
Alumni im Gespräch: Interview mit Jenny Fleischer
Jenny Fleischer ist Absolventin der Euro Akademie Dessau. Erfahrt im Interview, wie ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin (auch berufsbegleitend verfügbar) sie auf ihren Beruf vorbereitet hat und welche Kurse, Projekte und Lehrkräfte sie besonders geprägt und inspiriert haben.
I. Persönliche & berufliche Entwicklung
1. Könntest du dich bitte kurz vorstellen?
„Hallo, mein Name ist Jenny Fleischer, ich bin 37 Jahre alt und habe eine Ausbildung zur Sozialassistenz sowie zur Heilerziehungspflege absolviert und das Fachgymnasium besucht. Von 2016 bis 2019 habe ich auch die staatlich anerkannte Ausbildung als Erzieherin an der Euro Akademie in Dessau erfolgreich abgeschlossen.”
2. Was hat dich damals dazu bewogen, an der Euro Akademie deine Ausbildung zu absolvieren?
“Ich kannte die Euro Akademie durch eine Freundin, weil sie dort auch eine Ausbildung 2014 gestartet hat. Sie hat mir die Schule empfohlen und meinte, dass sie toll ist und dass sie sehr zufrieden mit den Inhalten der Ausbildung ist. Nachdem mein Kind geboren wurde, ist mir erst recht klar geworden, dass der Beruf des/der Erzieher*in wirklich ein toller Beruf ist und dadurch habe ich dann an der Euro Akademie diese Ausbildung gestartet.”
3. Wie sah dein Karriereweg nach dem erfolgreichen Abschluss aus? Welche Stationen hast Du durchlaufen?
“Am 03.07.2019 habe ich dann mein Abschlusszeugnis erhalten und habe sofort am 04.07.2019 in einem Kindergarten in Dessau gestartet. Dort war ich tätig, bis ich am 01.09.2023 an der Euro Akademie als Lehrkraft angefangen habe.”
4. In welcher Position arbeitest du nun bei der Euro Akademie?
„Ich bin Dozentin für die Fachpraxis der Kinderpfleger*innen und Erzieher*innen und teilweise auch für die Sozialassistent*innen. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf allen Aspekten der fachpraktischen Ausbildung, sodass ich verschiedene Lernfelder abdecke.“
5. Was gefällt dir an der Euro Akademie als Arbeitgeber?
„Es gibt viele Möglichkeiten, eigene Ideen einzubringen – alle sind offen und herzlich, und man wird mit Problemen nicht allein gelassen. Besonders als Alleinerziehende schätze ich die flexible Stundenplangestaltung, die individuell auf meine Bedürfnisse abgestimmt werden kann. Das finde ich wirklich klasse!“
6. Inwiefern hat deine Ausbildung dich auf deinen jetzigen Beruf vorbereitet?
“Sie hat mich super gut vorbereitet. Ich vermittele den Schüler*innen, was ich selbst damals hier gelernt habe und auch in der Praxis in den Jahren selbst anwenden konnte. Die Theorie und Praxis, welche ich hier erlernt habe von 2016 bis 2023, kann ich selbst einbringen und es ist ein super Gewinn, dass ich von der Praxis und meinen eigenen Erfahrungen im Unterricht erzählen kann. Für mich war nur am Anfang etwas befremdlich, dass meine ehemaligen Lehrer*innen nun auch meine Kolleg*innen sind. Das war am Anfang bisschen komisch.”
7. Gab es bestimmte Kurse, Projekte oder Lehrkräfte, die dich besonders geprägt haben?
„Ja, die gab es definitiv! Frau Waitschat, die als Gastdozentin nebenbei unterrichtete, hatte eine großartige Art, den Stoff zu vermitteln. Sie bereitete den Unterricht so praxisnah und verständlich auf, dass ich unglaublich viel direkt daraus mitnehmen konnte und später kaum noch zusätzlichen Lernaufwand hatte.
Auch Frau Malina, die damals Pädagogik und Psychologie unterrichtete, ist mir ebenfalls sehr positiv in Erinnerung geblieben. Sie war immer nah an den Schüler*innen, verband Strenge mit Fairness – eine Art von ‚Zuckerbrot und Peitsche‘ auf Augenhöhe. Gerade dadurch konnten wir nicht nur viel Wissen aufnehmen, sondern auch Disziplin entwickeln.“
8. Hattest du während deiner Ausbildung ein klares Berufsziel oder hat sich dies erst später entwickelt?
„Mein ursprüngliches Berufsziel war es, Erzieher*in zu werden und dann in einer Kita zu arbeiten. Zufälligerweise ergab sich dann die Gelegenheit während meiner Elternzeit – ich hatte gerade mein zweites Kind bekommen - mich auf eine ausgeschriebene Stelle der Euro Akademie zu bewerben. Ich wollte auch etwas für den Kopf tun und gleichzeitig meine Erfahrung aus der Kita einbringen. Der Beruf des Erziehers ist sehr schön und jeder Tag ist abwechslungsreich. Aber ich brauche auch etwas für den Kopf und dies bietet mir der Beruf in der Kita nicht wirklich.
In meiner jetzigen Tätigkeit habe ich viel Praxisbezug, kein Tag gleicht dem anderen, und das Klientel ist vielfältig. Das erfüllt mich und macht mir Spaß. Besonders bereichernd sind auch Projekte, bei denen wir mit meinen Schüler*innen einzelne Einrichtungen besuchen oder Sommerfeste gestalten und betreuen. Ich besuche auch meine Schüler*innen immer während ihres Praktikums und dadurch habe ich einen ganz engen Draht mit den Einrichtungen.”
9. Was waren die größten Herausforderungen auf deinem Karriereweg und wie hast du diese gemeistert?
„Die größte Herausforderung war sicherlich, während meiner Ausbildung gleichzeitig mein einjähriges Kind zu betreuen. Das Praktikum und die Ausbildung parallel zu bewältigen, war sehr anstrengend. Ich musste sehr strukturiert und organisiert sein, um alles unter einen Hut zu bekommen. Gleichzeitig hatte ich mein Ziel stets vor Augen: den Abschluss erfolgreich zu erlangen und ein positives Beispiel für mein Kind zu sein.“
10. Gibt es ein besonderes Erfolgserlebnis oder einen Meilenstein, auf den du besonders stolz bist?
„Ein besonderer Meilenstein für mich war der erfolgreiche Abschluss meiner Ausbildungen. Auch in Zeiten gesundheitlicher Herausforderungen habe ich viel Unterstützung durch meine Kolleg*innen an der Euro Akademie Dessau erfahren – insbesondere nach meiner Rückenoperation ging es Schritt für Schritt wieder bergauf. Diese Erfahrungen zeigen mir, dass man mit Durchhaltevermögen und Unterstützung große Ziele erreichen kann.“
Das Interview führte: Jill Semidei
Beitragsbild: Jenny Fleischer
