30 Jahre Ausbildung im Fachbereich Physiotherapie
Unsere Lehrkräfte sind das Herzstück unserer Bildungseinrichtungen. Mit ihrer Kompetenz, ihrer Erfahrung und ihrer Leidenschaft bilden sie die Fachkräfte von morgen aus. Heute stellen wir euch Ilka Hofmann vor, die bereits seit 1996 erfolgreich im Fachbereich Physiotherapie an der Euro Akademie Halle unterrichtet. Gestartet ist sie seinerzeit im Februar 1996 als Honorarkraft, seit Mai 2006 ist sie festangestellt und zudem mittlerweile seit vielen Jahren Fachbereichsleitung.
Interview zu 30 Jahren erfolgreicher Ausbildung im Fachbereich Physiotherapie
1. Was macht die Ausbildung an der Euro Akademie seit 30 Jahren so erfolgreich?
„Wir Lehrkräfte und unser gesamtes Team der Euro Akademie Halle sind über die Jahre hinweg gemeinsam gewachsen. Außerdem werden wir von Experten unterstützt, denn unsere Lehrkräfte und Dozent*innen stammen aus der Praxis, also aus Kliniken und Medizinpraxen. Auf diese Weise können wir den Unterricht auf sehr hohem Niveau durchführen und eine optimale fachliche Expertise aufweisen. Zudem pflegen wir eine sehr vertrauensvolle Bindung mit unseren Schüler*innen, was ihren Lernerfolgen, aber auch dem Klassenverband sehr zugute kommt. Und natürlich dürfen wir uns als etablierte Schule über unsere sehr verlässlichen Kooperationspartner freuen, von denen vor allem unsere Schüler*innen profitieren können.“
2. Wie hat sich der Unterricht in der Physiotherapieausbildung über die Jahre verändert?
„Alles ist wesentlich praxisnaher und praxisbezogener geworden. Die Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, haben sich über die Jahre und Jahrzehnte stark verbessert – allein die zahlreichen anatomischen Modelle und Geräte. Auch die Gestaltung des Unterrichtes hat sich verändert, da wir als Lehrkräfte facettenreiche Unterrichtserfahrungen gesammelt haben, die sich vor allem in einer positiven Verbesserung der Didaktik widerspiegeln.“
3. Wie haben sich die Anforderungen an angehende Physiotherapeut*innen in den letzten Jahrzehnten verändert?
„Die Anforderungen sind deutlich höher geworden, jedoch nicht bedingt durch die Lehrinhalte, sondern vor allem durch die Vermittlung der vielfältigen Kompetenzen, die in der Praxis gefordert werden und an das veränderte Berufsbild angepasst sind. Insgesamt hat sich die ausübende Tätigkeit von Physiotherapeut*innen in den vergangenen 30 Jahren sehr verändert.“
4. Was sind deiner Meinung nach aktuell die größten Herausforderungen in der Ausbildung?
„Die Schüler*innen müssen zunächst die Hürde der Zugangsvoraussetzungen erfüllen – hier machen wir die Beobachtung, dass diese nach ihrer regulären Schullaufbahn nicht immer ausreichend mit bestimmten Kompetenzen ausgestattet sind. Man könnte sagen, dass es grundsätzlich schwieriger geworden ist, diesen hohen Anforderungen in der Ausbildung gerecht zu werden.“
5. Was motiviert dich persönlich, Physiotherapeut*innen auszubilden?
„Zum einen die Arbeit mit den jungen Menschen, der mit sehr Anerkennung und Wertschätzung von ihnen einhergeht. Zum anderen motiviert es mich, in einem Beruf auszubilden, der auf dem Arbeitsmarkt sehr stark nachgefragt ist - nicht zuletzt durch den großen Fachkräftemangel in diesem Bereich. Außerdem ist es natürlich ein wunderschöner Beruf, das möchte ich gerne vermitteln.“
6. Gibt es einen Moment in deiner Lehrtätigkeit, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
„Da würde ich nicht einen bestimmten Moment hervorheben. Es gibt natürlich Situationen, in denen man beispielsweise die Prüfungsergebnisse mitteilt. Das ist in der Regel positiv, dann natürlich besonders schön, aber manchmal auch traurig, wenn die Ergebnisse unter den Erwartungen bleiben. Insgesamt überwiegen jedoch immer die freudigen Erinnerungen.“
7. Wie gelingt es dir, Theorie und Praxis im Unterricht optimal zu verbinden?
„Aufgrund meiner Erfahrung und durch die enge Zusammenarbeit unter uns Lehrkräften gelingt es mir und uns sehr gut, fächerübergreifend die Praxis mit der Theorie zu verbinden. …durch Projektarbeiten, auch Projektarbeiten in Zukunft wie mit der Pflegeausbildung.“
8. Wie bereitest du die Auszubildenden auf die fortschreitende Digitalisierung und evidenzbasierte Praxis vor?
„In dem wir mit digitalen Medien im Unterricht arbeiten. Die Schüler*innen verfolgen ihre Mitschriften und tätigen eigene Aufzeichnungen digital, zusätzlich nutzen wir im Unterricht unser Lern Management System.“
9. Welche Entwicklungen erwartest du für die nächsten 10 Jahre in der Physiotherapie – und wie wird sich die Ausbildung anpassen?
„Ich erwarte, dass möglichst zeitnah die Ausbildungsrichtlinien überarbeitet werden – beispielsweise die Entscheidung, ob die Ausbildung zu Physiotherapeut*innen teil- oder vollautomatisiert werden soll. Bei der Akademisierung haben wir das schon lange als Thema, dass auch für die private Bildungsträger eine bundesweite Entscheidung getroffen werden soll bezüglich der Schulgeldfreiheit, denn in einigen Bundesländern ist dies bereits der Fall, leider noch nicht in allen, das wäre wünschenswert.“
10. Was würdest du jemandem raten, der heute überlegt, Physiotherapeut*in zu werden?
„Ich würde ihn oder sie definitiv motivieren, diesen Beruf zu ergreifen, da die Arbeitsbedingungen sich wirklich sehr positiv verändert haben – sei es vom Gehalt und den Einsatzmöglichkeiten her, als auch die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten, die heutzutage zur Verfügung stehen.“