Freiwilligenarbeit im Ausland – Erfahrung macht reich

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Sie sind Neuem gegenüber aufgeschlossen, interessieren sich für andere Länder und Kulturen, arbeiten gerne im Team und möchten Ihre Fremdsprachenkenntnisse erweitern? Außerdem sind Sie gerade mit der Schule oder der Ausbildung fertig und Ferien auf einer bequemen Liege am Strand sind Ihnen zu langweilig? Oder Sie möchten sich eine längere Auszeit von Ihrem bisherigen Alltag nehmen? Dann könnte die Freiwilligenarbeit in einem sozialen Projekt im Ausland das Richtige für Sie sein. 

Geldlos aber erfahrungsreich

Einen Lohn bekommen Sie für Ihre soziale Arbeit nicht, Unterkunft und Essen sind aber frei. Dafür warten eine Menge wertvoller Erfahrungen auf die Freiwilligen, die mit Geld nicht zu bezahlen sind. Außerdem bietet die Freiwilligenarbeit nahezu unendliche Möglichkeiten, Land und Leute von einer anderen Seite kennenzulernen. Die meisten Projekte gibt es in Afrika, Asien und Südamerika. Aber auch in Nordamerika, Australien und Europa kann man sich engagieren. Die Lebensbedingungen in den meisten Ländern sind ganz anders als bei uns, deshalb sollte man offen sein für andere Werte, Einstellungen und Lebensumstände.

Sich neu erfinden – tun Sie doch, was Sie wollen

Ob als Lehrer an einer Farm-Schule in Namibia, als Helfer in einem der Kinderheime Panamas oder in der nachhaltigen Tourismus-Entwicklung in Argentinien, die Tätigkeitsbereiche sind vielfältig. Oft ist es sogar möglich, die Einsatzorte oder Projekte während eines Aufenthaltes zu wechseln. In der Freizeit, die es natürlich auch gibt, stehen Ausflüge und Treffen mit anderen Freiwilligen auf dem Programm, um das Land auch außerhalb des Arbeitsortes kennenzulernen.

Wer nicht ganz so viel Zeit mitbringt oder erstmal schauen möchte, ob die Freiwilligenarbeit die richtige Form des Auslandsaufenthaltes ist, kann schon ab zwei Wochen in einem sozialen Projekt mithelfen. Um spannende Aufgaben übertragen zu bekommen und richtig in die Arbeit vor Ort integriert zu werden, ist es aber ratsam, etwas mehr Zeit einzuplanen.

Was sollten Sie mitbringen für die Freiwilligenarbeit?

Eine bestimmte Vorbildung wird in der Regel nicht erwartet. Unentbehrlich sind allerdings einige persönliche Voraussetzungen wie Toleranz gegenüber anderen Kulturen, Anpassungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Für alle, die mit Kindern, älteren Menschen oder Behinderten arbeiten möchten, ist eine ordentliche Portion Geduld notwendig. Außerdem sind Englischkenntnisse unbedingt erforderlich. Jeder Freiwilligenarbeiter muss mindestens 18 Jahre alt sein.

Auch an einen gültigen Reisepass, ein aktuelles Gesundheitszeugnis, eine Auslandskrankenversicherung und die für die Region notwendigen Impfungen sollten Sie rechtzeitig denken.

Spezialreiseveranstalter, staatliche Organisationen oder kirchlicher Träger?

Da eine Menge Dinge für einen solchen Aufenthalt im Ausland zu beachten sind, ist es ratsam, die Organisation einem vertrauenswürdigen Veranstalter zu überlassen. Es gibt im Wesentlichen drei verschiedene Arten professioneller Anbieter für Freiwilligenarbeit im Ausland.

Kommerzielle Veranstalter

Wer einen kürzeren Aufenthalt plant, ist bei Spezialreiseveranstaltern gut aufgehoben. Diese bieten Komplettangebote an, die zwar Geld kosten, aber gut organisiert sind. Um Unterbringung und Fahrten vor Ort müssen Sie sich nicht kümmern.

Staatliche Organisationen

Eine weitere Möglichkeit ist es, sich bei einem der staatlichen Programme zu bewerben.  Organisationen wie die gemeinnützige AFS (Auslandsjahr für Schüler) oder weltwärts haben den Vorteil, dass kaum oder gar keine Kosten für die freiwilligen Arbeiter entstehen. Da die Plätze in diesen Organisationen begrenzt sind, muss man sich rechtzeitig bewerben, um einen Platz zu bekommen. AFS bietet Programme mit kürzeren und längeren Aufenthalten an.

Kirchliche Träger

Kirchliche Träger wie der DJiA (Diakonisches Jahr im Ausland)und MaZ (Missionare auf Zeit) bieten ebenfalls die Möglichkeit an, in sozialen Projekten im Ausland mitzuarbeiten. Auch hier gibt es ein Bewerbungsverfahren und es fallen Beitragspauschalen für den Aufenthalt an. Teilweise können die Freitwilligendienstler von „weltwärts“, dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziell unterstützt werden.

Bevor Sie sich für eine Organisation, einen Einsatzort und ein Arbeitsgebiet entscheiden, sollten Sie sich gut informieren, welche Auswahlkriterien für Sie wichtig sind.Ganz nach dem Motto „Reisen bildet“ wünschen wir Ihnen eine lehrreiche Reise mit vielen  wertvollen Erfahrungen!

Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.