Linktipp: Ausbildung ist gesund

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Besser gebildete Menschen haben die Chance auf ein längeres Leben – das ist wissenschaftlich schon seit einiger Zeit bewiesen. Nur, wann ist man überhaupt gut gebildet? Und warum sollten Menschen mit weniger Bildung gesundheitlich benachteiligt sein?

Ein Beispiel: Wissenschaftler fanden heraus, dass 45-jährige Männer mit Abitur oder Fachabitur durchschnittlich 5,3 Jahre länger leben als Gleichaltrige ohne höheren Schulabschluss. Experten, die sich mit diesem Thema beschäftigen, sprechen von „gesundheitlicher Ungleichheit“.

Dass Menschen mit geringer Bildung und damit niedrigem sozialen Status gesundheitlich benachteiligt sind, darüber sind sich Fachleute einig. Warum das so ist, können die Forscher bis jetzt nur teilweise erklären. Die Bertelsmann Studie „Folgen unzureichender Bildung für die Gesundheit“ untersuchte den Zusammenhang zwischen Bildung und Gesundheit. Darin wurden nicht nur die schulischen Abschlüsse beleuchtet, sondern auch die berufliche Ausbildung. Laut Studie ist derjenige unzureichend gebildet, der höchstens einen Realschulabschluss und keine Berufsausbildung hat.

Berufliche Qualifikation ist wichtig für die Gesundheit

Der Schulabschluss alleine bietet keine Garantie für den Erfolg im Arbeitsleben. Menschen ohne Abitur und Ausbildungsabschluss sind deutlich stärker von Arbeitslosigkeit betroffen. Schulische Bildung, berufliche Bildung und sozialer Status hängen unmittelbar voneinander ab – ohne Schulabschluss keine Ausbildung – ohne Ausbildung schlechtere Chancen und niedrigeres Einkommen.

Doch warum sollten in einem reichen Land wie Deutschland, in dem keiner frieren oder hungern muss, ärmere Menschen eher von Krankheit betroffen sein und sogar früher sterben als andere?

Keine Ausbildung – schlechter Verdienst

Jedes Jahr starten 150.000 junge Menschen ohne Ausbildung ins Berufsleben. Ohne Berufsausbildung ist die Chance auf eine gut bezahlte Stelle sehr unwahrscheinlich., aAußerdem ist die Arbeitssuche schwieriger und die Arbeitslosigkeit höher.

Das wirkt sich auf fast alle Bereiche des Lebens aus. Wer wenig verdient, wohnt meist in Gegenden mit weniger Sport- und Freizeitmöglichkeiten und weniger Grünflächen. Gesundes Essen, Mitgliedschaften in Vereinen, der Besuch von Veranstaltungen und medizinische Zusatzangebote sind finanziell nicht drin.

Oft ist das Wissen um eine gesunde Lebensweise bei weniger gebildeten Menschen nicht oder wenig vorhanden – daher ist der schlechtere Gesundheitszustand durch geringere Bildung nicht überraschend.

Es gibt also zwei wichtige Faktoren, die zur Benachteiligung des Gesundheitszustandes beitragen: Die Lebensverhältnisse und das eigene Verhalten, der Lebensstil.

Was ist zu tun?

Die „gesundheitliche Ungleichheit“ kann nicht nur durch die Umstellung des Verhaltens der Betroffenen verringert werden. Das wäre nicht gerecht, denn, wer mehr Einkommen hat, dem bieten sich größere Handlungsspielräume. Urlaube, Sport, private Gesundheitsmaßnahmen kann sich ein Geringverdiener schlicht weg nicht leisten. Darum muss auch an der Schraube der Lebensbedingungen gedreht werden – und das geht wiederrum nur mit mehr Bildung.

„Es gilt, jedem Jugendlichen einen Ausbildungsabschluss zu ermöglichen, so dass er bzw. sie eine Chance auf Teilhabe am Arbeitsmarkt und an der Gesellschaft hat. Für die Reduzierung gesundheitlicher Risiken und Erkrankungen und die Überwindung gesundheitlicher Ungleichheit wäre das von entscheidender Bedeutung“, so das Fazit der Bertelsmann- Studie.

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