Selfie des Euro Akademie-Absolventen Christopher Plewa

Alumni im Gespräch: Interview mit Christopher Plewa

17. März 2025

Christopher Plewa ist Absolvent der Euro Akademie Mainz und hat im Jahr 2022 erfolgreich seine Ausbildung als staatlich geprüfter Fremdsprachenkorrespondent abgeschlossen. Erfahrt im Interview, wie seine Ausbildung ihn auf seinen jetzigen Beruf vorbereitet hat und welche Kurse, Projekte und Lehrkräfte ihn besonders geprägt haben.

I. Persönliche & berufliche Entwicklung 

1. Könntest du dich bitte kurz vorstellen?

„Mein Name ist Christopher Plewa und ich habe 2022 erfolgreich meine Ausbildung zum staatlich geprüften Fremdsprachenkorrespondenten an der Euro Akademie Mainz abgeschlossen.”

2. Was hat dich damals dazu bewogen, an der Euro Akademie deine Ausbildung zu absolvieren?

„Nach meinem Linguistik-Studium an der Universität Mainz habe ich mich gefragt, welchen beruflichen Weg ich einschlagen könnte. Durch Zufall bin ich auf den Beruf des Fremdsprachenkorrespondenten gestoßen und da Sprachen schon immer meine Leidenschaft waren, habe ich mich entschlossen, die Ausbildung an der Euro Akademie zu absolvieren.”

3. Wie sah dein Karriereweg nach dem erfolgreichen Abschluss aus? Welche Stationen hast du durchlaufen?

„Mein Karriereweg nach der Ausbildung war alles andere als gradlinig – eher chaotisch und ein Abenteuer. Ich habe mich zunächst bei verschiedenen Unternehmen beworben. Zu dieser Zeit jedoch hatte ich mit persönlichen Problemen zu tun, die meinen Karriereweg sehr überschattet haben. 2023 entschied ich mich dazu, auf unbestimmte Zeit nach Neuseeland zu reisen. Ich habe dort für ein halbes Jahr bei einer Gastfamilie gelebt. Außerdem habe ich dort verschiedene Jobs gemacht, unter anderem als Zeitungsbote und Putzkraft. Anderthalb Jahre später zog es mich weiter nach Australien. Heute arbeite ich als Online-Deutsch-Tutor und unterrichte über Zoom. Gleichzeitig arbeite ich an meinem neuen Projekt: meine Selbstständigkeit! Mein Einzelunternehmen heißt “Linguary Echo”. Meine Webseite wird bald live gehen, auf der ich Dienstleistungen rund um Englisch-Deutsch-Übersetzungen sowie Sprachunterricht für Englisch und Deutsch anbiete. Mehr Infos gibt’s hier: linguaryecho.com.au

II. Studium & Einfluss auf den Karriereweg 

4. Inwiefern hat deine Ausbildung dich auf deinen jetzigen Beruf vorbereitet?

„Da ich heute Deutsch unterrichte, hat mir die Ausbildung ein tiefes Verständnis für Sprache und Grammatik vermittelt – genau das hilft mir, meinen Schüler*innen die Regeln verständlich zu erklären. Außerdem hat sie mich optimal auf die Selbstständigkeit vorbereitet: Ich habe gelernt, mit Programmen wie Word, Excel und PowerPoint umzugehen, Dinge effizient zu organisieren und professionelle Geschäftsbriefe zu schreiben. All diese Skills wende ich nun täglich an.”

5. Gab es bestimmte Kurse, Projekte oder Lehrkräfte, die dich besonders geprägt haben?

„Meine Ausbildung ist mir insgesamt positiv in Erinnerung geblieben. Besonders geschätzt habe ich, dass unsere Lehrkräfte Muttersprachler*innen waren – das hat nicht nur mein Sprachverständnis enorm verbessert, sondern mir auch wertvolle Einblicke in verschiedene Kulturen gegeben. Zudem waren die Freundlichkeit und Unterstützung der Lehrkräfte sehr wertvoll für mich.”

