Im Dezember 2017 konnten die Schüler aus dem Fachbereich „Gesundheit & Pflege“ an der Euro Akademie Berlin im Unterricht erleben, wie es sich anfühlt, wenn der Körper alt wird, und verschiedene, in jungen Jahren noch als völlig selbstverständlich empfundene, körperliche Fähigkeiten schwinden oder beeinträchtigt werden.
Ein Koffer voller körperlicher Einschränkungen
Anfang Dezember kam zunächst ein ausgesprochen schwerer Koffer in der Schule an. Neugierig wurde dieser gemeinsam mit den angehenden Masseuren und medizinischen Bademeistern sowie den auszubildenden Physiotherapeuten ausgepackt und der vielfältige Inhalt in Augenschein genommen. Lebhaft wurde darüber diskutiert, welches Utensil wohl welche körperliche Beeinträchtigung im Alter simulieren sollte. Wir fanden verschiedene Spezialbrillen, die Sehbehinderungen nachempfanden, einen Gehörschutz, der das nachlassende Hörvermögen vermittelte und eine Halskrause, die die Kopfbeweglichkeit deutlich einschränkte.
Das hohe Gewicht des ASA-Koffers klärte sich auf, als die schweren Gewichtswesten zu Tage befördert wurden, die nachlassende Kraft, Beweglichkeitseinschränkungen und fehlendes Gleichgewicht simulierten. Weitere Gewichtsmanschetten für Arme und Beine sorgten ebenfalls für das Gefühl nachlassender Kraft, Koordination und Beweglichkeit. Spezialhandschuhe bewirkten eine eingeschränkte Greiffähigkeit und ein verändertes Tastempfinden. Auch die Füße wurden nicht verschont. Überschuhe mit weicher Sohle vermittelten ein schwammiges Gefühl an den Fußsohlen mit einem reduzierten Gefühl für den Bodenkontakt und simulierten so die Gangunsicherheit im Alter.
Schüler testen Alterssimulationsanzug
Nun ging es daran, die verschiedenen Utensilien des Alterssimulationsanzugs anzulegen und sich im Schulgebäude zu bewegen. Wie fühlt es sich an, mit körperlichen Einschränkungen zu laufen, Treppen zu steigen oder die Toilette zu
benutzen? Auf welche Schwierigkeiten stoße ich und wo benötige ich Hilfestellung? Das waren die begleitenden Fragen bei der Selbsterfahrung vom „Erlebnis Alter“. Die jeweils begleitenden Mitschüler konnten sich in der Rolle der angehenden Therapeuten üben und erfuhren, bei welchen körperlichen Einschränkungen welche Hilfestellungen notwendig sind.
Insgesamt waren sich alle Akteure einig, dass der Einsatz des ASA ein sehr eindrückliches Erlebnis darstellt und ein ausgezeichnetes Medium ist, um sich in ältere Menschen mit körperlichen Einschränkungen besser hineinversetzen zu können und als zukünftiger Physiotherapeut oder Masseur und medizinischer Bademeister das eigene therapeutische Vorgehen zu trainieren.
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