Rezension zu „Midnight Movie“

22. November 2023

Die Autorin des Stückes Midnight Movie ist die junge Schauspielerin Eve Leigh. Das Stück wurde 2019 im großartigen Royal Court Theater uraufgeführt. Aufgrund des sehr guten Feedbacks der Zuschauer und Kritiker, wurde das Stück von Henning Borchert für das deutsche Publikum übersetzt.

Am Dessauer Theater wird das Stück von zwei Schauspielerinnen präsentiert, einmal von Josephine Nahrstedt und von Nicole Widera. Die Premiere des Stückes war am 9. September 2022 im Foyer des Alten Theaters. Wir besuchten eine Vorstellung am 10.10.2023.

Das Stück fängt mit einem computergeschriebenen Text an, um das Publikum in die Situation einzuführen. Trotz der Einleitung wird der Zuschauer komplett in das Stück hineingeworfen. Es ist durch diesen plötzlichen Anfang sehr verwirrend und man muss sich erst einmal in das Geschehen hineinfuchsen, doch wenn man sich darauf einlässt, mit auf die Reise in die digitale Welt genommen zu werden, findet man seine Geschichte.

„Ein Mitternachtsfilm ist ein Film, der zu gewalttätig oder zu sexy oder abgefahren oder einfach nur zu merkwürdig für normale Spielzeiten in normalen Kinos ist.“
– Zitat aus Midnight Movie

Das Stück ist in verschiedenen Kapiteln eingeteilt, die wiederum durch computergeneriete Schrift begleitet werden. Die beiden Schauspielerinnen sprechen verschiedenste Internetthemen an, auch dunkle Seiten des Internets, wie die Blue Whale Challenge oder die Sucht nach immer mehr Medien.

„Ein Körper am falschen Ort, Orte die nicht für Körper geschaffen sind –gruselig“
– Zitat aus Midnight Movie.

Das Stück arbeitet auch mit vielen anderen stilistischen Mitteln, wie zum Beispiel der offenen Bühne, dadurch ist der Zuschauer direkt im Geschehen mit dabei, man fühlt sich wie „im Stück drin“. Durch dieses Mittel nimmt der Zuschauer das Stück anders wahr, man dreht sich, man verrückt die Stühle und sitzt auf einmal in einem viel größeren Raum, also von Eintönigkeit ist der Zuschauer des Stückes nicht geplagt.

Auch für den kleinen Hunger hat das Stück etwas zu bieten. Durch das Einbinden in das Stück, geht der Zuschauer anders mit dem Stück um, das hat man sehr gemerkt. Das Publikum hat versucht, immer bei der Sache zu sein, um nicht überrascht zu werden oder etwas zu verpassen.

Das Theaterstück passt meiner Meinung nach sehr gut zum aktuellen Zeitgeist. Es entspricht durch den abwechslungsreichen, unvorhersehbaren Stil zu der geringen Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer. Es kritisiert den nicht stoppenden Medienkonsum und zeigt auf, dass das Internet nicht immer ein „Funland“ ist, sondern ein Midnight Movie: „Für alle digitalen Gespenster.“ (Zitat aus Midnight Movie)

Man muss es sich angeschaut haben! Aber Achtung: Nichts für schwache Gemüter!

 

Autor: Till Hemmann, EZ 22

Quelle Beitragsbild: Shutterstock/VDB Photos

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.