Wo und wie wollen wir arbeiten? Büroraumgestaltung in der Praxis
Kaufmännische Angestellte verbringen einen Großteil ihres Arbeitslebens im Büro. Eine angenehme, gesundheitsorientierte Atmosphäre führt zu mehr Wohlbefinden, und somit zur besserer Gesundheit und Motivation der Arbeitnehmer.
Das Thema „Gestaltung von Büroräumen und Büroarbeitsplätzen“ ist Teil des Lehrplans im Fach „Bürokommunikation“. Deswegen beschäftigten sich die Auszubildenden des 2. Ausbildungsjahres zum <link _blank zum>Euro-Management-Assistenten (EMA) mehrere Wochen intensiv mit der Gestaltung von Büroräumen und Büroarbeitsplätzen.
EMAs als Innenarchitekten
Ausgangsbasis war eine komplett leere Büroetage ohne Wände oder sonstige Ausstattung. Vier Abteilungen unseres Modellunternehmens aus dem Unterricht sollen in naher Zukunft in diese Büroetage einziehen. Die Mitarbeiter und Leiter dieser Abteilungen stellten dabei besondere Anforderungen an die Gestaltung ihrer Bereiche, welche bei der konkreten Umsetzung zu beachten waren. Die einzelnen Projektgruppen aus jeweils drei Schülern erhielten den Auftrag, die neu zu schaffende Büroetage eines Modeunternehmens nach den gesetzlichen und gesundheitsorientierten Vorschriften, aber auch kreativ und attraktiv zu gestalten.
Leitfragen waren dabei:
- Welche Büroraumform ist vor dem Hintergrund der Anforderungen der verschiedenen Abteilungen jeweils geeignet?
- Wo und wie schaffen wir Rückzugs- und Pausenräume für unsere Mitarbeiter?
- Wie richten wir die Büroräume konkret ein? Wo steht was?
- Welche Arbeitsmittel, wie zum Beispiel Schreibtische, Bürostühle und Bürotechnik sind sinnvoll, gesundheitsorientiert – aber auch ansprechend?
- Sind uns weitere Kriterien, wie Umweltbewusstsein, wichtig?
- Wie viel wird uns die Beschaffung der Arbeitsmittel kosten und wo finden wir entsprechende Anbieter?
Fachliches Know-how und Soft Skills
Um sich das erforderliche Fachwissen anzueignen, haben sich die Auszubildenden zunächst die Themen „Büroraumformen“ und „Wahl der Arbeitsmittel“ selbstständig mittels verschiedener Medien erarbeitet. Dieses Fachwissen wurde schrittweise in den Projektgruppe ausprobiert und angepasst.Insgesamt setzten sich die Gruppen intensiv mit dem Thema auseinander, diskutieren engagiert verschiedene Alternativen der Gruppenmitglieder und konnten sich immer auf eine Idee einigen und diese mit viel Enthusiasmus weiterentwickeln. Die Schüler mussten also nicht nur Fachwissen anwenden, sondern auch zentrale Qualifikationen wie Teamfähigkeit, Kritik- und Kompromissfähigkeit sowie Zeitmanagement unter Beweis stellen.
Was ist ein angenehmer Arbeitsplatz?
So entstanden anschauliche Plakate mit konkreten Vorschlägen zur Büroraumgestaltung, der Gestaltung der Arbeitsplätze und Anordnung von Gesprächs- und Ruhezonen. In einer Powerpoint-Präsentation stellten die Teams zusätzlich ihre Vorschläge für die Büroeinrichtung und deren grob kalkulierten Kosten vor.
Die Ergebnisse zeigen, wie unterschiedlich Vorstellungen eines angenehmen Arbeitsbereiches sein können. Sie waren teils recht fantasievoll, manchmal aber auch eher praktisch und konventionell orientiert – jedoch generell durchdacht und ansprechend.
Ihr Wissen stellten die Schüler abschließend in einem Test unter Beweis. Nach Aussage der Auszubildenden war dieser aufgrund der praktischen Erfahrung mit dem Thema sehr gut zu meistern.
Text: Jana Strauch, Lehrkraft
Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text nur eine Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.