Die Sozialassistent*innen blicken zurück

4. Juli 2022

Endlich ist ein wichtiger Moment im Leben aller meiner Schüler*innen der Klasse SoA 23 gekommen: Die Berufsausbildung zum*r <link _blank internal-link>Sozialassistent*in ist erfolgreich beendet. In dieser schwierigen Zeit zwischen Krieg und Corona ließen die Schüler*innen den Kopf nicht hängen und verfolgten akribisch ihr Ziel, einen Berufsschulabschluss zu erlangen und sich die dafür erforderlichen spezifischen Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen.

Steiniger Weg

Trotz der Vielseitigkeit der Ausbildung, zu der unter anderem die diversen Praktika im sozialpädagogischen und pflegerischen Bereich, die Erstellung von wunderbaren Werken im musisch-kreativen Lernfeld (wie etwa eigens erstellte Bilderbücher) oder das kreative, praktische Lernen in der Küche und Hauswirtschaft ihren Beitrag leisteten, war der Weg zum Ziel steinig. Man muss sich in diesem Zusammenhang nur mal an den tragischen Verlust einer sehr geliebten Englischlehrerin und Kollegin im vergangenen Herbst erinnern, der unsere Schule und die Abschlussklasse SoA 23 mit voller Wucht traf. Die Euro Akademie Berlin musste auf die Hilfe von Psycholog*innen zurückgreifen, um die Klasse professionell aufzufangen und dabei zu unterstützen, mit diesem Verlust umzugehen.

Herausforderungen

Während der Corona-Zeit haben die Schüler*innen sich sehr diszipliniert und verständnisvoll verhalten, so dass es auch in kürzester Zeit für das Lehrkollegium der Berufsfachschule für Sozialassistenz möglich war, sie nicht mehr in gewohnter Weise, sondern auf Distanz und via Online-Lernplattform anhand des Rahmenlehrplans erfolgreich zu unterrichten. Man sollte hierbei auch bedenken, dass es vielen Schüler*innen generell schwerfällt, zu Hause in den konzentrierten „Lernmodus“ überzugehen, da gewisse Routinen und Strukturen fehlen, die den Schulalltag sonst ausmachen.

Engagement

Mit dem Kriegsbeginn im Februar 2022 hat die Klasse tatkräftig die Initiative zur Unterstützung der Kriegsflüchtlinge durch die gesamte Schülergemeinschaft der Euro Akademie Berlin gefördert: sei es durch die Erstellung von Flyern mit dem Aufruf zum Spenden oder einer eigenen Aktion zum Sammeln von Hilfsgütern und Geld. An dieser Stelle ein großes Dankeschön für diesen vorbildlichen Einsatz.

Die Zukunftsaussichten der Schüler*innen sind sehr heterogen und viele werden sich im sozialen Bereich weiterqualifizieren. Die Mehrheit plant nämlich, nun die Ausbildung zum*r <link _blank internal-link>Erzieher*in zu beginnen oder das Fachabitur anzutreten, eine Schülerin hat sich sogar an einer Hochschule eingeschrieben. Ich wünsche alles Gute für die Zukunft.

Einige Berichte der Schüler*innen der Abschlussklasse SoA 23:

„Meine Beweggründe für diese Ausbildung waren, dass ich Erzieherin werden möchte und ich zuvor diese Ausbildung absolvieren musste. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Euro Akademie gemacht. Die Lehrkräfte waren hilfsbereit, nett und es herrschte eine harmonische Atmosphäre. Aber es waren auch sehr anstrengende zwei Jahre für mich. Durch Corona waren wir gezwungen, den Unterricht online durchzuführen. In meinem Fall war es besonders anstrengend, weil ich zwei Kinder habe und sie zu Hause bleiben mussten und nicht in die Kita gehen durften aufgrund des Lockdowns. Ich musste für die Betreuung und Verpflegung meiner Kinder sorgen, gleichzeitig aber auch online am Unterricht teilnehmen. Die Lehrer*innen hatten vollstes Verständnis für meine Lage und haben Verständnis gezeigt, wenn ich mal nicht anwesend sein konnte, wofür ich sehr dankbar bin. In diesen zwei Jahren habe ich eine Menge gelernt und wirklich tolle Lehrer*innen kennengelernt. Ich bin dankbar für diese tolle Zeit.“

„Mir hat die Ausbildung sehr, sehr gut gefallen, ich kam mit allen Lehrer*innen gut klar und hatte generell kaum Konflikte oder Probleme während der Ausbildung. Ich würde diese Ausbildung definitiv weiterempfehlen, wenn jemand noch nicht weiß, was für einen sozialen Beruf er machen will. Hier lernt man sehr viel darüber, wie man mit fremden Menschen zusammenarbeiten kann.“

„Mein Beweggrund, an die Euro Akademie zu kommen, war, dass ich nach meinem mittleren Schulabschluss nicht direkt mein Fachabi machen wollte, sondern erstmal eine Ausbildung. Ich bin eher zufällig auf diese Ausbildung bzw. auf die Schule gestoßen. Letztendlich waren diese zwei Jahre eine super Zeit, in der man viel gelernt hat, sowohl über sich selber als auch durch den Unterrichtsstoff. Wir als Klasse hatten keine einfachen Zeiten, durch Corona waren wir oft im Homeschooling oder wir hatten so einige Lehrerwechsel. Trotz der nicht so einfachen Zeit sind wir als Klasse in diesen zwei Jahren gut zusammengewachsen, so dass man sich momentan nicht vorstellen kann, wie das ist, wenn wir nicht mehr jeden Tag zusammen in einer Klasse sitzen. Die verschiedenen Unterrichtsfächer waren spannend, die einen mehr als die anderen. Trotzdem hat man von allen etwas mitnehmen können.“

„Vor der Ausbildung hatte ich eigentlich keine Erwartungen. Ich wusste gar nicht genau, was da auf einen zukommt. Somit bin ich relativ offen in die Ausbildung gegangen. Wir haben hier viel gelernt, wurden aber auch viel und gut in unserer Persönlichkeit gestärkt.“

Text: Tanja Joffe (Fachbereichsdozentin „Hauswirtschaft und Ernährung“ an der Berufsfachschule für Sozialassistenz der Euro Akademie Berlin)

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.