Porträtfoto der Mitarbeiterin Ilka Hofmann, die in einer rot-weißen Bluse, mit einer goldenen Kette um den hals freundlich in die Kamera lächelt.

30 Jahre Ausbildung im Fachbereich Physiotherapie

7. Juli 2025

Unsere Lehrkräfte sind das Herzstück unserer Bildungseinrichtungen. Mit ihrer Kompetenz, ihrer Erfahrung und ihrer Leidenschaft bilden sie die Fachkräfte von morgen aus. Heute stellen wir euch Ilka Hofmann vor, die bereits seit 1996 erfolgreich im Fachbereich Physiotherapie an der Euro Akademie Halle unterrichtet.

1. Was macht die Ausbildung an der Euro Akademie seit 30 Jahren so erfolgreich?

„Wir Lehrkräfte und unser gesamtes Team der Euro Akademie Halle sind über die Jahre hinweg gemeinsam gewachsen. Außerdem werden wir von Expert*innen unterstützt, denn unsere Lehrkräfte und Dozent*innen stammen aus der Praxis, also aus Kliniken und Physiotherapiepraxen. Auf diese Weise können wir den Unterricht auf sehr hohem Niveau durchführen und eine optimale fachliche Expertise aufweisen. Zudem pflegen wir eine sehr vertrauensvolle Bindung mit unseren Schüler*innen, was ihren Lernerfolgen, aber auch dem Klassenverband sehr zugutekommt. Und natürlich dürfen wir uns als etablierte Schule über unsere sehr verlässlichen Kooperationspartner freuen. In all diesen Einrichtungen sind Absolvent*innen der Euro Akademie beschäftigt, die sich mit ihren Erfahrungen aus Ausbildung und Berufspraxis für unsere Schüler*innen engagieren.“

2. Wie hat sich der Unterricht in der Physiotherapieausbildung über die Jahre verändert?

„Alles ist wesentlich praxisnaher und praxisbezogener geworden. Die Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, haben sich über die Jahre und Jahrzehnte stark verbessert – allein die zahlreichen anatomischen Modelle und Therapiegeräte. Auch die Gestaltung des Unterrichtes hat sich verändert, da wir als Lehrkräfte facettenreiche Unterrichtserfahrungen gesammelt haben, die sich vor allem in einer positiven Entwicklung der Methodik und Didaktik widerspiegeln. Wir haben heute die Möglichkeit, durch die Nutzung digitaler Tafeln und Tablets den Unterricht lebendiger zu gestalten.“

3. Wie haben sich die Anforderungen an angehende Physiotherapeut*innen in den letzten Jahrzehnten verändert?

„Die Anforderungen sind deutlich höher geworden, jedoch nicht bedingt durch die Lehrinhalte, sondern vor allem durch die Vermittlung der vielfältigen Kompetenzen, die in der Praxis gefordert werden und an das veränderte Berufsbild angepasst sind. Insgesamt hat sich die ausübende Tätigkeit von Physiotherapeut*innen in den vergangenen 30 Jahren sehr verändert.“

4. Was sind deiner Meinung nach aktuell die größten Herausforderungen in der Ausbildung?

„Die Schüler*innen müssen zunächst die Hürde der Zugangsvoraussetzungen erfüllen – hier machen wir die Beobachtung, dass diese nach ihrer regulären Schullaufbahn nicht immer ausreichend mit bestimmten Kompetenzen ausgestattet sind. Man könnte sagen, dass es grundsätzlich schwieriger geworden ist, diesen hohen Anforderungen in der Ausbildung gerecht zu werden.“  

5. Was motiviert dich persönlich, Physiotherapeut*innen auszubilden?

„Zum einen die Arbeit mit den jungen Menschen, die mit sehr viel Anerkennung und Wertschätzung von ihnen einhergeht. Man bleibt selber geistig fit und kann sich besser in die Welt der jüngeren Generation hineinversetzen. Zum anderen motiviert es mich, in einem Beruf auszubilden, der auf dem Arbeitsmarkt durch den zunehmenden Fachkräftemangel sehr stark nachgefragt ist. Außerdem ist es natürlich ein wunderschöner Beruf mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten, der einen auch durch die Wertschätzung und Dankbarkeit der Patient*innen erfüllt. Das möchte ich gerne vermitteln.“

6. Gibt es einen Moment in deiner Lehrtätigkeit, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

„Da würde ich nicht einen bestimmten Moment hervorheben. Emotionale Höhepunkte sind für mich die jährliche Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse. Da fließen oft Tränen der Freude und Erleichterung, aber manchmal auch der Enttäuschung. Und wir entlassen wieder Schüler*innen in einen neuen Lebensabschnitt, die wir drei Jahre in ihrer Entwicklung begleitet haben.“

7. Wie gelingt es dir, Theorie und Praxis im Unterricht optimal zu verbinden?

„Aufgrund meiner Erfahrung und durch die enge Zusammenarbeit unter uns Lehrkräften gelingt es mir und uns sehr gut, fächerübergreifend die Praxis mit der Theorie zu verbinden. Ich habe immer wieder neue Ideen beispielsweise durch Projektarbeiten, den Unterricht praxisnaher zu gestalten. Zudem betreue ich die Schüler*innen auch während der Praktika, in denen man noch einmal einen sehr guten Bezug zwischen Theorie und Praxis herstellen kann.“

8. Wie bereitest du die Auszubildenden auf die fortschreitende Digitalisierung und evidenzbasierte Praxis vor?

„In dem wir mit digitalen Medien im Unterricht arbeiten. Die Schüler*innen verfolgen ihre Mitschriften und tätigen eigene Aufzeichnungen digital, zusätzlich nutzen wir im Unterricht unser Lern Management System. Die evidenzbasierte Arbeit in der Physiotherapie ist Teil des Unterrichts.“  

9. Welche Entwicklungen erwartest du für die nächsten 10 Jahre in der Physiotherapie – und wie wird sich die Ausbildung anpassen?

„Ich erwarte, dass möglichst zeitnah die Ausbildungsrichtlinien überarbeitet werden – beispielsweise die Entscheidung, ob die Ausbildung zu Physiotherapeut*innen teil- oder vollakademisiert werden soll. Diese Themen beschäftigen uns schon seit vielen Jahren, jedoch leider bisher ohne Ergebnis. Unsere Ausbildungsrichtlinien sind über 30 Jahre nicht reformiert worden und entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen und Handlungskompetenzen. Außerdem hoffe ich auf eine bundesweit einheitliche Entscheidung zur Schulgeldfreiheit auch für private Bildungsträger und eventuelle Ausbildungsvergütung für die Physiotherapie.“

10. Was würdest du jemandem raten, der heute überlegt, Physiotherapeut*in zu werden?

„Ich würde sie oder ihn definitiv motivieren, diesen Beruf zu ergreifen. Die beruflichen Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten, beispielsweise durch Spezialisierungen in Form von Fort- und Weiterbildungen, sind sehr gut und auch bezüglich der Gehälter gab es in den letzten Jahren deutliche Steigerungen. Außerdem bietet der Beruf viel Abwechslung und Erfüllung, wenn man die Patient*innen wieder schmerzfrei und fit in ihren Alltag entlassen kann.“

Das Interview führte: Jill Semidei
Beitragsbild: Ilka Hofmann

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.
Porträtfoto der Mitarbeiterin Ilka Hofmann, die in einer rot-weißen Bluse, mit einer goldenen Kette um den hals freundlich in die Kamera lächelt.