Aller Anfang ist schwer! Worte einer Klassenlehrerin zum Schuljahresbeginn 2017/2018

23. August 2017

Zum Start des neuen Schuljahres haben die Auszubildenden der Euro Akademie Halle einen persönlichen Brief von ihrer Klassenlehrerin Franziska Kramer bekommen. 

Liebe Schüler und Schülerinnen der Erz16,

ein herzliches Willkommen allen neuen Auszubildenden zum <link internal-link zum>Erzieher an der Euro Akademie Halle. Es gibt solche und solche Tage im Laufe der schulischen Ausbildung – das ist keine neue und auch keine besonders originelle Erkenntnis, mit der ich meinen Willkommensgruß an Euch alle eröffne. Die Gedanken, die ich Euch zu Beginn des zweiten Schuljahres mit auf den Weg geben möchte, lassen sich auf jede Lebensphase und -situation übertragen.

Über die Tatsache, dass jeder Tag und jede Zeit etwas anderes für uns bereit hält, lohnt es sich einmal nachzudenken. Da sind zunächst die Tage, in denen alles ganz neu und aufregend ist, die vollgepackt sind mit neuen Eindrücken, Gesichtern, Namen und Fragen wie: „Oh nein, wo lang ging es jetzt gleich nochmal zu meinem Klassenraum?“.

Diese ersten Tage sind voller Hinweise auf das, was einen erwartet, vollgepackt mit Informationen und Ankündigungen auf Inhalte und Themen. Themen, auf die man sich freut, denen man möglicherweise skeptisch (vielleicht sogar ein wenig ängstlich) gegenübersteht oder von denen man hoffte, damit nie wieder etwas zu tun haben müssen.

Gemeinsam durch dick und dünn

Dann kommen jene Tage, in denen die erste Aufregung verflogen sein wird, sich ein vertrautes Gefühl einstellt, die Eigenheiten der Mitschüler, der Klasse und der Lehrer bekannt sind und in denen auch die Hass-Liebe zu dem einen oder anderen Fach bzw. Lernfeld (wieder) entfacht.

Da sind die Tage an denen gemeinsam gelacht, getanzt, gesungen, gespielt, gefeiert, diskutiert und gestritten wird. Die Tage, an denen man sich Ferien, einen neuen Lehrer oder einen anderen Klassenraum wünscht. Die Tage, an denen man miteinander auf Exkursionen geht, für Leistungskontrollen büffelt und an denen man beginnt, die Tage bis zur ersten Prüfung zu zählen. Und dann sind da diese Tage, an denen man sich einer Herausforderung stellt, sie meistert und wächst.

Musik verleiht Flügel

Mit einer meiner fixen Ideen wurde Euer wunderbares Projekt geboren. „Wollt Ihr nicht was Kleines zur Schuljahreseröffnung machen. Irgendwas Schönes. Mit Musik. Das wäre so toll“. Eure Reaktionen waren von einem „Ach ja. Warum nicht?“ über ein skeptisches „Frau Kramer, wissen Sie nicht wie lange so ein musikalisches Arrangement dauert?“ und "Was haben wir davon?" bis zu dem für Schüler typischen, hoffenden Schweigen, die Situation könne einfach vorüberziehen, sehr vielfältig.

Trotzdem ist es Euch gelungen, in nur sechs Wochen, in denen Ihr, genauso wie alle anderen, Unterricht und Klausuren zu absolvieren hattet, einen eigenen Liedtext zu schreiben. Zusätzlich habt Ihr zwei Lieder als Gruppe einstudiert und die instrumentale Begleitung arrangiert. Diese Aufgaben waren alles andere als einfach für Euch. Ihr habt diskutiert, wart genervt, habt gehadert und gezweifelt. Aber Ihr konntet Euch immer wieder motivieren und seid schließlich am 10.08.2017 mit Lampenfieber und zitternden Knien auf die Bühne vor das große Publikum getreten. Und in diesen zehn Minuten auf der Bühne seid Ihr zu Riesen geworden.

Auch wir Lehrer haben solche und solche Schultage. Aber die Tage, die mir am deutlichsten in Erinnerung bleiben, sind jene, in denen ich Schüler beim Wachsen zusehen konnte. Ihr habt das wunderbar gemacht Erz16. Ich bin stolz auf Euch!

Ich wünsche allen Schülern und Kollegen ein erfolgreiches Schuljahr 2017/2018. Lasst uns alle kommenden Tage miteinander meistern! Solche, und solche.

Franziska Kramer, Klassenlehrerin Erz16

Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text vorrangig die männliche Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets beide Geschlechter.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.