
Alumni im Gespräch: Interview mit Felix Täumer
Felix Täumer ist Absolvent der Euro Akademie Bamberg. Erfahrt im Interview, wie seine Ausbildung zum staatlich geprüften Übersetzer sowie staatlich geprüften Fremdsprachenkorrespondenten ihn auf seinen Beruf vorbereitet hat und welche Kurse, Projekte und Lehrkräfte ihn besonders geprägt und inspiriert haben.
I. Persönliche & berufliche Entwicklung
1. Könntest du dich bitte kurz vorstellen?
„Hallo mein Name ist Felix Täumer und ich habe 2024 meine Ausbildung zum Übersetzer & Dolmetscher sowie staatlich geprüften Fremdsprachenkorrespondenten an der Euro Akademie Bamberg erfolgreich abgeschlossen.”
2. Was hat dich damals dazu bewogen, an der Euro Akademie deine Ausbildung zu absolvieren?
„Ich fand es besonders attraktiv, dass die Ausbildung sehr praxisorientiert ist und man zweigleisig fahren kann: Einerseits sammelt man praktische Erfahrungen, andererseits kann man parallel den Bachelor in Würzburg machen – und anschließend sogar den Master. Außerdem arbeitet die Euro Akademie mit verschiedenen Partnerschulen zusammen, unter anderem mit der Heriot-Watt University in Schottland.”
3. Wie sah dein Karriereweg nach dem erfolgreichen Abschluss aus? Welche Stationen hast du durchlaufen?
„Nach meinem Abschluss habe ich mich auf meine jetzige Stelle im öffentlichen Dienst beworben und arbeite seitdem in Berlin als Fremdsprachenassistent in einer Pressestelle.”
II. Studium & Einfluss auf den Karriereweg
4. Inwiefern hat deine Ausbildung dich auf deinen jetzigen Beruf vorbereitet?
„Besonders im Bereich Kommunikation hat mich die Ausbildung gut auf meinen jetzigen Job vorbereitet, da ich viel mit Journalist*innen zu tun habe. Es ist wichtig, kommunikativ stark zu sein, um auch auf schwierigere Fragestellungen passende Antworten finden zu können. Auch wenn ich aktuell noch nicht viel mit Fremdsprachen arbeite, plane ich in Zukunft Einsätze im Ausland – vor allem im spanischsprachigen Raum. Dann werde ich meine Sprachkenntnisse gezielt einsetzen können.”
5. Gab es bestimmte Kurse, Projekte oder Lehrkräfte, die dich besonders geprägt haben?
„Ja, definitiv. Besonders geprägt haben mich einige Lehrkräfte:
- Herr Donald Smith ist einer der liebenswürdigsten Menschen, die ich kenne. Er geht sehr individuell auf die Bedürfnisse der Schüler*innen ein und kann sprachliche Inhalte außergewöhnlich gut und verständlich erklären. Sein Unterricht war nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam und mit viel Humor gestaltet.
- Herr Zinks Lektorat war sehr streng – und genau das war extrem hilfreich. Durch seine genaue und kritische Korrektur habe ich gelernt, auf Details zu achten. Das hat meine fachliche Weiterentwicklung enorm gefördert.
- Frau Bock hat sich immer mit vollem Einsatz eingebracht. Sie hat Inhalte sehr strukturiert und verständlich erklärt und darüber hinaus viel zusätzlich gestaltet. Am Ende war sie auch unsere Klassenlehrerin – sie hat uns nicht nur fachlich, sondern auch persönlich sehr unterstützt.”
6. Welche Kompetenzen oder Soft Skills aus deiner Ausbildung helfen dir heute am meisten?
„Eine der wichtigsten Kompetenzen ist für mich das Zeitmanagement. In der Pressearbeit gibt es viele unterschiedliche Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, weshalb es entscheidend ist, Prioritäten setzen zu können – etwas, das ich bereits in der Ausbildung intensiv gelernt habe.
Auch die Notizentechnik, die ich im Rahmen der Dolmetsch-Ausbildung erlernt habe, ist heute noch sehr nützlich. Man entwickelt dabei ein eigenes System von Abkürzungen und Symbolen, um längere Reden oder Inhalte effizient mitzuschreiben und später korrekt wiederzugeben – wie etwa bei zwei sechsminütigen Reden in der Abschlussprüfung, die wir dolmetschen mussten. Diese Technik hilft mir auch jetzt, zum Beispiel beim Mitschreiben in Meetings.”
7. Hattest du während deiner Ausbildung ein klares Berufsziel oder hat sich dies erst später entwickelt?
„Mein ursprüngliches Berufsziel war es, als freiberuflicher Übersetzer zu arbeiten – das war auch der Hauptgrund, warum ich die Ausbildung begonnen habe. Allerdings hatte ich damals noch kein Netzwerk und wenig praktische Erfahrung, was den Einstieg erschwert hat. Deshalb habe ich meinen Weg etwas angepasst und bin nun im öffentlichen Dienst tätig. Mein jetziger Job ist eine wertvolle erste Station, um Berufserfahrung zu sammeln und mich weiterzuentwickeln.”
III. Herausforderungen & Erfolge
8. Was waren die größten Herausforderungen auf deinem Karriereweg und wie hast du diese gemeistert?
„Der Einstieg in die Freelance-Arbeitswelt war für mich eine der größten Herausforderungen. Ohne Netzwerk und ohne viel praktische Erfahrung war es schwierig, direkt Fuß zu fassen. Deshalb habe ich mich bewusst für meine jetzige Stelle entschieden, um Berufserfahrung zu sammeln und mir nach und nach ein berufliches Netzwerk aufzubauen. Wichtig war für mich dabei, flexibel und geduldig zu bleiben – ich sehe meine berufliche Entwicklung als Weg mit mehreren Stationen, die mich Schritt für Schritt meinem Ziel näherbringen.”
9. Gibt es ein besonderes Erfolgserlebnis oder einen Meilenstein, auf den du besonders stolz bist?
„Ja, ich bin besonders stolz darauf, dass ich die Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten und Übersetzer in nur zwei Jahren abgeschlossen habe. Normalerweise dauert dieser Weg fünf Jahre, aber ich konnte die Prüfungen zum Fremdsprachenkorrespondenten bereits im zweiten Jahr absolvieren – das war eine tolle Chance und ein echter Meilenstein für mich.”
IV. Rückblick & Tipps für Studierende
10. Wenn du zurückblickst: Was würdest du deinem jüngeren Ich während der Ausbildung raten?
„Ich würde meinem jüngeren Ich raten, wirklich jede Möglichkeit zur Weiterbildung zu nutzen – insbesondere Auslandsaufenthalte. Ich selbst bin über die Euro Akademie ins Ausland gekommen und diese Erfahrung war unglaublich wertvoll. So etwas würde ich jedem empfehlen.
Außerdem hätte ich rückblickend gerne direkt den Bachelor gemacht. Damit eröffnen sich viele weitere berufliche Perspektiven. Und was oft unterschätzt wird: Es ist enorm wichtig, sich frühzeitig ein Netzwerk aufzubauen – nicht nur innerhalb der Klasse, sondern auch darüber hinaus. Diese Kontakte können später im Berufsleben sehr hilfreich sein.”
Das Interview führte: Jill Semidei
Beitragsbild: Felix Täumer
