Für viele Menschen zählt der Sommer zur schönsten Zeit des Jahres. Urlaub, Sonne, Hitze und Badespaß satt. Allerdings kann dieses Wetter nicht nur Freude bereiten, sondern auch Menschen zu schaffen machen, vor allem Ältere und pflegebedürftige Menschen können unter den Bedingungen leiden.
Dies liegt daran, dass ihr Körper den Temperaturausgleich nicht mehr so gut hinbekommt wie der jüngeren Menschen. Dadurch verschlechtert sich schneller ihr Unbehagen bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Auswirkungen. Aus diesem Grund muss besonders achtsam mit diesen Personen umgegangen werden, insbesondere wenn diese zusätzlich bettlägerig und zwingend auf fremde Hilfe angewiesen sind. Um gut vorbereitet zu sein und negativen Auswirkungen von Hitze und Sonne vorzubeugen, gibt es ein paar grundlegende Dinge, die man beachten sollte – vor allem in der Altenpflege.
1. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherstellen
- Regelmäßiges Trinken fördern und fordern: Viele ältere oder kranke Menschen haben ein vermindertes Durstgefühl. Pflegende sollten daher regelmäßig Getränke anbieten und sicherstellen, dass die Senior*innen über den Tag verteilt genug trinken. Empfohlen sind 1,5 bis 2 Liter. Bei besonders heißen und schwülen Tagen auch etwas mehr. Am besten eignen sich Wasser, ungesüßte Tees und verdünnte Fruchtsäfte. Sollten die Personen körperliche Einschränkungen haben, sollte diesen beim Trinken geholfen werden, damit sie ihre Anstrengung vermindern. Auch spielerisch und zusammen mit anderen Menschen kann eine Person zum Trinken ermuntert werden, zeitgleich hält das Körper und Geist fit.
- Trinkprotokoll führen: Ein Trinkplan oder -protokoll kann hilfreich sein, um die Flüssigkeitsaufnahme zu überwachen und sicherzustellen, dass die empfohlene Tagesmenge erreicht wird.
2. Kühle und angenehme Umgebung schaffen
- Wohnräume kühl halten: Schließe tagsüber Fenster und Vorhänge, um die Hitze draußen zu halten (für ein wenig Frischluft können die Fenster auf der Schattenseite aber weiterhin gekippt bleiben). Abends oder in den frühen Morgenstunden, wenn es kühler ist, sollten die Fenster geöffnet werden, um frische Luft hereinzulassen. Ventilatoren oder Klimaanlagen können helfen, die Raumtemperatur angenehm zu halten.
- Luftige Kleidung wählen: Leichte, atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle oder Leinen trägt dazu bei, dass die Körpertemperatur nicht unnötig ansteigt. Lockere und helle Kleidung ist ideal, um die Hitze abzuweisen.
3. Hautpflege und Sonnenschutz
- Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung: Pflegebedürftige Senior*innen sollten nicht unnötig der prallen Sonne ausgesetzt werden. Wenn ein Aufenthalt im Freien notwendig ist, sollte unbedingt Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor aufgetragen und ein Hut getragen werden.
- Regelmäßige Hautpflege: Die Haut älterer Menschen ist oft dünner und trockener. After-Sun-Lotionen oder feuchtigkeitsspendende Cremes helfen, die Haut zu beruhigen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Auch ist es sehr wichtig die Haut regelmäßig zu waschen/duschen, denn ein Mensch kann bei heißen Tagen einen halben bis zu ein Liter Schweiß verlieren, dessen Reste auf der Haut kleben und Juckreiz verursachen können, im weiteren Verlauf auch Entzündungen.
4. Angepasste Ernährung
- Leichte, aber nahrhafte Kost: Schwere Mahlzeiten belasten den Körper zusätzlich. Stattdessen sollten leichte, gut verdauliche Speisen bevorzugt werden, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind. Beispiele sind Salate, frisches Obst, Gemüse und kalte Suppen.
- Auf Salz achten: Bei starkem Schwitzen kann der Verlust von Elektrolyten (insbesondere Natrium) problematisch werden. Leicht gesalzene Speisen können helfen, das Gleichgewicht zu halten, aber es sollte immer individuell abgewogen werden, besonders bei bestehenden gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck.
5. Aktivitäten an die Hitze anpassen
- Ruhige Tagesgestaltung: Körperliche Aktivitäten sollten auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. In der heißen Mittagszeit ist Ruhe angesagt. Pflegebedürftige sollten in dieser Zeit möglichst im Schatten oder in kühlen Innenräumen verweilen.
- Regelmäßige Ruhepausen: Auch bei einfachen Tätigkeiten sollten regelmäßige Pausen eingelegt werden, um Überanstrengung zu vermeiden.
6. Überwachung und Erkennung von Hitzeschäden
- Warnsignale erkennen: Pflegekräfte und Angehörige sollten auf Symptome von Hitzestress wie Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Verwirrtheit achten. Bei Anzeichen von Überhitzung ist sofortiges Handeln erforderlich: Die Person sollte in einen kühlen Raum gebracht, mit feuchten Tüchern gekühlt und mit Flüssigkeit versorgt werden. Im Zweifel immer den Notruf verständigen und dabei nicht zögern!
- Regelmäßige Überwachung: Besonders an heißen Tagen ist es wichtig, regelmäßig den Zustand der Pflegebedürftigen zu überprüfen. Die Hautfarbe, das Verhalten und die Temperatur können Anzeichen dafür sein, ob eine Überhitzung droht.
Fazit
Die Sommermonate stellen besondere Anforderungen an die Pflege älterer Menschen. Mit den richtigen Maßnahmen, wie einer angepassten Flüssigkeitszufuhr, dem Schutz vor Hitze und Sonne, sowie einer kühlen und angenehmen Umgebung, können pflegebedürftige Senior*innen sicher und gesund durch die heiße Jahreszeit gebracht werden. Regelmäßige Überwachung und aufmerksame Pflege sind der Schlüssel, um Risiken zu minimieren und das Wohlbefinden zu erhalten.
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Quelle Beitragsbild: Shutterstock/fizkes/Koldunov
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