Erfolgreich umgesattelt: Vom Konditor zum Sozialassistenten
Dennis, Sie haben im Januar 2020 bei uns sozusagen „allein unter Frauen“ sehr erfolgreich Ihren Abschluss als Sozialassistent gemacht. Was Sie von vielen anderen Auszubildenden bei uns unterscheidet, ist, dass Sie vorher schon eine abgeschlossene Berufsausbildung hatten, in der Sie auch mehrere Jahre gearbeitet haben, bevor Sie zu uns kamen. Was hat Sie bewogen, noch einmal neu anzufangen?
Meine Zeit als Konditor ist ziemlich hart gewesen. Man hatte eine Arbeitszeit von minimal 10 und maximal 12 Stunden, dazu kam Nachtarbeit, Wochenend- und – Feiertagsarbeit, meist auch mehr als sieben Tage am Stück. Der Umgangston war sehr grob und beleidigend, Wertschätzung gab es nicht, oder nur extremst selten. An sich habe ich gerne Torten, Pralinen und Ähnliches hergestellt. Und da ich durch meine Jugend die harte Arbeit stemmen konnte, war es Jahre lang kein Problem für mich. Aber ich bemerkte irgendwann, dass ich nicht mehr glücklich war und mir was fehlte. Auch wurde dieses Gefühl immer größer, was für andere tun zu wollen und wirksam zu werden. Ich dachte immer, ich sei mit 27 Jahren zu alt für einen beruflichen Wechsel, aber meine Freundin klärte mich auf und so fing ich an mich zu bewerben.
Wie haben Sie die zwei Jahre der Sozialassistentenausbildung bei uns erlebt?
Ich habe viele neue Eindrücke gewonnen. Ich ging mit einer Haltung in die Ausbildung und hatte das typische Bild von Lehrern im Kopf, aber schnell wurde mir klar, dass die Lehrer für die Schüler da sind und nicht gegen die Schüler sind. Auch bei Problemen haben sie geholfen. Ansonsten hatte ich eine sehr anstrengende Klasse und die Lehrer taten mir in vielen Situationen leid. Die Lehrer haben mich wirklich sehr unterstützt und waren jederzeit hilfsbereit.
Wie ging es danach für Sie weiter?
Danach ging es direkt in die duale Ausbildung zum Erzieher und diese mache ich in einer Wohngruppe in einem Heim. Auch schulisch habe ich gemerkt, dass der Sozialassistent mich gut vorbereitet hat auf die Ausbildung. Ich kann diese nur weiterempfehlen.
Was macht Ihnen an Ihrer jetzigen Tätigkeit besonders Freude?
Mich freut es, dass ich hier so viel bewirken kann. Ich mache viele Angebote individuell für die Kinder und die werden dankend angenommen. Auch ist es die Beziehungsarbeit, die ich sehr schön finde.
Gibt es etwas, was Sie den Männern in unserer Ausbildung mit auf den Weg geben können?
Haha, ich weiß nicht, was ich empfehlen soll, bis auf: „Wenn ihr Lust und Interesse an diesem Job habt, dann macht ihn einfach.“
Das Interview führte K. Blume, Lehrkraft an der Euro Akademie Berlin
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