Gründungskonferenz der Bundespflegekammer gebildet

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Unter dem Motto „Das neue WIR“ hat sich am 28. September 2017 die Gründungskonferenz der Bundespflegekammer in Berlin zusammengeschlossen. Auf Bundesebene werden wichtige Entscheidungen für die Pflege und das gesamte Gesundheitssystem getroffen. Deshalb soll es bald eine starke Interessensvertretung der 1,3 Millionen Pflegefachkräfte in Deutschland geben.

Gemeinsam mehr erreichen

Wer gehört werden will, braucht eine starke Stimme. Diese versprechen sich Bürger und professionell Pflegende von der zukünftigen Bundespflegekammer in Berlin. Zurzeit gibt es nur in einem einzigen Bundesland eine vollständig gegründete Pflegekammer – in Rheinland-Pfalz. In einigen anderen Ländern ist die Gründung eines Verbandes noch nicht abgeschlossen. Die Kammer auf Bundesebene soll die Interessen der gesamten Bevölkerung und die der qualifizierten Pflegekräfte in ganz Deutschland vertreten und einheitliche Qualitätsstandards durchsetzen.

Der Deutsche Pflegerat e. V. ist innerhalb der Gründungskonferenz der Vertreter aller beruflich Pflegenden aus den Bundesländern, welche noch keine Pflegekammern gegründet haben. Diese Konferenz hatte die Aufgabe, die Errichtung der Bundespflegekammer inhaltlich und organisatorisch vorzubereiten. Für die zukünftige Arbeit mussten politische Positionen bestimmt und Möglichkeiten einer unabhängigen Finanzierung besprochen werden. Wie bei bereits bestehenden Heilberufskammern, wird die Bundeskammer der professionellen Pflegekräfte der übergeordnete Verband, das sogenannte Dach, der Landespflegekammern sein.

Professionelle Pflege braucht Wertschätzung

Außerdem soll der Zusammenschluss eine sachgerechte, professionelle Pflege, nach aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen, sichern. Für die Pflegekräfte verbindliche Richtlinien und Vorschriften sind notwendig, um den Berufsstand überwachen zu können und den Pflegekräften Sicherheit zu bieten. Eine weitere Aufgabe der Kammer ist die Anerkennung von Ausbildungseinrichtungen und die Durchführung des Staatsexamens.

Berufe, die einer Kammer angehören, werden in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen und können sich auch in politischen Kreisen mehr Gehör verschaffen. Wer selbstbewusst nach außen hin auftritt, bekommt mehr Wertschätzung entgegengebracht und gewinnt an gesellschaftlicher und politischer Bedeutung.

Der Personalmangel in der Branche ist bekannt, besonders Altenpfleger werden händeringend gesucht. Pflegende sind Kenner ihres Faches – sie können die Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochwertige, menschliche Pflege am besten definieren. Eine professionelle Interessensvertretung ist daher ein wichtiges Instrument, um die Arbeitsbedingungen in Pflegeberufen zu verbessern und die Qualität der Pflege zu erhöhen.

Autor

Tanja Höfling

Von Juli 2017 bis Juli 2022 informierte die ehemalige Online-Redakteurin des Euro Akademie Magazins regelmäßig über Aktuelles und Wissenswertes zu den Themen Ausbildung, Studium und Beruf.