Eine junge Frau mit dunkelbraunen Haaren und hellblauem Oberteil lächerlt in die Kamera. Im Hintergrund sind Bäume und eine Wiese.

Alumni im Gespräch: Interview mit Lisa Janßen

2. Juni 2025

Erfahrt, wohin der Karriereweg unserer Absolvent*innen nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildungen geführt hat – in unserer Serie „Meet our Alumni“. In diesem Interview stellt sich Lisa Janßen vor, die 2021 erfolgreich ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin an der Euro Akademie in Würzburg abgeschlossen hat.

I. Persönliche Entwicklung 

1. Könntest du dich bitte kurz vorstellen? 

„Hallo, mein Name ist Lisa Janßen und ich habe 2021 erfolgreich meine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin an der Euro Akademie in Würzburg abgeschlossen.” 

2. Was hat dich damals dazu bewogen, an der Euro Akademie deine Ausbildung zu absolvieren? 

„Ursprünglich wollte ich Grundschullehramt studieren, doch das hat leider nicht geklappt. Da ich aber weiterhin im pädagogischen Bereich arbeiten wollte und mir das klassische Schulsystem ohnehin nicht so zugesagt hat, habe ich mich nach Alternativen umgesehen. Über eine Bekannte wurde mir dann die Euro Akademie empfohlen – besonders die Möglichkeit des Quereinstiegs hat mich überzeugt. So habe ich mich letztlich entschieden, dort meine Ausbildung zur Erzieherin zu beginnen.“ 

3. Wie sah dein Karriereweg nach dem erfolgreichen Abschluss aus? Welche Stationen hast du durchlaufen? 

„Nach meiner Ausbildung habe ich direkt ein Fernstudium in Soziale Arbeit begonnen, welches ich voraussichtlich im Februar 2026 abschließen werde. Es ist ein Teilzeitstudium, da ich parallel in Vollzeit arbeite. Zunächst war ich im Waldkindergarten tätig, wo ich bereits nach einem Monat die Leitung übernommen habe. Seit Oktober 2023 bin ich bei der Trägerschaft als pädagogische Gesamtleitung tätig und begleite dort die Leitungen und Teams in ihrer Arbeit.“ 

II. Studium & Einfluss auf den Karriereweg 

4. Inwiefern hat deine Ausbildung dich auf deinen jetzigen Beruf vorbereitet? 

„Die Ausbildung hat mich in vielerlei Hinsicht gut auf meinen jetzigen Beruf vorbereitet. Besonders hilfreich war die praxisnahe Vermittlung von Methodik und Didaktik – vor allem bei der Planung und Strukturierung von Angeboten im Praxisfach. Dabei war es ein großer Vorteil, dass viele Lehrkräfte, wie z.  B. meine Fachlehrerin, selbst aus dem sozialpädagogischen Bereich kamen und somit praxisnah unterrichtet haben. 

Ihre Haltung war stark bedürfnisorientiert, geprägt von einem positiven Menschenbild, was mich nachhaltig geprägt hat. Auch Inhalte aus Pädagogik und Psychologie, etwa zu unterschiedlichen Lerntypen, haben mir nicht nur im Studium, sondern auch in der beruflichen Praxis sehr geholfen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir u. a. der Schulleiter Herr Heberlein, der uns nicht nur als Schüler*innen, sondern vor allem als Menschen gesehen und geschätzt hat. Diese Haltung hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ 

5. Gab es bestimmte Kurse, Projekte oder Lehrkräfte, die dich besonders geprägt haben? 

„Ja, auf jeden Fall. Besonders geprägt haben mich Herr Heberlein, Frau Sammeth und Frau Pflüger im Bereich Psychologie und Pädagogik sowie eine Lehrerin in Soziologie. Diese haben mir nicht nur viele fachlich wertvolle Tipps gegeben, sondern waren auch persönlich sehr unterstützend, vor allem in einer Phase, in der es mir nicht so gut ging. In den Gesprächen mit ihnen habe ich viel Wertschätzung erfahren. 

Was mich nachhaltig beeindruckt hat, war die durchweg respektvolle und unterstützende Haltung der Lehrkräfte. Sie hatten ein sehr klares, humanistisches Menschenbild, das mich tief geprägt hat – sowohl fachlich als auch persönlich. Das viele positive Feedback, die Anerkennung und auch konstruktive Kritik, die ich in der Ausbildung erfahren habe, haben mein Selbstbild und meine Motivation nachhaltig gestärkt.“

6. Welche Kompetenzen oder Soft Skills aus deiner Ausbildung helfen dir heute am meisten? 

„Besonders hilfreich sind für mich die Fähigkeiten in der Planung und Strukturierung – gerade im beruflichen Alltag ist ein durchdachtes Vorgehen entscheidend. Auch die Inhalte aus Kommunikation, Pädagogik und Psychologie begleiten mich bis heute. Sie haben nicht nur mein fachliches Verständnis vertieft, sondern auch mein Interesse an diesen Themen nachhaltig geweckt. 