6. Welche Kompetenzen oder Soft Skills aus deiner Ausbildung helfen dir heute am meisten?

„Auf meiner Reise haben sich vor allem meine mündlichen Fähigkeiten als besonders wertvoll erwiesen, da ich Menschen aus aller Welt in ihrer Muttersprache begegnen und so neue Freundschaften knüpfen konnte. Für meine heutige Tätigkeit sind zudem meine Kenntnisse in Excel, Word und PowerPoint sowie mein Organisationstalent äußerst hilfreich. Darüber hinaus habe ich gelernt, professionell zu kommunizieren und meine mündlichen Kompetenzen weiterzuentwickeln – Fähigkeiten, die ich nun täglich im Deutschunterricht als Tutor einsetze.”

7. Hattest du während deiner Ausbildung ein klares Berufsziel oder hat sich dies erst später entwickelt?

„Zu Beginn meiner Ausbildung dachte ich, dass ich als klassischer Fremdsprachenkorrespondent in einem Unternehmen arbeiten würde. Doch im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass ich kein klares Bild von meiner beruflichen Zukunft hatte. Heute weiß ich, dass mein Ziel ist, selbstständig zu arbeiten und meine eigenen Projekte zu verfolgen.”

III. Herausforderungen & Erfolge

8. Was waren die größten Herausforderungen auf deinem Karriereweg und wie hast du diese gemeistert?

„Die größten Herausforderungen auf meinem Karriereweg waren vor allem persönliche Hürden. Ich habe diese gemeistert, indem ich einen radikalen Neustart in Neuseeland gewagt habe. Ich ließ mich vom Leben leiten, lebte zunächst bei einer Gastfamilie und später allein. Der entscheidende Schritt war, mir einzugestehen, wenn ich nicht weiter wusste und um Hilfe zu bitten – das hat mir sehr geholfen, weiterzukommen. Darüber hinaus war es für mich wichtig, die Dinge zu akzeptieren und loszulassen, die ich nicht mehr ändern oder kontrollieren kann.”

9. Gibt es ein besonderes Erfolgserlebnis oder einen Meilenstein, auf den du besonders stolz bist?

„Ich bin besonders stolz auf meine persönliche Entwicklung. Ich habe eine starke mentale, emotionale und körperliche Resilienz entwickelt und habe aufgrund der vielen Herausforderungen gelernt, in schwierigen Situationen gefasst und ruhig zu bleiben. Dadurch kann ich nun besser mit Problemen und Herausforderungen umgehen. Dieses Gefühl von Stärke spiegelt sich auch in meinem Karriereweg wider – ich habe endlich etwas gefunden, das mit meiner Leidenschaft für Sprachen zu tun hat, und strebe nun die Selbstständigkeit an.”

IV. Rückblick & Tipps für Studierende 

10. Wenn du zurückblickst: Was würdest du deinem jüngeren Ich während der Ausbildung raten?

„Ich würde mir drei Dinge mit auf den Weg geben: 1. Dein Leben wird ganz anders verlaufen, als du es dir jetzt vorstellst. 2. Höre immer auf deine Intuition. 3. würde ich ein Lied empfehlen: 'Élan Vital - Healing Hands'. Höre es dir an – es wird dich inspirieren und dir Kraft schenken.”

11. Welche Tipps hast du für aktuelle Studierende und junge Absolvent*innen, die eine ähnliche Karriere anstreben?

„Für alle, die sich für Sprachen interessieren, würde ich definitiv empfehlen, ins Ausland zu gehen. Und vor allem: Versteift euch nicht zu sehr auf die Karriere. Ich bin kein Freund der deutschen Leistungsgesellschaft, in der man sich nur über berufliche Erfolge, wie beispielsweise einen PhD oder Masterabschluss definiert. Durch meine Reisen habe ich gelernt, dass es viel wichtiger ist, das Menschliche in den Vordergrund zu stellen. Es gibt viele andere wertvolle Dinge im Leben, die über Karriere und Job hinausgehen.”

Das Interview führte: Jill Semidei
Beitragsbild: Christopher Plewa

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.
Selfie des Euro Akademie-Absolventen Christopher Plewa