Überlegungen zu unserem heutigen Verhältnis zu Nutztieren

2. Dezember 2020

Von außen „draufgeschaut“ wird allzu schnell vergessen, dass es in der Berufsausbildung zur Sozialassistenz neben den berufsbezogenen Lernfeldern auch noch die sogenannten berufsübergreifenden Fächer gibt. In der Regelschule waren sie immer präsent: Mathematik, Deutsch, Englisch, Wirtschafts- und Sozialkunde (WiSo), Sport. Diese altbekannten Fächer werden an der Euro Akademie Berlin ebenfalls unterrichtet, weil die Ausbildungsform neben dem Berufsabschluss auch einen Mittleren Schulabschluss (MSA) ermöglicht.

Dass es in der <link _blank>Sozialassistenzausbildung nicht immer nur um das Verhältnis und den Umgang der Menschen miteinander geht, sondern auch viele andere Themen gesellschaftlich, ökologisch und ökonomisch relevant sind und daher lebensnah für die Schüler*innen gestaltet werden müssen, zeigt der nachfolgende kurze thematische Einblick in den WiSo-Unterricht an unserer Berufsfachschule:

Eine Muh, eine Mäh, eine … oder wie die Nutztierhaltung auf den Bären gekommen ist?

Stellen Sie sich vor, eine Person würde Ihnen Folgendes aus der eigenen Kindheit berichten: „Theresa hieß die Ziege, der ich hinterhersprang, wenn diese sich mal wieder vom Haken, an dem sie befestigt war, befreite. Gegen jede menschliche Absicht und ohne vorgegebenes Ziel graste sie an den Blumen- und Kohlpflanzen in unserem Garten herum – all meinen Bemühungen sie einzufangen zum Trotz. Es dauerte mitunter Stunden, bis mir das endlich gelang. Theresa nahm sich Zeit. Und während sich jedes Mal aufs Neue zwischen ihr und mir ein geselliges Fang-mich-doch-Spiel entwickelte, in dem es immer auch darum ging, wer schneller, wer wendiger und letztlich auch ein wenig klüger war, kamen wir einander näher.“

Diese Geschichte muss so wirken, als habe sie sich vor etlichen Jahren ereignet. Denn den darin beschriebenen Luxus für die Vierbeinerin bleibt „modern“ gehaltenen Nutztieren heutzutage meist verwehrt. Von einer zwischen ihnen und Menschen bestehenden „Nähe“ kann schon lange keine Rede mehr sein. Im Gegenteil: Häufig besteht eine Riesenkluft zwischen dem Wissen, dass sich etwa hinter der Bärchenwurst im Kühlregal tatsächlich ein gelebtes Schweineleben verbirgt, und dem Gefühl, das überwiegt, wenn wir erfahren, wie schlecht teilweise mit Lebewesen umgegangen wird, für die bestimmte Berufsgruppen laut Tierschutzgesetz die Verantwortung haben. Nicht nur unsere Schüler*innen reagieren in diesen Momenten erst einmal irritiert, nicht selten auch bestürzt.

War das schon immer so? Wie ist das möglich? Wieso ändert sich nichts?

Diese und weitere Fragen kamen unseren Schüler*innen in den Sinn, als sie vor Kurzem mit dem Thema Nutztierhaltung konfrontiert wurden. Die im Anschluss gestartete Projektreihe „Staat und Markt in der Landwirtschaft“ verfolgt das Ziel, Grundbegriffe anschaulich zu erklären und aufzuzeigen, wodurch unser marktwirtschaftliches und staatliches Miteinander geprägt ist. Wir, die angehenden Sozialassistent*innen, wollen die tieferen Zusammenhänge verstehen. Und nach Möglichkeiten suchen, wie sich etwas zum Besseren (aus Sicht der Tiere) verändern könnte. Wir fragen uns, worin unsere Verantwortung als Verbraucher*innen liegt und ob wir ihr gerecht werden.

 

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.