Eine Frau mit braunen Haaren schaut in die Kamera, es handelt sich um ein Profilbild.

30 Jahre im Dienst und kein bisschen müde

4. Juli 2025

Am 1. November geht sie in Rente, dann beginnt ihr Unruhestand. 

„Meine Tätigkeit an der Schule habe ich nie wirklich als Arbeit empfunden, sondern als Berufung. Natürlich war es auch oft anstrengend, vor allem in den ersten Berufsjahren, aber grundsätzlich hat es immer Spaß gemacht und ich liebe meine Schüler“, sagt eine, die es wissen muss, nach nunmehr über 30 Jahren in der großen Euro-Akademie-Familie.

Die „wilde Anfangszeit“, wie sie es nennt, liegt schon ein Stück zurück. Am 1. Juni 1995 begann ihre Karriere als Dozentin bei der ESO. „Und dabei hatte ich eigentlich nie vor, Lehrerin zu werden.“ Damals wurde gerade der Standort Hohenstein-E. aufgebaut und Personal für die kaufmännischen Ausbildungen und Umschulungen gesucht. „Die Arbeitslosigkeit war nach der Wende hoch, ich hatte zwar einen kleinen Laden, aber letztlich nichts zu verlieren, also bewarb ich mich.“

Der Gang aus der Selbstständigkeit war im Nachhinein ein großer Glücksfall – für Sie und das Unternehmen – und ab und an ins kalte Wasser springen zu müssen, „von heute auf morgen sollte ich plötzlich Geografie und Landeskultur für angehende Reiseverkehrs- und Immobilienkaufleute unterrichten“, hat sie abgehärtet – auch im Umgang mit persönlichen Schicksalsschlägen. 1997 kamen die Pflege und weitere soziale Ausbildungen hinzu – eine Herzensangelegenheit.

2003 erfolgte eine umfassende Sanierung. „Ich selbst habe damals an den Wochenenden Kartons geschleppt, Bauschutt weggefahren und geputzt, sodass wir montags wieder Schule machen konnten, kannte jeden Winkel.“ Und das nicht erst seit 1995. „Zufälligerweise war ich im selben Gebäude bereits zu DDR-Zeiten für ein Möbelkombinat in der Verwaltungsleitung tätig.“ Vergangenheit und Zukunft sind manchmal gar keine Gegensätze, Raum und Zeit relativ.

An solchen Diskussionen hätte sie auch ihre Freude gehabt, denn eigentlich hat sie 1980 bis 84 Philosophie in Leningrad studiert, heute St. Petersburg, die viertgrößte Stadt Europas und nördlichste Millionenstadt der Welt. Auch Baku war zwei Jahre lang ihr Zuhause, aber ihre Heimat blieb die „kleine Provinz“ Südwestsachsen. „2012 habe ich mit den Städten Hohenstein-E. und Oberlungwitz und der regionalen Arbeitsagentur die Messe Beruf und Bildung am Sachsenring [https://www.euroakademie.de/hohenstein-ernstthal/ueber-uns/berufsorientierungsmesse-sachsenring] ins Leben gerufen, worauf ich besonders stolz bin.“

Im Laufe der Zeit kamen noch ein BWL- und Pädagogikstudium hinzu sowie die Fachbereichs- und Schulleitung, insgesamt hatte sie 44 Pflegeklassen zum Abschluss geführt und ein Netzwerk aus über 140 Kooperationspartnern gestrickt. Die Rede ist von Steffi Hofmann, die 2020 nochmal ein neues Abenteuer in Chemnitz gesucht und gefunden hat. Zufälligerweise? Vielleicht war es aber auch einfach nur Schicksal und logisch, denn schließlich hieß die Stadt bis 1990 Karl-Marx-Stadt – wie gemacht für eine Philosophin und Ökonomin, die ein großes Erbe hinterlässt. 

Für 30 Jahre an der Euro Akademie vielen Dank, herzlichen Glückwunsch und alles Gute, liebe Steffi!

Bild: Steffi Hofmann

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.
Eine Frau mit braunen Haaren schaut in die Kamera, es handelt sich um ein Profilbild.