Ästhetik: Stencil in der Schule
Kunst oder Schmiererei? Bewaffnet mit Cutter und Spraydose fanden <link _blank internal-link>die angehenden Erzieher der QEZB 16 mit ihrem Dozenten Moritz Steiauf in diesem Semester ihren eigenen Zugang zum Thema Street Art – durch die Arbeit am eigenen Stencil.
Um dynamische Motive in komplexe Schneidepläne und schließlich in klare und ausdrucksstarke Schablonen umwandeln zu können, sind planerische Vorstellungskraft und der scharfe Blick fürs Detail essentiell. Wie anspruchsvoll die Arbeit an einem mehrlagigen Stencil tatsächlich ist, hat hin und wieder für Erstaunen gesorgt – aber auch für Begeisterung!
Ein Schüler berichtet
"Durch unsere Stadtraumerkundung zum Thema "Street Art im eigenen Kiez" habe ich einen ganz neues Bild von meiner Umgebung bekommen. Viele Werke habe ich bisher gar nicht bewusst wahrgenommen, weil sie sich so gut ins Stadtbild einfügen. Dabei lohnt es sich sehr, sich manche Bilder genauer anzusehen: Sozial- und gesellschaftskritische Motive drücken oft einen ganz eigenen, radikal freien Blick auf die Welt aus – der so vielleicht nur auf der Straße und nur vorübergehend existieren kann. Und nachdem ich selbst Stencils hergestellt habe, beeindrucken mich die immer wieder neuen Techniken der Street Art sehr." (ein angehender Erzieher der QEZB 16)
Kunst statt Schmierereien
Schließlich haben die Schüler ihre praktischen Erfahrungen in ein Tutorial für Jugendliche einfließen lassen. Statt sich mit der illegalen Verbreitung ihres Spitznamens oder ähnlichem auf Hauswänden zu beschäftigen, können ihre Schützlinge damit tiefer in eine Kunstform und -technik eintauchen, die sich stets am Puls der Stadt bewegt und eine starke Ausdrucksform bietet. Schmierereien sehen anders aus!
Text: Moritz Luka Steiauf
Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text nur eine Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.