„Pflege ist, was du draus machst“

14. November 2015

„Als ich 16, 17 Jahre alt war, hatte ich noch gar keinen Plan. Ich brauchte die Zeit.“ Maria* ist heute 30 Jahre jung. Fünf Jahre lang arbeitete sie als Erzieherin. Momentan absolviert sie in Vollzeit ihr zweites Lehrjahr zur Fachkraft für Altenpflege in Chemnitz. Sie vertritt einen von insgesamt 30 Repräsentanten, die sich am 4. November auf der „Glücksbringer“-Pflegemesse in der Stadthalle den Besuchern vorstellten. „All meine gesammelten Erfahrungen im pädagogischen Bereich haben mich zur Arbeit in der Pflege vollkommen motiviert und bewegt. Durch den heutigen medizinischen Standard werden viele Menschen älter als je zuvor, sie bekommen Medikamente, sind aber auf Hilfe angewiesen. Ich bin der Meinung, sie sollen es gut haben und ich möchte ihnen eine Stütze in der Zeit ihres letzten Lebensabschnitts sein“, meint sie.

Falsche Vorstellungen vom Berufsbild Altenpfleger

Die Ansichten vieler Schüler über die Altenpflege entsprechen einer einseitigen Vorstellung. Moderator Gunnar Baumann, der bereits zum vierten Mal dabei ist, weiß wovon er spricht:  „Bei ihnen existiert ein völlig falsches Bild über die Altenpflege. Sie verbinden den Beruf hauptsächlich mit negativ belegten Tätigkeiten, wie Toilettengänge, Wechseln von Windeln und eingenässten Bettlaken. Das gehört dazu, doch der Pflegeberuf bietet doch bedeutend mehr.“

Welche Pflegeeinrichtung ist die richtige für mich?

Die Meinung Gunnar Baumnanns teilt auch die Dozentin für Altenpflege Sabrina Lopens die zusammen mit vier Auszubildenden den Stand der Euro Akademie Chemnitz vertritt. Sie räumt auf mit den Vorurteilen: „Bereits im ersten Lehrjahr erhalten unsere Sozialassistenten Einblicke in alle pflegerelevanten Bereiche: Jeweils fünf Wochen machen sie ein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung, einer Kindertagesstätte und in einer Einrichtung für behinderte Menschen. Gerade der hohe Geräuschpegel in der Kita veranlasst viele zum Nachdenken, ob es auf Dauer das richtige für sie ist. In der Altenpflege geht es natürlich viel leiser zu. Deshalb empfehle ich jedem, in jede Richtung reinzuschnuppern, nur dann weiß ich, was mir wirklich liegt.“

*Name von der Redaktion geändert.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.