Das Klimaschulen-Projekt von Bund und Ländern

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Die Klimaschulen sind ein Projekt von Bund und Ländern, um für den Klima- und Umweltschutz zu sensibilisieren und neben fest vorgegebenen Zielvorgaben die Kreativität der Schulen in der Umsetzung und den Methoden von Klimaschutzprojekten zu fördern und deren Eigeninitiative anzuregen.

Was bedeutet Klimaschule?

Um in den Kreis der Klimaschulen aufgenommen zu werden, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein, die vom entsprechenden Landesministerium nach Beantragung geprüft werden. Zu diesen zählen:

  • Unterricht: Vermittlung einer grundlegenden und breiten Wissensbasis sowie Werte und Kompetenzen 
  • Fortbildung und Management: fachliche und methodische Fortbildung der Lehrkräfte und weiterer an den Schulen wirkender Akteur*innen
  • Schulleben: klimabewusstes Verhalten außerhalb des Klassenzimmers (z. B. klimaneutrale Schulfeste und Klassenfahrten, Wettbewerbe, Vorträge, Podiumsdiskussionen) 
  • Außerschulische Lebenswelt: klimabewusste Gestaltung der eigenen Lebenswelt, Entwicklung von Ganztagsangeboten gemeinsam mit Verbänden, Vereinen oder Unternehmen 
  • Schulische Infrastruktur: klimafreundliche Gestaltung des Schulgebäudes und des Außengeländes, Beeinflussung des Ressourcenverbrauchs der Schule (z. B. Papierverbrauch) 

Klimaschulplan und Klimaschulteam

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Ernennung zur Klimaschule ist die Bildung eines verantwortlichen Teams und die Erstellung eines Klimaschulplans unter Berücksichtigung der oben aufgeführten Aspekte. Das Klimaschulteam kann aus Lehrenden, Schüler*innen, Eltern oder anderen Mitarbeitenden zusammengestellt werden. Das Team dient der Organisation der Klimaschutzprojekte und bündelt alle Vorhaben und Ideen und begleitet diese organisatorisch.

Des Weiteren ist das Team auch für die Erstellung eines Klimaschulplans verantwortlich. In diesem werden konkreten Vorhaben, die man als Klimaschule umsetzen möchte, um sich nachhaltig und klimafreundlich zu verhalten, festgehalten und deren Umsetzungen erläutert. Er ist die Entscheidungsgrundlage für die Aufnahme als Klimaschule.

Besteht man die Prüfung durch das Ministerium, erhält man ein zeitlich begrenztes Zertifikat und darf sich für diesen Zeitraum Klimaschule nennen (Länge der Zertifizierung kann bei jedem Bundesland unterschiedlich ausfallen).

Wie geht es weiter?

Nach Ende der zeitlich begrenzten Zertifizierung wird zusammen mit der Schulleitung, dem Klimaschulteam und Vertreter*innen des entsprechenden Ministeriums eine Evaluation durchgeführt, inwieweit Projekte und Ideen umgesetzt wurden und wie sich der Standort als Teil der Klimaschulen weiterentwickeln konnte. Des Weiteren werden zukünftige Projekte und Vorhaben angesprochen und ein weiterer Klimaschulplan soll erarbeitet werden. Diese Evaluation entscheidet darüber, ob der Status und die Zertifizierung als Klimaschule verlängert wird.

Welche Vorteile hat man als Klimaschule?

Zunächst einmal trägt man durch die Teilnahme zum Klima- und Umweltschutz bei und beteiligt sich somit an den globalen Anstrengungen zur Begrenzung der Klimaerwärmung und den Erhalt unserer Natur. Konkrete Vorteile für die einzelnen Standorte ergeben sich aus den zusätzlichen finanziellen Fördergeldern (bspw. in Sachsen), die mit einem Sockelbetrag für Schulzubehör, Lehrmaterial, Ausstattung etc. ausgegeben werden können und durch einen variablen Betrag für einzelne Projekte ergänzt werden.  

Darüber hinaus stehen Netzwerke für Unterstützungsangebote und Kooperationen zur Verfügung und die Standorte profitieren von regelmäßigen Klimakonferenzen und Austauschtreffen mit anderen Schulen und Akademien. Nicht zuletzt dürfen sie sich offiziell als Klimaschule bezeichnen und ein offizielles Zertifikat tragen, was die Bildungseinrichtungen attraktiver macht. 

Euro Akademie Hohenstein-Ernstthal wird Klimaschule

Auch Standorte der Euro Akademie schließen sich dem Projekt an. Mit dem Schreiben vom 27. April 2023 ist es nun offiziell: Die Euro Akademie Hohenstein-Ernstthal wird vom sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft in den Kreis der Klimaschulen aufgenommen.

Damit werden die besonderen Bemühungen des Standorts belohnt, umweltbewusst zu handeln und Aspekte des Klima- und Umweltschutzes in den laufenden Betrieb und den Unterricht einzuarbeiten. 

Quelle Beitragsbild: Shutterstock/Qvasimodo art


Autor

Stefan Ruhl

Bildung gehört zu den wichtigsten Errungenschaften unserer Gesellschaft. Ohne sie würden wir noch in Höhlen sitzen und Feuer als Magie betrachten. Deshalb schreibe ich unter anderem über die Themen Bildung, Ausbildung und Lehre.