Bloggen, chatten, Freunde werden

28. Dezember 2013

Im Rahmen des Förderprogramms „Werkstatt Vielfalt“ aus Mitteln der Robert-Bosch-Stiftung kamen Schüler der Euro Akademie Bitterfeld-Wolfen* und junge Asylbewerber am 20. Dezember 2013 zu einer Weihnachtsfeier zusammen. Sie nutzten das Zusammentreffen in der Gemeinschaftsunterkunft Friedersdorf als Möglichkeit zum interkulturellen Austausch und führten viele interessante Gespräche miteinander. Kennengelernt hatten sich die Teilnehmer in der digitalen Welt beim Bloggen und Chatten im Rahmen des Projektes CERN 2.0.

Interkultureller Austausch bei Weihnachtsgebäck

Angeregte Gespräche über Themen, wie der Geschmack von Stollen und Plätzchen oder die Bräuche zum Weihnachtsfest, brachten die Jugendlichen der Gemeinschaftsunterkunft mit den zukünftigen Sozialassistenten näher zusammen. Für Khadar Adawe Koje  (20 J.), Asylbewerber aus Somalia, war der Geschmack von Christstollen gänzlich neu. In seiner Heimat kennt man dieses Weihnachtsgebäck nicht. Dementsprechend zurückhaltend fiel auch seine erste Reaktion beim Geschmackstest aus. Michelle Anton (20 J.), hingegen findet die Stollen richtig lecker. Die angehende Sozialassistentin im ersten Ausbildungsjahr an der Euro Akademie betrachtet Weihnachten als jährliches Highlight und genießt die Vorfreude auf das besinnliche Familienfest.

Integration über Social Media erleichtern

Die Integration von jungen Ausländern zu verbessern, hat sich das Projekt CERN 2.0, welches aus Mitteln der Robert-Bosch-Stiftung finanziert wird, auf die Fahne geschrieben. Ziel des Projektes ist es, verschiedene Social-Media-Plattformen zu nutzen, um den direkten Austausch der Asylbewerber mit Menschen aus der Region zu fördern.
Durch die Nutzung des Internets entstehen Kontakte zu gleichaltrigen, deutschen Schülern, welche an der Euro Akademie Bitterfeld-Wolfen die Ausbildung zum Sozialassistenten absolvieren. Im Rahmen des Lehrplans wird auch das Thema interkulturelle Kompetenz behandelt. Im Mittelpunkt des Projektes steht die gemeinsame Erstellung eines Blogs, wobei die Schüler und die Flüchtlinge selbst in die Rolle der Blogger schlüpfen und diesen aktiv gestalten. Inhalt des Blogs ist unter anderem das „Anderssein“ und natürlich sind auch die verschiedenen Kulturen, aus denen die Teilnehmer des Projektes kommen, ein Thema.

Positives Feedback als Ansporn zur Fortsetzung

Michelle Anton ist von der Idee des Projektes angetan: „Ich finde es prima, dass ich durch das Zusammenkommen mit den Jugendlichen aus anderen Kulturen meine Kenntnisse vertiefen und dies gleichzeitig medial verbreiten kann“. Auch Khadar Adawe Koje, der seit fast zwei Monaten in der Unterkunft in Friedersdorf lebt, berichtet davon, dass er dank Social Media die Verbindung in seine Heimat hält. Er freue sich auf zukünftige  Veranstaltungen mit den Schülern. Angedacht sind ein Sportturnier oder ein gemeinsamer Nachmittag im Hochseilgarten.

Förderung des interkulturellen Dialogs

Die Projektleiterin Sindy Richter zeigte sich sehr zufrieden mit den ersten Treffen und wird als nächsten Schritt den „interkulturellen Dialog“ mit den Schülern durch Multimedia-Schulungen an der Euro Akademie beleben. Auch Khadar Adawe Koje wird wieder dabei sein und später über Social Media seine persönlichen Erlebnisse kommunizieren und teilen. Und wer weiß, vielleicht tauscht er sich mit Michelle Anton sogar via Facebook über Plätzchenrezepte aus ...
      
*Zur Region: Seit mehr als 20 Jahren gibt es im Landkreis Anhalt-Bitterfeld aktive Bemühungen vieler Akteure,  Zuwanderer dabei zu unterstützen, im Landkreis eine neue Heimat zu finden. Dabei helfen verschiedene Projekte unter Einbeziehung der Menschen mit Migrationshintergrund. Das  neue Projekt an der Euro Akademie Bitterfeld-Wolfen strebt an, soziale Kontakte zwischen jungen Flüchtlingen/Asylbewerbern und Auszubildenden zu schaffen, um die soziale Integration dieser Menschen zu vereinfachen und zu beschleunigen.


Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.