Wunderbare Jahre …

31. Juli 2015

„Ich blick zurück auf wunderbare Jahre“ – mit diesem fröhlichen Lied verabschiedeten sich die diesjährigen Absolventinnen der  Fachschule für Sozialpädagogik der Euro Akademie Tauberbischofsheim von „ihrer“ Schule. Nachdem sie die dreijährige schulische Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin nun erfolgreich abgeschlossen haben, werden die 22 jungen und junggebliebenen Frauen nach der Sommerpause ein einjähriges Berufspraktikum beginnen.

Nach der musikalischen Eröffnung der Feier im Winfriedheim durch den Chor des Berufskollegs (der ersten Stufe der dreijährigen Ausbildung) unter Leitung von Rainer Kogelschatz und Michael Schlor konnte Schulleiterin Rita Mergler-Spies voller Freude neben den Absolventinnen und ihren Familien , Lehrkräften und Praxisanleiterinnen auch Dekan Hauk und Heinz Dostmann mit seiner Gattin begrüßen. Dostmann ist der Investor des umgebauten ehemaligen Bahnhofs, in dem für Lernende wie Lehrende eine das Lernen unterstützende Wohlfühlumgebung geschaffen wurde.

Nach einem Grußwort von Dekan Hauk, der die Absolventinnen zu ihrem Erfolg herzlich beglückwünschte, gab die Schulleiterin in ihrer Ansprache vor der Zeugnisverteilung einen Rückblick über die vergangenen drei Schuljahre. Sie hob hervor, wie vielfältig und anspruchsvoll die Lerninhalte in der Ausbildung zur Erzieherin heute seien und welches Wissen sich die Schülerinnen angeeignet  und welche Erfahrungen sie in ihren Praxisstellen gemacht hätten. Auch machte sie deutlich, wie sich die überwiegend jungen Frauen persönlich weiterentwickelt hätten, reifer und professioneller geworden seien. Dies mache auch die Einstufung der Ausbildung im internationalen Vergleich deutlich: Der Abschluss nach dem Berufspraktikum entspreche im internationalen Vergleich einem Bachelor-Abschluss, was den Absolventinnen als erstem Jahrgang im kommenden Jahr auf ihren Abschlusszeugnissen bestätigt werde.

Leider, so Mergler-Spies, werde der Beruf der Erzieherin in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch nicht entsprechend gewürdigt, er werde auf den von „Spiel- und Basteltanten“ reduziert. Deshalb ermutigte sie die künftigen Erzieherinnen, mit Selbstbewusstsein dazu beizutragen, dieses verzerrte Bild in der Öffentlichkeit zu korrigieren und dem Beruf mehr Anerkennung zu verschaffen, auch in finanzieller Hinsicht.
Vielfältig seien die Persönlichkeiten der Schülerinnen in jeweils eigener Ausprägung und eigenem Wert; da seien die herzerfrischenden Praktikerinnen, die distanzierten Beobachterinnen und neben quirligen Macherinnen und Organisatorinnen auch die Feingeister mit ihren eher stillen Beiträgen im Hintergrund. Auch kreative und musikalische Talente hätten sich gezeigt, etwa in der Ausrichtung von Schulfeiern oder bei einem spritzig-witzigen Abschlussstreich, dem allerersten in der Schulgeschichte.

Anknüpfend an ein Wort von Aristoteles: „ Wo deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, da liegt deine Berufung“, stellte Mergler-Spies dar, wie bedürftig die Welt und die Menschen unserer Zeit seien, gerade auch Kinder und Jugendliche. Nicht wenige litten heute unter einem Mangel an zuverlässigen Bezugspersonen. Und ganz aktuell seien die Erzieherinnen heute und sicher auch künftig konfrontiert mit traumatisierten und heimatlosen Flüchtlingskindern, was die Kindertageseinrichtungen vor ganz eigene Herausforderungen stelle.  Es gebe also vielfältigen Handlungsbedarf für Erzieherinnen und Erzieher, die „zu einem wertvollen Geschenk für Einzelne und damit für die Welt werden“ und damit auch bewirken könnten, dass sich etwas zum Besseren entwickele: „welch ein Beruf – welch eine Berufung!“.

Als den „besten Oberkurs“ hatten sich die Schülerinnen schon in ihrem Abschluss-Streich präsentiert und mit Stolz können sie tatsächlich auf ein hervorragendes Ergebnis blicken: Der Notendurchschnitt der Erzieherprüfung ist 1,8, wobei drei Schülerinnen den besten Schnitt von 1,2 erreichten: Mona Baumbusch, Franziska Schlötterlein und Natascha Volk. Bei weiteren neun Schülerinnen steht eine „Eins“ vor dem Komma, es sind dies: Julia Bielecki, Janina Both, Sophia Bräutigam, Tamara Bühn, Lisa Eichelbrönner, Melissa Frodl, Carolin Hafner, Rebecca Klapper und Gabi Kretschmer.

Zugleich legten aber auch 16 Schülerinnen, das sind über 70 % der Klasse, die Prüfung zur Allgemeinen Fachhochschulreife ab, wofür sie Klausuren in Deutsch, Englisch und Mathematik bewältigen mussten. Auch hier gab es den guten Schnitt von 2,0. Die Beste war wieder Mona Baumbusch mit 1,4 im Durchschnitt, aber auch noch weitere sieben Schülerinnen haben Einserschnitte: Janina Both, Tamara Bühn, Melissa Frodl, Rebecca Klapper, Franziska Schlötterlein, Natascha Volk und Jana Wöppel.
Der Dank der Schülerinnen, symbolisiert durch das Überreichen von großen Sonnenblumen, galt den Lehrkräften und der Schulleitung für die qualitativ hochwertige Ausbildung und den fachlich fundierten und abwechslungsreichen Unterricht. Ihren Rückblick auf die drei Schuljahre untermalten sie mit eigenem Film- und Fotomaterial. Und damit der „beste Oberkurs“ in der Fachschule unvergessen bleibt, überreichten sie der Schulleiterin ein Vorhängeschloss (wie es derzeit Liebespaare an Brücken hängen), das seinen Platz finden wird an dem Metallzaun zwischen Schule und Bahnsteig.


Die erfolgreichen Absolventinnen sind:
Kathrin Bach, Mona Baumbusch, Julia Bielecki, Janina Both, Sophia Bräutigam, Tamara Bühn, Lisa Eichelbrönner, Melissa Frodl, Carolin Hafner , Rebecca Klapper, Gabriele Kretschmer, Jasmina Muehlenberg, Sophia Moser, Nina Neubert, Johanna Niedick, Martyna Plonka, Alina Rohr, Darja Schledowez, Franziska Schlötterlein, Marina Ullenbruch, Natascha Volk und Jana Wöppel.

Die zusätzliche Prüfung zur Allgemeinen Fachhochschulreife haben abgelegt:
Kathrin Bach, Mona Baumbusch, Julia Bielecki, Janina Both, Tamara Bühn, Melissa Frodl, Rebecca Klapper, Sophia Moser, Nina Neubert, Johanna Niedick, Martyna Plonka, Alina Rohr, Franziska Schlötterlein, Marina Ullenbruch, Natascha Volk und Jana Wöppel.


Text: Kerstin Haug-Zademack

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