Kommunikation ohne Worte

18. Februar 2019

In der <link _blank internal-link>Ausbildung zum Sozialassistenten geht es darum, die Schüler auf ihr Berufsleben und die Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen vorzubereiten. Die große Vielfältigkeit dieses Berufsfeldes abzudecken, ist kaum möglich und doch versuchen wir, kleine Einblicke zu geben und so viele Bereiche und Lebenssituationen wie möglich erfahrbar zu machen.

Kommunikation als Grundlage

Ein wichtiger Aspekt in der Arbeit mit Menschen ist die Kommunikation, denn nur über sie treten wir mit anderen Menschen in Kontakt, nur so ist die Arbeit mit ihnen möglich. Auch die Kommunikation hält eine große Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten und Verständigungswegen bereit – eine davon ist die Gebärdensprache.

Einblicke in die Gebärdensprache

Die Gebärdensprache musste einen langen Weg gehen, bis sie in Deutschland 2002 rechtlich durch das Gleichstellungsgesetz anerkannt worden ist. In der UN-Behindertenrechtskonvention (UNBRK) ist sogar besonders hervorgehoben, dass geeignete Maßnahmen zu ergreifen sind, um das Erlernen der Gebärdensprache und die Förderung der sprachlichen Identität von Gehörlosen zu erleichtern. An der Euro Akademie Berlin haben unsere Schüler die Möglichkeit, einen kleinen Einblick in diese Form der Kommunikation zu erhalten. In einem Gebärdensprachkurs für Anfänger (zehn Unterrichtsstunden) stehen folgende Themenbereiche auf dem Plan:

  • Geschichte, Varianten und rechtliche Stellung der Gebärdensprache
  • Körpersprache, Mimik und Gestik (nonverbale Kommunikation)
  • Darstellung von Gefühlen ohne Lautsprache
  • Darstellung von Situationen (Pantomime)
  • Das Fingeralphabet
  • Zahlen, Wochentage, Monate
  • Farben, Kleidung, Essen

Bei der Vermittlung geht es vor allem auch darum, den Abbau von Hemmungen beim Darstellen zu fördern, getreu dem Motto „More drama, baby!“ Das Bewusstmachen von „Beta-Botschaften“, die wir ohnehin ausstrahlen (ohne es zu merken), und die genaue Beobachtung sollen gefördert werden (Was macht der Darsteller mit seinem Gesicht, Körperspannung usw.). Dabei sind kleinere Spiele „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder auch Simulation von Höreinschränkungen durch Ohrstöpsel sowie Vorstellung von Videos zum Fingeralphabet bzw. Kurzfilme und Songs mit Gebärdenbegleitung gute Möglichkeiten, diese Form der Kommunikation näher kennenzulernen. So ausgestattet, sollten erste Begegnungen mit Menschen, die die Gebärdensprache als Kommunikationsmittel nutzen, erleichtert und die Freude an der Kommunikation in unterschiedlichster Form gefördert werden.

 

Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text nur eine Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.