Beschwingt in den Frühling – der Frühjahrsputz

0

Die Natur putzt sich raus. Auch wir sollten (mal wieder) putzen – und zwar so richtig. Denn dann fühlt sich der Frühling gleich noch toller an.

„Der Frühling kommt wieder, mit Wärme und Helle,
die Welt wird ein Blütenmeer,
aber an meinem Fenster ist eine Stelle,
dadurch sieht man nix mehr.“

Ricarda Huch: „Nicht alle Schmerzen sind heilbar“

So (oder so ähnlich) lautet das Gedicht „Nicht alle Schmerzen sind heilbar“ von Ricarda Huch – und Hand aufs Herz: Kennen wir es nicht alle? Während die dunkle Jahreszeit gnädig mit uns und den Flecken am Fenster und dem Staub in den hintersten Ecken war, treten im hellen Sonnenlicht des Frühlings nun alle Schwachpunkte unserer häuslichen Putz- und Reinigungsarbeiten zu Tage. Sie rücken sozusagen ins Rampenlicht. Selten waren wir motivierter, den Staubwedel zu schwingen und den Putzeimer zu füllen. Damit bei aller Euphorie nichts vergessen wird, haben wir Ihnen hier einen kurzen Überblick zum fröhlichen Frühjahrsputz zusammengestellt.

Die Küche

Ganz klassisch beginnen wir in der Küche. Mit den wärmeren Temperaturen finden auch Plagegeister wie Obstfliegen oder Lebensmittelmotten den Weg zurück dorthin. Kommen wir Ihnen zuvor! Um potenzielle Ungeziefer-Herde auszuschließen, sollten wir zunächst alle (wirklich alle!) Schränke und Schubfächer ausräumen und feucht auswischen. Es bietet sich an, dem heißen Putzwasser einen kleinen Schuss Essig beizusetzen. Die meisten Keime, die sich auf den Oberflächen angesammelt haben, werden durch die Säure im Essig abgetötet. Weitere Tipps für die Verwendung von Essig gibt es übrigens beim Essighersteller Kühne. Sie werden feststellen, dass Essig eine wahre Wunderwaffe im Haushalt ist. Aber Achtung: Für manche Materialien ist der Essig aufgrund seines Säuregehalts schädlich. Verwenden Sie ihn also nicht auf Marmorflächen, Steinböden, Silikonfugen, Gummidichtungen, Aluminium und Kupfer. 

Nicht alles, was aus den Schränken ausgeräumt wurde, muss auch wieder hinein. Jetzt ist die beste Gelegenheit, sich von abgelaufenen oder ungeliebten Lebensmitteln zu trennen. In diesem Zuge können Sie sich auch Gedanken zur Aufbewahrung machen. Gerade für Nudeln, Mehl oder Frühstückcerealien sind fest verschließbare Gefäße sinnvoll. Hierher verwirren sich getreideliebende Motten bestimmt nicht. Da diese aber auch Kaffee, Kakao und die wertvolle Schokolade befallen, bitte auch hier Vorkehrungen treffen! Wenn Sie sich über den dabei entstehenden Verpackungsmüll ärgern, wird die Errungenschaft des sogenannten „Unverpackt-Ladens“ Sie wieder milde stimmen: Laut Branchenverband gibt es aktuell um die 380 Stück dieser Läden in ganz Deutschland. Das Tolle daran: Hier können Sie die gekauften Lebensmittel direkt in mitgebrachte Behältnisse füllen. Bestimmt gibt es auch in Ihrer Nähe schon ein solches Geschäft.

