Projekt: Wie interpretiere ich den Jahresabschluss eines Unternehmens?
Der Jahresabschluss ist die Zusammenstellung aller wichtigen Informationen eines Unternehmens zum Ende eines Geschäftsjahres – aber was sagt er aus? Wie kann ich daran beurteilen, ob es einem Unternehmen gut geht? Welche Werte helfen mir weiter? Wann ist ein Wert positiv oder eher negativ zu beurteilen?
Wie in den Vorjahren auch lernten die <link _blank internal-link>Euro-Management-Assistenten auch diesmal im 1. Schuljahr im Rahmen eines Projekts Jahresabschlüsse von Unternehmen auszuwerten. Wie jedes Jahr? Nicht ganz. Denn in den Wochen zwischen den Oster- und Pfingstferien, in der Zeit des Distanzunterrichts, beschäftigten sich die Schüler*innen unter erschwerten Bedingungen mit diesem sehr anspruchsvollen und umfangreichen Thema. Während parallel mithilfe eines modellhaften Jahresabschlusses eines Spielzeugherstellers die wichtigsten Bilanz- und Erfolgskennzahlen gemeinsam berechnet und ausgewertet wurden, suchten die Auszubildenden nach ihnen bekannten Unternehmen, teils aus der Region oder je nach Interesse. Sie recherchierten nach den aktuellen Jahresabschlüssen der Unternehmen im Internet.
Selbstständige Recherche und Teamarbeit
Zunächst verschafften sie sich einige wichtige Informationen zu dem Unternehmen und einen Überblick über den Jahresabschluss. Anschließend strukturierten sie die wichtigsten Zahlen des Jahresabschlusses, erstellten Berechnungen, ermittelten so die ihnen nun bekannten Kennzahlen des aktuellen und des Vorjahres. Recht schnell waren aber auch erste Probleme zu lösen, denn der Lehrbuch-Jahresabschluss entspricht meist so gar nicht der Realität. Da die Schülerinnen und Schüler teilweise auf sich allein gestellt waren, recherchierten sie dann sehr viel selbstständig und tauschten sich untereinander aus. Dabei stellten auch sie schnell fest, dass eben die Theorie und Praxis oft sehr unterschiedlich sind. Natürlich erhielten die Schüler auch Unterstützung von der Lehrkraft, aber der Austausch und die Hilfe untereinander – trotz Distanz- stellten doch eine ganz wichtige Kompetenz in Bezug auf Teamarbeit, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit dar. Trotz der besonderen Umstände gelang es ihnen sehr gut, sich in die Zahlen aber auch in die Erläuterungen, welche sie gut zur Unterstützung nutzten, einzuarbeiten.
Letztlich fassten die Schüler*innen ihre Berechnungen und Erkenntnisse verbunden mit einer kleinen Vorstellung des gewählten Unternehmens dieses Jahr nicht in einer Präsentation, sondern kreativ und hervorragend mit großem Engagement, Ausdauer und Zeitaufwand in einem schriftlichen Portfolio zusammen.
So konnten sie in diesem Projekt ihr betriebswirtschaftliches Wissen mit der Anwendung ihrer EDV-Kenntnisse aber auch den in der Arbeitswelt essentiellen Soft Skills verbinden.
Soweit die Meinung der Lehrkraft – und das sagen die Schüler*innen:
„Das ganze Projekt war eine Herausforderung… Auch wenn wir bereits umfassende Aufgaben bearbeitet hatten, kamen gelegentlich Fragen/ Probleme auf, die wir so im Unterricht nicht behandelt hatten. Gleichzeitig zwang mich das Projekt, eigenständig Lösungsansätze zu erarbeiten. Mit der Zeit wurde das Projekt etwas „durchsichtiger“ und zum Ende hin bin ich sehr stolz, eine solche Arbeit geschrieben zu haben. … Das Projekt war wahrscheinlich eine der authentischsten Vorbereitungen auf das reale Beruf-sleben, auch wenn man dort Fall keine 8-10 Wochen für eine solche Aufgabe bekommt. Besonders das eigenständige Suchen nach Informationen über die Kennzahlen hatte einen Lerneffekt, weil ich wichtige relevante Informationen selbst rausfiltern und interpretieren musste.”
Ein großer Vorteil, wenn man in einem Unternehmen arbeiten möchte
„Ich fand es sehr interessant, dass wir unser Wissen an einem realen Unternehmen ausprobieren konnten. Es war eine Herausforderung, aber dadurch habe ich auch viel über die Unterschiede von Jahresabschlüssen gelernt…Ich würde das Projekt auch in Zukunft noch einmal machen, weil ich fand, dass es eine interessante Erfahrung war. Dann aber definitiv im Präsenzunterricht, da es so einfacher gewesen wäre auf Fragen einzugehen.“
„Das Projekt hat sehr viel Ausdauer gekostet, da man sehr viel recherchieren, berechnen, nachdenken und zusammenstellen musste. Trotzdem habe ich durch dieses Projekt einiges gelernt, weil man sich intensiv mit dem Unternehmen beschäftigt hat. Das ist ein großer Vorteil, wenn man in einem Unternehmen arbeiten möchte und dadurch grob weiß, wie etwas funktioniert und sich in der Bilanz zurechtfinden kann.“
"Im Online-Unterricht habe ich gelernt, mich besser zu organisieren"
„Zu Beginn war das Projekt schwierig, da man wegen des Distanzunterrichts sehr auf sich allein gestellt war. Die zu berechnenden Zahlen erschienen am Anfang etwas abstrakt…
Schlussendlich war das Projekt schwierig zu erledigen und erforderte viel Arbeit, was aber nicht nur negativ ist, sondern auch gute Seiten mit sich führt. Im Online-Unterricht habe ich gelernt, mich besser zu organisieren und selbstständiger zu sein.“
„Das Projekt, an dem wir 2 Monate arbeiten durften, hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht, trotz dessen, dass ich Schwierigkeiten im mathematischen Denken habe. Sobald ich etwas verstanden hatte und weitergekommen bin, hat es mir große Freude bereitet. Ich konnte einiges dazulernen und durch das Selbstarbeiten bin ich der Meinung, dass es tief in meinen Gedanken bleiben wird.“
„Durch das Projekt hatten wir die Möglichkeit, einen exzellenten Einblick in die Realität zu erlangen, da nicht mit einem Lehrbuch-Optimum sondern mit reellen Zahlen gerechnet wurde. Sehr gut war auch das eigenständige Arbeiten.“
Bildquelle Beitragsbild: © Elle Aon /shutterstock.com
Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.