Stattliches Gebäude des Anhaltischen Theaters in Dessau.

Ein interessanter Theaterbesuch

13. Dezember 2024

Theaterbesuch der Auszubildenden der EZ 24

Am 9. Dezember 2024 um 10:00 Uhr wurde im Anhaltischen Theater Dessau das Stück „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“, ein Märchen von Michael Ende, basierend auf dem Roman aus dem Jahr 1989, aufgeführt. Regie führte Johannes Weigand. Die Inszenierung bringt spannende und lustige Momente auf die Bühne, hat aber auch einige Schwächen – besonders, wenn es um die Frage geht, ob das Stück für Kinder geeignet ist. Eine Rezension unserer angehenden Erzieherin Lia Wiegand (Klasse EZ 24):

Der Inhalt

In der Geschichte geht es um den Zauberer Beelzebub Irrwitzer (gespielt von Jan-Eric Meier) und seine Tante Tyrannja Vamperl (Claudia Lietz), die in der Silvesternacht ihre bösen Ziele mithilfe eines magischen Wunschpunsches erreichen wollen. Dabei sagen sie Sätze wie: „Wenn das Schicksal eine Richtung vorgibt, warum nicht ein bisschen nachhelfen?“ Doch ihre Pläne werden von Kater Maurizio di Mauro (Roman Weltzien) und Rabe Jakob Krakel (Ralph Kinkel) durchkreuzt, die als Agenten der „Höheren Mächte“, einer Tiervereinigung versuchen, die Welt zu retten.

Das Bühnenbild

Das Bühnenbild von Nancy Ungurean ist beeindruckend. Die Zauberwerkstatt von Irrwitzer sieht mit dampfenden Kesseln, schwebenden Büchern und geheimnisvollem Licht sehr magisch aus. Auch die Kostüme von Jessica Rohm passen perfekt: Irrwitzer und Tyrannja tragen prachtvolle Kleidung, während die tierischen Details von Maurizio und Jakob besonders kreativ gestaltet waren. Die Musik von Leonhard Steinhoff und die Lichteffekte (Guido Petzold) machen die spannenden Szenen noch eindrucksvoller.

Die Schauspielkunst

Die Schauspieler bringen viel Energie in ihre Rollen. Jan-Eric Meier portraitiert den Zauberer Irrwitzer als lustigen, aber gefährlichen Bösewicht. Claudia Lietz spielte die schrille Hexe Tyrannja sehr überzeugend. Besonders Maurizio und Jakob sind ein toller Gegenpol, lustig und mutig zugleich. Sie sorgen für humorvolle Momente, wie mit dem Satz: „Ein Tropfen Mut kann einen Ozean des Schreckens trockenlegen.“ 

Kritikpunkte

Trotz der fantasievollen Inszenierung hat das Stück auch Schwächen. Es gibt viele lange Dialoge, die manchmal langweilig wirkten. Gerade für Kinder könnten diese Stellen schwer zu verstehen sein. Außerdem ist die Atmosphäre in einigen Szenen sehr düster, besonders bei der Beschwörung des Wunschpunsches. Die Lichteffekte und die laute Musik wirkten bedrohlich, was jüngere Zuschauer*innen erschrecken könnte.

Auch die Themen des Stücks, wie Umweltzerstörung, Gier und moralische Entscheidungen, sind ziemlich schwierig. Sätze wie Irrwitzers „Die Welt ist nur so schön, wie wir sie zu unserem Vorteil machen“ zeigen, dass das Stück eher für ältere Kinder oder Erwachsene gedacht ist.

Fazit

„Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ ist eine spannende und lustige Inszenierung, die wichtige Botschaften über Verantwortung und Mut vermittelt. Zitate wie „Die Welt ist nicht perfekt, aber für den, der sie liebt reicht es“, regen zum Nachdenken an. Für jüngere Kinder ist das Stück aber weniger geeignet, da es stellenweise zu düster und zu kompliziert ist. Für Jugendliche und Erwachsene, die Spaß an Fantasie an einer packenden Geschichte haben, ist das Theaterstück jedoch eine klare Empfehlung.

Text: Lia Wiegand (Klasse EZ 24)

Beitragsbild: Yu Xichao/shuttersrock.com    

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Stattliches Gebäude des Anhaltischen Theaters in Dessau.