Der Kleiderschrank

Wenn der überflüssige Winterspeck durch die nötigen Sporteinheiten sozusagen „Schnee von gestern“ ist und man bald in die neuen Sommerkleidchen schlüpfen möchte, muss auch im Kleiderschrank ausgemistet werden. Hier hilft ebenso die Technik „Alles raus, einiges wieder rein!“. Drei Fragen sollte man sich stellen, bevor ein Kleidungsstück die Rückreise in den Schrank antritt: 

  • Passe ich noch rein? 
  • Gefällt mir das Kleidungsstück noch bzw. habe ich es in den letzten zwei Jahren getragen? 
  • Ist das Kleidungsstück noch intakt (das heißt: ohne Löcher, Risse, Flecken oder ähnliches)? 

Sobald Sie eine der Fragen mit „Nein“ beantworten, sollten Sie gut überlegen, was Sie damit anstellen. Nicht alles muss direkt in den örtlichen Altkleidercontainer wandern. Vielleicht kann man ja einiges noch stopfen? Wenn Sie nicht wissen, wie das geht: Fragen Sie Ihre Großmutter! Über die Jeans mit den bunten Nieten, die Ihnen zu klein geworden ist, freut sich sicher noch Ihre beste Freundin, die diese schon lange bewundert. Oder Sie stellen sich am Wochenende zusammen mit einer lieben Person auf den Flohmarkt in der nächsten Großstadt. Dort werden Sie nicht nur Kleidung oder Einrichtungsgegenstände, die Sie nicht mehr brauchen, los, sondern können auch dieses ganz besondere Flair aufsaugen. Und wenn der Lieblingsschlafanzug des Sohnes mit den Rennautos mittlerweile wirklich zu viele Löcher aufweist: Als Putzlappen taugt er bestimmt noch. So wird aus dem Lieblingsschlafanzug eben ein Lieblingsputzlappen, mit dem man vielleicht auch die Kleinen spielerisch an die Sauberkeit heranführt. 

Die Schuhe

Frühlingsanfang heißt auch: Boots und Stiefel in Kisten in den Keller oder auf den Dachboden, stattdessen dominieren nun Sneaker und bald auch wieder Sandalen das Schuhregal. Doch wer die sportlichen Schuhe im vergangenen Herbst schnell verstaut hat, dem dämmert es jetzt: Schuhe reinigen sich über Weihnachten nicht von selbst. Das heißt: Ran an Bürste und Schwamm! Aber die Auswahl ist groß. Nehme ich einen speziellen Schuhputzschaum oder besser Zahnpasta? Taugen eher Reinigungs- oder Feuchttücher? Und ist Omas Geheimrezept Backpulver und Spüli wirklich der Gamechanger? Ein kurzer Videobeitrag in der ARD Mediathek verrät Ihnen alle Kniffe, damit auch Ihre weißen Sneaker in dieser Sommersaison glänzen wie Meister Propers Glatze.

Die Füße

Außen hui, innen pfui? In Sneakern können wir unsere dreckigen Käsefüße ja gut verstecken, aber wenn dann erst die Sandalenzeit beginnt, wollen wir die kleinen Treterchen ja auch mal an die Luft lassen. Und was ist schöner, als barfuß im Morgentau über eine Wiese zu laufen oder am wellenumspülten Strand entlangzuspazieren? Wir wollen also vorbereitet sein auf den Tag, an dem unsere Füße nach monatelanger Dunkelheit endlich wieder ihre Freiheit feiern. Und ich finde: Zum Saisonstart darf man sich auch mal was gönnen. Tun Sie es mir nach und buchen Sie einen Termin zur Pediküre! Während Sie sich zurücklehnen und in einer Zeitschrift blättern, wäscht, feilt, putzt, schneidet und lackiert der oder die Podolog*in ihre Füßchen in Hochform. Jetzt kann die warme Jahreszeit wirklich kommen!

Bildquelle Beitragsbild: © Rimma Bondarenko/shutterstock.com

Autor

Nadine Elbert

Seit August 2019 schreibt Nadine Elbert hier im Wechsel über Themen aus den Bereichen Ausbildung, Studium und Beruf – und schöpft dabei auch aus ihrem reichhaltigen persönlichen Erfahrungsschatz.