Jahren geeignet ist.
Ich besuchte die Vorlesung von Julia Regett und war positiv überrascht von der Präsentation und der Größe des Buches im A4-Format. Es ist sehr farbenfroh und anschaulich gestaltet. Julia selbst malte das Buch und las dort daraus vor – auf eine sehr kindgerechte Weise. Sie bezog die Kinder aktiv ein, ging zu ihnen hin und zeigte ihnen, wie sie einen Frosch in PowerPoint malte. Sie fragte die Kinder, wie der Frosch aussehen sollte – mit roten Wangen, einem bunten Schal und einem breiten Maul. Sie ließ die Kinder auch raten, wie viele Finger der Frosch hatte.
Bevor Julia das Buch schrieb, erzählte sie, dass sie sich mit dem „Evangelium der Aale" beschäftigte. Sie hat eine besondere Leidenschaft für alles, was kriecht und fleucht. Aale sind geschlechtslos, erklärte sie. Früher hatte sie Garnelen in ihrem Aquarium.
Das Buch erzählt die Geschichte eines Aals, der verschiedene Tiere trifft und lernt, sich um ihre Bedürfnisse zu kümmern. Es geht um Freundschaft, unterschiedliche Sichtweisen und darum, dass es in Ordnung ist, nicht immer „egal" zu sein, wenn es darum geht, sich um die Gefühle von Freunden zu kümmern. Dieses Thema ist heutzutage besonders wichtig, da es uns dazu anregen kann, über den Tellerrand hinauszuschauen, zu sehen, wo wir helfen können, und auch mal nachzufragen, wenn jemand traurig ist: „Wie geht es dir?"
Das Buch ist nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene eine wertvolle Lektüre, besonders in einer Welt, die manchmal sehr harsch und unfreundlich wirken kann. Ich entschied mich, das Buch zu kaufen und es von Julia für meinen Pflegesohn signieren zu lassen. Schon im jungen Alter können Kinder lernen, aufeinander zu achten, hilfsbereit zu sein und freundlich miteinander umzugehen.”
Pläne, die sich ändern und Hürden, die genommen werden müssen
„Als zweite Veranstaltung wählte ich um 13:00 Uhr das Thema “Demokratien brauchen das Lesen. Wir müssen jetzt handeln!” aus Gruppe B in Halle 4. Mein eigentlicher Plan war es mir das Thema Entwicklung & Förderung der Lesekompetenz anzuhören, nur leider hat das zeitlich nicht gepasst durch die verzögerte Ankunft durch hohes Fahrgastaufkommen.
Es hat mir ehrlich gesagt nicht gefallen, dass die Vorstellung des norwegischen Buchclubs Lillehammer auf Englisch war. Es war für mich nicht leicht, die vielen Informationen zu verstehen und ich konnte nur ein paar Wörter mitbekommen. Deshalb habe ich mich später selbst mit dem Buchclub beschäftigt, um mehr über sie zu erfahren. Ich habe die Informationen auf ihrer eigenen Webseite nachgelesen.
Auf der Webseite des Literaturfestivals habe ich herausgefunden, dass der Buchclub eine Gruppe von Literaturbegeisterten ist, die sich für das Lesen und den Austausch über Bücher einsetzen. Sie organisieren verschiedene Veranstaltungen wie Lesungen und Diskussionsrunden, um das Lesen zu fördern. Besonders wichtig ist ihnen die Rolle des Lesens in einer Demokratie, denn sie möchten den Dialog und das kritische Denken durch Literatur stärken.”
Resümee zur Leipziger Buchmesse
„Alles in allem war die Leipziger Buchmesse eine schöne Erfahrung, jedoch auch eine Herausforderung. Ich fand es sehr schade, dass ich meinen geplanten Besuch an der Veranstaltung zur Entwicklung & Förderung der Lesekompetenz nicht einhalten konnte.”
Text und Beitragsbilder: Daniela Märtin (Erzieherklasse EZ 23 b)




