Altenpfleger gedenken der Opfer der NS-„Euthanasie“
Der zweite Weltkrieg war für viele eine unsagbar schlimme Zeit. Schnell schuf sich Hitler nicht nur außerhalb der Grenzen Feindbilder, sondern auch innerhalb. Dass hierzu auch unheilbar kranke Menschen zählten, wurde mit der Zwangssterilisation von geistig und körperlich Behinderten noch vor Kriegsbeginn sehr schnell deutlich. Keinen Zweifel mehr hieran gab es spätestens mit der organisierten Ermordung dieser Menschen, die als „Euthanasie“ getarnt war. Der Begriff „Euthanasie“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet soviel wie „Gnadentod“.
Die Altenpfleger (APF 13 III) der Euro Akademie Bitterfeld-Wolfen befassten sich innerhalb des Ethikunterrichts mit der NS-Zeit und besuchten im Rahmen einer Exkursion die Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ in Bernburg. Die Führung brachte den Schülern Täter und Opfer näher. Die Tatsache, dass allein in Bernburg circa 14.000 kranke, behinderte und sozial auffällige Menschen in den Jahren 1940 – 1943 ermordet wurden, schockierte trotz des Wissens um diese Geschehnisse ungemein.
Um das Erfahrene zu veranschaulichen, besichtigten die angehenden Altenpfleger die Gaskammer, den Sektionsraum und das ehemalige Krematorium im Keller des Gebäudes. Natürlich kamen hier viele Fragen auf, die ihnen in einer abschließenden Diskussionsrunde ausführlich beantwortet wurden.
Ein Besuch der Gedenkstätte in Bernburg ist in jedem Fall empfehlenswert, da man viele Hintergrundinformationen erhält. Seminare wie diese helfen dabei, dass das Geschehene nicht in Vergessenheit gerät und sich die Vergangenheit nicht wiederholt.