Der Arbeitsvertrag ist unterschrieben und das Berufsleben zum Greifen nahe. Meist bleibt noch etwas Zeit bis zum ersten Arbeitstag. Zeit, die Sie nutzen sollten, um noch einmal richtig auszuspannen und sich auf die neuen Aufgaben vorzubereiten. Wenn Sie den unterzeichneten Arbeitsvertrag in Ihren Händen halten, fällt Ihnen sicherlich erst einmal ein Stein vom Herzen. Der Berufseinstieg ist geschafft. Doch mit dem Arbeitsbeginn ist noch ein halbes Jahr Probezeit zu meistern und um in diese gut zu starten, sollten Sie sich für den neuen Job bestmöglich präparieren.
Wie bereite ich mich vor?
Die Vorbereitung kann mit einer Recherche zum Unternehmen bzw. zum Arbeitsumfeld beginnen. Informationen zu Teamgröße, Altersstruktur und Ausbildungsstand der Kollegen können beim Einstieg helfen. Aber auch das Wissen um die Unternehmens- und Führungskultur ist relevant. Leider können Sie bei Ihren Recherchen nur die offiziellen Werte und Normen des Unternehmens in Erfahrung bringen. Wie es bei einem Arbeitgeber wirklich aussieht, erfahren Sie immer erst, wenn Sie dort arbeiten. Es ist auch sinnvoll einen Blick auf die Merkmale und Entwicklung der Branche sowie die Marktpräsenz des Unternehmens zu richten. Wenn Sie in den Besprechungen über die wesentlichen Dinge Bescheid wissen, macht das auf jeden Fall einen guten Eindruck. Wie wird Ihre Einarbeitung ablaufen? Wissen Sie schon, wer Ihr Ansprechpartner oder Mentor ist? Wenn Sie hierzu Informationen haben, bekommen Sie eine Vorstellung davon, was Sie in den ersten Wochen erwartet. Viele der Fragen zur Vorbereitung können Sie bereits im Bewerbungsgespräch klären. Ansonsten hilft ein Telefonat mit der Fach- oder Personalabteilung weiter.Administratives und eigene Defizite klären
Administratives wie Versicherungen, Lohnsteuerkarte, Umzug, Arbeitsweg, Arbeitszeiten sowie Kleidung und die typischen Umgangsformen im Unternehmen klären Sie gemeinsam mit der Personalabteilung. Weitere Gedanken können Sie sich bezüglich eigener fachlicher Defizite machen. Ein Blick auf das Jobprofil kann Ihnen eventuelle Schwachstellen aufdecken. Sollten zum Beispiel Sprachkenntnisse oder ein gefordertes Softwareprogramm doch nicht so präsent sein, können Sie die Zeit vor dem Job nutzen, um hier etwas zu verbessern. Wenn Sie sich zu einem Sprach- oder EDV-Kurs entschließen, können Sie beim Arbeitgeber nachhaken, ob es einen Zuschuss für die Maßnahme gibt. Zu guter Letzt sollten Sie Ihr Privatleben auf die neue Aufgabe vorbereiten. Der neue Job wird Sie sicherlich stark in Anspruch nehmen, deshalb sollten Sie im Privaten abspecken. Die Trainertätigkeit im Verein oder sonstige zeitintensive Engagements sollten zumindest für die Probezeit verringert werden oder ganz ruhen. Konzentrieren Sie sich auf diesen wichtigen Schritt ins Berufsleben.Was erwartet Sie in den ersten Tagen?
“You never get a second chance for your first impression.” Deshalb sollten Sie den ersten Tag, also das erste Zusammentreffen mit den neuen Kollegen und die ersten Schritte mit dem Vorgesetzten nicht unterschätzen. Der erste Eindruck beginnt mit der Kleidung. Denn den nonverbalen Signale, die Sie aussenden, wird gerade zu Beginn größte Aufmerksamkeit gewidmet. Auch sollten Sie auf Ihre Körpersprache achten. Sie sollte offen und freundlich sein. Suchen Sie den Blickkontakt zu Ihrem Gegenüber. Versuchen Sie positive Signale auszusenden. Die Kollegen sind sicherlich neugierig auf Sie. Vielleicht macht die Veränderung durch einen neuen Kollegen aber auch ein bisschen Angst. Zeigen Sie also auch Verständnis für etwaige Zurückhaltung. Zu den paraverbalen Signalen, die zu Beginn Beachtung finden, zählt die Stimme. Klingt Sie ängstlich, leise, rau, forsch oder klar und offen. Was Ihnen gelingen sollte ist, dass die Kollegen Sie sympathisch finden. Lassen Sie sich also begutachten und gehen Sie offen mit der Neugier um.Vorstellungsrunde und eigenes Netzwerk aufbauen
Möglichst schnell sollten Ihre Kollegen Sie kennen lernen. Deshalb sollten Sie sich umfassend vorstellen und neben dem Namen auch über Fach- und Sachkenntnisse sowie Erfahrungen berichten. So können sich die Kollegen schnell ein Bild von Ihnen machen. Neben der ersten Begrüßung in großer Runde sollten Sie in den ersten Tagen und Wochen gleich beginnen, ein Netzwerk aufzubauen. Suchen Sie das Gespräch mit Kollegen oder auch zu den Mitarbeitern angrenzender Bereiche im Unternehmen und bringen Sie etwas zu deren Fach- und Sachkenntnissen in Erfahrung, um sie in ihr Netzwerk aufnehmen zu können. Wieso ist ein Netzwerk so wichtig? Problematiken sind heutzutage so komplex, dass Sie nicht alles wissen können, deshalb benötigen Sie im Unternehmen ein Netzwerk, mit Kollegen, die Ihnen mit ihrer Fachkenntnis helfen können. Anders herum helfen Sie den Kollegen.Kollegen sind keine Freunde
Lassen Sie sich nie in eine Clique einbinden, sondern versuchen Sie zum Beispiel in den Pausen möglichst verschiedene Kollegen kennen zu lernen. Dass Sie offen auf alle zugehen, ist besonders wichtig. Sie kennen die internen Machtstrukturen im Unternehmen noch nicht und sollten sich erst einmal in Ruhe ein Bild von allen Kollegen machen. Eröffnen Sie Ihre Gespräche mit Small Talk und vermeiden Sie ein sofortiges Ausfragen der anderen Person. Ein Tipp noch: Pausen dienen der Erholung und so sind Businessthemen nicht immer das richtige Gesprächsthema.Was wird von mir in den ersten Wochen erwartet?
Sie sollten in der Lage sein, sich schnell in die Routineaufgaben einzufinden. Das ist etwas, was erwartet wird. Ihr Motto: Fragen stellen und aktiv zuhören Wenn Sie neu im Unternehmen sind, haben Sie einen riesigen Vorteil. Sie können alle Fragen stellen. Nutzen Sie diesen Vorteil gnadenlos aus. Anbei verschiedene Fragetypen zur Auswahl:- Offene Fragen, die sogenannten W-Fragen, geben Ihnen die Chance mehr Informationen zu erhalten.
- Wohingegen geschlossene Fragen, die mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden, Ihnen nochmals eine Sicherheit geben können, was genau gewünscht wird.
- Sehr effektiv ist auch die reflektierende Frage. Hier wiederholen Sie nochmals mit eigenen Worten das Gesagte in Frageform und sichern sich damit ab, dass Sie alles richtig verstanden haben. Eine solche Frage können Sie beginnen mit: „ Habe ich Sie richtig verstanden, dass …?“ oder „Meinten Sie, dass …?“