Was mich besonders geprägt hat, war der wertschätzende Umgang der Lehrkräfte mit uns Auszubildenden – auf Augenhöhe, mit Respekt und Vertrauen. Dieses Vorbild hat mir gezeigt, wie bedeutend Haltung und Beziehungsarbeit im Umgang und in der Arbeit mit Menschen sind. Diese Erfahrung prägt bis heute mein berufliches Handeln.“ 

7. Hattest du während deiner Ausbildung ein klares Berufsziel oder hat sich dies erst später entwickelt? 

„Zu Beginn meiner Ausbildung war mein Ziel vor allem, im Anschluss ein Studium im Bereich Pädagogik zu absolvieren. Ich hatte ursprünglich überlegt, Grundschullehramt zu studieren, bin im Nachhinein aber sehr froh, dass es in eine andere Richtung gegangen ist. Während der Ausbildung hat sich mein Interesse immer stärker in Richtung sozialpädagogischer Arbeit entwickelt – besonders auch mit Blick auf eine mögliche Leitungsfunktion oder eine spätere Tätigkeit im wissenschaftlichen Bereich, zum Beispiel an einer Hochschule oder Universität.“ 

III. Herausforderungen & Erfolge 

8. Was waren die größten Herausforderungen auf deinem Karriereweg und wie hast du diese gemeistert? 

„Eine der größten Herausforderungen war, mein Selbstbild zu stabilisieren – gerade in Phasen, in denen ich an mir gezweifelt habe und das Gefühl hatte, „ich kann nichts“. In solchen Momenten war es entscheidend, nicht den Glauben an mich selbst und meine Fähigkeiten zu verlieren. Eine wichtige Strategie war dabei, bewusst zwischen mir als Person und meiner beruflichen Rolle zu unterscheiden – das hat mir geholfen, Kritik oder belastende Situationen besser einzuordnen. 

Außerdem war und ist es für mich eine stetige Herausforderung, eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu finden. Die pädagogische Arbeit fordert oft viel persönliche Präsenz, daher ist es mir besonders wichtig, im Alltag regelmäßig Selbstreflexion zu praktizieren. Das bedeutet für mich auch, mein eigenes Handeln und meine Haltung im Beruf immer wieder zu hinterfragen. Dieser Prozess ist nie abgeschlossen – aber genau darin liegt auch eine große Chance für persönliches Wachstum.“ 

9. Gibt es ein besonderes Erfolgserlebnis oder einen Meilenstein, auf den du besonders stolz bist? 

„Ein besonderer Meilenstein, auf den ich stolz bin, ist das Bestehen der Statistik-Klausur im Studium – ein Fach, das mir anfangs große Schwierigkeiten bereitet hat. Es hat mir gezeigt, dass ich auch herausfordernde Inhalte meistern kann, wenn ich dranbleibe. Außerdem erfüllt es mich mit Stolz, dass ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen habe. Beide Erfolge haben mir viel Selbstvertrauen gegeben und mich auf meinem weiteren Weg bestärkt.“ 

IV. Rückblick & Tipps für Studierende 

10. Wenn du zurückblickst: Was würdest du deinem jüngeren Ich während der Ausbildung raten? 

„Ich würde mir raten, mehr Leichtigkeit zuzulassen und mir selbst nicht alles so schwer zu machen. Man muss nicht perfekt sein und es auch nicht allen recht machen – das ist weder möglich noch gesund. Es ist völlig in Ordnung, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Ein bisschen mehr Vertrauen in mich selbst und Gelassenheit hätten mir in vielen Momenten gutgetan.“

11. Welche Tipps hast du für aktuelle Studierende und junge Absolvent*innen, die eine ähnliche Karriere anstreben? 

„Was mir besonders geholfen hat, war die Erkenntnis, welchen Wert die Ausbildung nicht nur für mich persönlich, sondern auch für die Gesellschaft hat. Sich bewusst zu machen, welchen Beitrag man leistet, kann eine starke Motivation sein. Genauso wichtig ist es, sich selbst regelmäßig zu feiern – für das, was man erreicht hat – und stolz auf die eigenen Fortschritte zu sein. 

Ich empfehle außerdem, in kleinen, realistischen Schritten zu denken, um sich nicht zu überfordern. Gleichzeitig lohnt es sich, immer wieder einen Moment innezuhalten, zurückzublicken und anzuerkennen, was man bereits geschafft hat. Dieses bewusste Reflektieren hilft dabei, motiviert zu bleiben und den eigenen Weg mit Zuversicht weiterzugehen.“ 

 

Das Interview führte: Jill Semidei
Beitragsbild: Lisa Janßen

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.
Eine junge Frau mit dunkelbraunen Haaren und hellblauem Oberteil lächerlt in die Kamera. Im Hintergrund sind Bäume und eine Wiese.